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Golgrimms wundersame Welt (German Edition)

Golgrimms wundersame Welt (German Edition)

Titel: Golgrimms wundersame Welt (German Edition)
Autoren: Frank Schürmanns-Maasen
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das riesige grüne Wesen nach und musste leise kichern. Doch Vincent schüttelte den Kopf.
    „Nein...“ flüsterte er unheilvoll. „Ich spüre S ie . Oh mein Gott! Die Ente! Meine Ente! Sie will zurückkehren! Mit meiner Ente“
     
     
     
     
     
     
    Die Macht
    der goldenen Ente
     
    Der Himmel öffnete sich wieder und die ersten Strahlen der Sonne fegten wie Schwerter des Himmels über die Welt.
    „ENI DAAR MAHKOTA NICHE BUM-BUM!“ schrie der Hexenmeister die magischen Worte aus Anhang XXII. heraus und die Sonne ließ den Talisman in gleißendem Licht erstrahlen. Die goldene Ente erhellte das Labor, schickte einen Lichtschein zum Hexenmeister und hüllte ihn in übernatürlichen Glanz. Hinter ihm wimmerten Sarahs Eltern im Wandschrank und wanden und krümmten sich vor Schmerzen.
    Der Hexenmeister schrie laut auf. Mehr und mehr durchflutete ihn die Macht des Talismans, mehr und mehr war er sicher, seine Kaiserin aus dem Exil holen zu können. (Oder würde sie von selbst kommen, wenn der Weg frei war? Der Hexenmeister wusste es nicht mehr so genau!)
    Der Golgrimm stand zitternd in einer Ecke und sah mit schreckgeweiteten Augen, wie das Leben mehr und mehr aus Sarahs Eltern wich. Ihre Haut wurde blass und fahl, ihre Augenlider zitterten und sie zuckten, als bekämen sie Stromstösse verabreicht.
    Der GunMan stand seelenruhig neben dem Altar und beobachtete das Schauspiel mit gesundem Desinteresse. Hätte der Hexenmeister ihm nicht noch zusätzliche dreitausend Goldmünzen gezahlt, um ihn bis zum Ende des Zaubers zu beschützen, so wäre er schon längst verschwunden.
    Die Robe des Hexenmeisters flatterte im Licht und er schrie aus vollem Halse: „Jaaaaaaaaaaa, meeeehr! Mehr Macht!“
     
    Vincent erhob sich aus seinem Sessel und blickte zu den brennenden Kerzen, die die Bibliothek erhellten. Sie flackerten, obwohl kein einziger Luftzug durch das Schloss strömte.
    „Sie ist da! Wir müssen etwas tun! Oh, Sarah, pass auf dich auf!! Um Himmels willen, das wusste ich nicht! Das konnte ich doch nicht ahnen, dass sie meine Ente finden!“ murmelte er.
     
    Nach einer wilden Fahrt erreichte Jolanda das Ende des klebrigen Meeres, dort wo das Festland begann und der besagte Fluss sich hindurch schlängelte, bis hin zum Finsterspitz und der Festung des bösen Hexenmeisters.
    „WIR MÜSSEN ANHALTEN, SONST KOLLIDIEREN WIR MIT DEM FESTLAND, JOLANDA!“ brüllte Robin und hielt sich an einer Palme fest. Die Riesenschildkröte zog den Kopf ein und genauso rasant, wie die Fahrt begonnen hatte, so rasant endete sie auch in einem waghalsigen Bremsmanöver, welches bei Thaddäus ein unangenehmes Schleudertrauma zur Folge hatte. Dann kehrte wieder Ruhe ein und der Rücken der Schildkröte ragte wieder wie eine Insel aus dem Meer heraus. Militärisch präzise winkte Thaddäus Mietroll heran und reichte ihm die letzte Dose Bohnen.
    „Die letzte Instanz, mein Junge!“ sagte er zackig und mit fester Stimme, wie ein General, der seine bereits geschlagene Armee zu neuem Mut anheizen wollte. Grummelig und brummend griff Mietroll zu, öffnete die Dose und schlang die Bohnen herunter. Er verzog das Gesicht, ein lautes Rumpeln in seinem Magen zeugte von der Wirkung des Gemüses.
    „Hätten wir die Bohnen nifft vorher kochen können?“ fragte er, doch Thaddäus schüttelte energisch den Kopf. „Keine Zeit, keine Zeit, keine Zeit!“
    Dann steckte er sich zwei Finger in den Mund und pfiff laut. „Sarahs Ehrengarde! Auf geht’s!“ Und erneut setzten sich alle auf den Troll, Robin half dabei, den schweren Diener wie ein Ruderboot ins Wasser zu schieben.
    „Danke für alles, Robin!“ rief Thaddäus und Robin Curacao stand noch lange am Rand der Schildkröte beziehungsweise am Strand der Insel (beziehungsweise umgekehrt) und winkte ihnen nach.
    Dann schoss das Trollboot mit Namen Mietroll über das klebrige Wasser hinweg. Genauer gesagt: Es flog! Nur manchmal berührte sein breiter Rücken die Fluten, doch durch die immense Geschwindigkeit die sein Verdauungsantrieb zustande brachte, wurden der Troll und seine Passagiere immer wieder abgestoßen. Verkrampft saßen Chronist, Mädchen, Halbling und Hund auf dem Troll und hielten sich fest.
    „WIR MÜSSEN DEM LAUF DES FLUSSES FOLGEN UM ZUR FESTUNG DES HEXENMEISTERS ZU GELANGEN! WIR SIND FAST DA, HALTET DURCH, JUNGS UND MÄDELS! ÄH, UND HUNDE!“ schrie der alte Thaddäus laut, um das noch lautere Pfeifen des Fahrtwindes zu übertönen.
    Nahe der Schallmauer sausten sie alle den Fluss
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