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Golem - Schicksalstraeger

Golem - Schicksalstraeger

Titel: Golem - Schicksalstraeger
Autoren: Jacqueline S. Brockmann
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dass andere Magier mit dunklen Fähigkeiten in der Nähe waren, damit meine entfesselten Kräfte gegebenenfalls gebannt werden konnten. Nur deshalb war es nie zu der Katastrophe gekommen, die wir heute hatten.
    Aber hätten sie den Wunsch meiner Eltern stattgegeben, wären sie nie gestorben.
    Es hätte nicht passieren müssen. Ich war nicht schuld. Als mir dieser Stein vom Herzen kullerte machte sich ein leichtes zufriedenes Lächeln in meinem Gesicht breit.
    Ich schaute im Gehen hinter mich und hatte von hier aus einen Blick hinaus aus der Stadt, in die Weiten des Landes.
    Irgendwo dort war Oskar und wahrscheinlich waren seine Gedanken bei mir. Irgendwie war es dieser Gedanke der mich zusätzlich weiter beruhigte.
    Das Tor und alles was damit verbunden war jagten mir eine Heidenangst ein. Aber eines wusste ich bestimmt: Dort in den Weiten waren so viele die mit mir und für mich bangten. Und etliche von ihnen bangten zum einen darum, dass der Krieg ein Ende nahm und zum anderen darum, dass ich zurückkehrte.
    In den Weiten waren meine Freunde. Sogar jetzt, in dieser feindlichen Umgebung und während dieses schweren Ganges, lief ein Freund neben mir.
    Das einzige was ich bedauerte war, dass ich Leto nicht mehr hatte sprechen können.
    Aber es war ja sehr wahrscheinlich, dass wir bald in Kontakt kamen. Ich hatte abschließen können, was ich abgeschlossen haben musste, bevor ich diese Welt verließ, falls ich sie verließ. Damit war ich auf alles vorbereitet, was mich betraf.
    Wir kamen bei dem zweiflügeligen Tor an. Es war Haushoch und noch zehntausend Mal schöner verziert und verschnörkelt als das aus dem Armenviertel. Sein Schimmer war grell, schmerzhaft sogar, und dennoch wollte ich nicht fortsehen.
    Ich ertrank in der Macht, die mich nun so laut rief, dass es kein Zurück mehr gab. Bereitwillig lief ich auf das Tor zu. Ich nahm noch am Rande wahr, dass Silvia das Tor mit einer harschen Handbewegung aufschwingen ließ. Dann schritt ich hindurch.
    Das Nächste was ich erlebte war nichts. Da war nichts. Das Tor hinter mir war verschwunden. Es gab keinen Weg, kein Oben und Unten, keine Wände. Einfach nichts, was in meinem Kopf nie vorstellbar war. Nichts wie ein weißes Blatt Papier ohne Papier.
    Doch bereits nachdem ich mich umgesehen hatte merkte ich, dass es in meinem Kopf wirbelte. Meine Gedanken wurden zusammengeworfen und zeitgleich auseinandergerupft, als würden sie viel zu schnell tanzen.
    Von diesem Wirrwarr wurde mir ganz schummrig.
    Ich versuchte mich krampfhaft daran zu entsinnen, was ich unbedingt behalten musste. Irgendwas mit Konzentration und Vorstellungskraft …
    Ich bekam schnell zu spüren was Oskar gemeint hatte, als er mich warnte. Und nur langsam begann ich mit dem Kuddelmuddel in meinem Kopf klarzukommen. Es begann damit, dass ich mich erinnerte, mich, so schwer es auch war, konzentrieren zu müssen.
    Es gelang mir das Durcheinander langsam zu ordnen, indem ich mich von einem Gedanken zum nächsten hangelte.
    Sollte ich hier nicht eigentlich auf mein gespiegeltes Ich treffen? Ich sah mich um, konnte aber nichts entdecken. Ich lief eine ganze Weile einfach nur herum.
    Dann traf mich ein derber Schlag in den Rücken. Er erwischte mich eiskalt. Ich stürzte bäuchlings zu Boden und wandte mich schnell um.
    Da stand er: Ein überaus grimmig und böse aussehender grobschlächtiger Brocken. Um ihn herum wirbelten schwarzes Wasser mit ebenso schwarzen Flammen.
    Ich riss panisch die Augen auf. Ein großer, schwarz flammender Ball schoss auf mich zu. Ich rollte mich zur Seite und entging dem Feuer nur knapp. Spürte allerdings die enorme Hitze an meinem Rücken.
    Ich sprang auf die Beine. Der Brocken streckte die Arme nach oben. Ich sah gerade noch wie er sie schnell wieder senkte und damit einen Schwall aus dunklen Wellen auf mich zurauschen ließ.
    Fieberhaft versuchte ich mich an einen Schildzauber zu entsinnen.
    Doch gelang es mir nicht. Die dunkle Welle traf mich und schleuderte mich wieder zu Boden.
    Noch während ich flog, ratterte mein Hirn auf Hochtouren. Ich Idiot! Warum hatte ich nicht gleich einen Schutzzauber gewirkt?
    Wie sah ein magischer Schutzschild aus? Leicht milchig, eine Kugel die mich umschloss.
    Wie fühlte sich Schutz an? Sicher, geborgen.
    Wie wirkte er auf mich? Abschirmend und von meiner Seite aus durchlässig.
    Ich schlug hart auf, sprang japsend wieder auf, beugte mich vor, streckte die Arme und bäumte mich wieder auf. Ein Schild bildete sich vor mir.
    Als nächstes
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