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Goldfalke (German Edition)

Goldfalke (German Edition)

Titel: Goldfalke (German Edition)
Autoren: Noreen Aidan
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Gefieder.
    Unerwartet weckte das die Erinnerung an einen anderen Dschinn, der auch immer ein beei ndruckendes Bild am Himmel abgab. Kaum zu glauben, dass nicht der undurchsichtige und beängstigende Farid, noch nicht mal sein von allen gefürchteter Vater, sondern der stille und unauffällige Yusuf die größte Gefahr für ihr Leben dargestellt hatte!
    Eine zarte Hand legte sich auf ihre Schulter. „Na, Ki? Alles sen krecht?“
    „Ja“, antwortete Kiana, erfüllt von einer tiefen Dan kbarkeit für diese Freundin, die selbstlos alle Gefahren mit ihr geteilt hatte. Hinter sich hörte Kiana Amirs Stimme, der irgendetwas zu Fatima sagte, während zeitgleich Miros leidenschaftlich gekrächzte Geschichte den Basar beherrschte. All das gab Kiana ein Gefühl von Familie, das sie im Hause ihres Onkels nie gekannt hatte.
    Sie freute sich darauf, zum Schimmernden Palast z urückzukehren. Zu ihrer Mutter. Zu Sayed, Ava, sogar den Stehenden Weisen und den anderen wundervollen Menschen im Palast, deren Gesellschaft sich Kiana verdient hatte. Eine Gesellschaft, die jedes Risiko wert war. Und, so gestand sie sich ein, sie freute sich sogar darauf, Farid wieder zu sehen.
    Glücklich schaute sie dem Goldfalken hinterher, der weit über dem Basar seine Kreise zog. Ihr Dschinn. Oder, wie sie sich entsann, das Abbild ihres eigenen Willens. Was für ein arms eliges Würmchen er doch anfangs gewesen war! Und wie schön und erhaben er sich nun gegen das Blau des Himmels abhob! Ein unbändiger Stolz erfüllte sie. Stolz auf ihren Dschinn und auf das, was er geleistet hatte, was aus ihm geworden war. Was aus ihr geworden war.
    Und zum ersten Mal hatte sie das Gefühl, wirklich zu l eben.
     
     
    *
     
    „Genieße das Leben und sei großzügig,
    strebe nach Wissen und sei gerecht.“
     
    (aus: Shahnameh, dem persischen Buch der Könige)
     
     
     
    *
     
     
    Der  Background  des  Romans
     
     
    Der Goldfalke ist nicht einfach nur ein Fantasy-Roman. Um ihn so kulturell authentisch wie möglich zu gestalten, habe ich in persischen, arabischen, türkischen, afghanischen und yemenitischen Märchenbüchern sowie in assyrischen und babylonischen Inschriften recherchiert. Selbst im Roman nur am Rande erwähnte Details wie die Designs von Säulen oder Keramik wurden realen archäologischen Funden aus Uruk, Assur, Persien und Babylon nachgebildet. Alle entscheidenden magischen Wesen des Romans entstammen überlieferten Quellen, angefangen von fünftausend Jahre alten babylonischen Sagen bis hin zu Märchen, die mir afghanische, türkische und persische Frauen persönlich erzählt haben.
     
    Da sich der Goldfalke kritisch mit der Lebenssituation eines Mädchens in einer streng muslimischen Kultur auseinandersetzt, habe ich zwölf Menschenrechtsaktivistinnen aus drei verschiedenen muslimischen Ländern interviewt. Darunter sind unter anderem Persönlichkeiten wie die Künstlerin Parastou Forouhar, deren Eltern vom iranischen Geheimdienst ermordet wurden, oder Nevin Berktas, die wegen ihrer politischen Überzeugungen über zwanzig Jahre lang in einem türkischen Gefängnis saß, und die Autorin Malalai Joya, ehemalige Parlamentarierin Afghanistans, jetzt auf der Todesliste der Taliban. Die persönlichen Erlebnisse und Einsichten dieser Frauen flossen in den Roman ein, um ihm Tiefe und politische Realität zu verleihen. Auch die Kernaussage der Rede des pakistanischen Mädchens Malala vor den Vereinten Nationen findet sich im Goldfalken wieder. Möge der Goldfalke dazu betragen, dass die Forderungen dieser mutigen Frauen und Mädchen gelesen und umgesetzt werden!
     
     
    Mythologische Herkunft der Fantasywesen im Gol dfalken:
     
    Dschinns, Ifrit & Afrit :  Arabien und Jemen
    Sahmaran :  Kurdistan
    Simurgh :  Afghanistan und Persien
    der weiße Geier :  Jemen
    Skorpionkrieger :  Babylon
    Ghul :  Persien
    Wildstreune :  Jemen
    Meerhengst :  Türkei und Tausendundeine Nacht, Arabien
    Himmelsstier :  Gilgamesch-Epos, Babylon
    Elinas glitzernder Drache :  Babylon
    der Vogelmann aus dem Bunten Basar :   Babylon
    die Bienenmutter aus dem Bunten Basar :   Persien
    die Stehenden Weisen :  Tausendundeine Nacht, Arabien
    der Fischbock der Stehenden Weisen :  Babylon
    das Taubenmädchen der Stehenden Weisen :  Jemen und Türkei
     
     
     
     
     
    Quellenangaben
     
     
    Hauptsächlich flossen folgende Quellen in den Roman ein:
    (jeweils gelistet in alphabetischer Reihenfolge)
     
     
    meine persönlichen Interviews mit :
     
    Elif
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