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Göttin des Frühlings

Göttin des Frühlings

Titel: Göttin des Frühlings
Autoren: P.C. Cast
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magische Italien mit seinen Zutaten perfekt repräsentierte.
    Ja, dachte Lina, als sie die Straße überquerte und den Autos auswich,
The Book Place
war der richtige Ort, um mit ihrem Brainstorming zu beginnen.

3
    Der Stapel Bücher war einschüchternd. Zehn alte, interessant aussehende italienische Kochbücher. Beim Stöbern hatten sie nicht so dick gewirkt – zehn waren ihr auch nicht zu viel erschienen. Aber jetzt, wo sie ordentlich aufgetürmt zu einem Stapel auf der Glasplatte des Couchtischs lagen, schienen sie sich vervielfacht zu haben.
    Hätte sie nicht einfach ein paar Bücher aussortieren können, bevor sie die Buchhandlung verließ?
    »Beim Backen muss man aus jeder Situation das Beste machen«, rief sie dem dicken schwarz-weißen Langhaarkater in Erinnerung, der auf einem schwarz-weiß bezogenen Bänkchen thronte. Lina musste über die farbliche Übereinstimmung schmunzeln. Sie kaufte gerne Einrichtungsgegenstände, die farblich zu ihren Haustieren passten, auch wenn der Kater das nicht zu würdigen wusste. Er warf einen kurzen, gelangweilten Blick zu Lina hinüber und peitschte als Reaktion auf ihre Verkündung des Bäckermottos mit dem Schwanz.
    »Flecki-Floh von und zu Santoro«, sprach sie ihn mit seinem vollständigen Namen an. »Du bist ein hübsches Tier, aber du hast keine Ahnung vom Backen.«
    Zu ihren Füßen schnarchte die alte englische Bulldogge, als würde sie Lina zustimmen.
    »Benimm dich, Edith Anne«, schalt sie den Hund halbherzig. »Du weißt deutlich mehr übers Fressen als übers Backen.«
    Edith seufzte zufrieden, als Lina sie hinter dem rechten Ohr kraulte. Mit ihrer freien Hand griff sie zu dem ersten Buch. Es war eine dicke Schwarte mit dem Titel
Entdeckungen im historischen Italien
. Lina klappte es mittendrin auf und begann, einen langen, komplizierten Absatz über die korrekte Zubereitung von Kalbfleisch zu lesen. Erschrocken schlug sie das Buch wieder zu. Kalbfleisch war in Italien sehr beliebt, doch für Lina bedeutete es, kleine Kuhbabys zu verspeisen. Entzückende, glupschäugige Kälbchen.
    »Vielleicht kann man ohne die entsprechende Vorbereitung nicht aus einer sehr schwierigen Situation das Beste machen«, sagte Lina zu der schnarchenden Bulldogge. »Weder beim Backen noch anderswo.« Vorsichtig legte sie das Buch zurück auf den Tisch, als sei es eine Bombe, die ohne weiteres explodieren konnte, wenn sie nicht mit Samthandschuhen angefasst wurde.
    »Ich glaube, für diese Vorbereitung hier braucht man ein schönes Glas italienischen Rotwein«, sagte sie zu Flecki-Floh von und zu. Mit zusammengekniffenen Augen sah der Kater sie an und gähnte.
    »Ihr beide seid mal wieder überhaupt keine Hilfe.«
    Kopfschüttelnd erhob sich Lina vom Tisch und steuerte auf ihren Weinschrank zu. Ihrer Meinung nach war ein Rosso Sangiovese Monte Antico die perfekte Vorbereitung für jede schwierige Situation – beim Backen wie anderswo.
    »Vielleicht sollte ich literweise leckeren italienischen Wein zu meinem neuen Menü ausschenken, dann sind meine Kunden im Nu so betrunken, dass sie nicht mehr darauf achten, was sie essen«, sagte sie über die Schulter zu ihren Tieren, während sie sich ein Glas rubinroten Wein einschenkte. Doch sie brauchte keine Antwort von ihnen, um zu wissen, dass sie gerade Blödsinn von sich gegeben hatte. Wenn das so wäre, hätte sie eine Kneipe und keine Bäckerei, und Anton bekäme einen Schlaganfall. Lina drückte den Rücken durch, griff nach einer Tüte mit schokoladenüberzogenen Erdnüssen, der perfekte Snack zum Sangiovese, und marschierte zurück ins Wohnzimmer. Sie machte es sich auf der Couch bequem, schlug ihren Notizblock auf und nahm das nächste Buch vom Stapel:
Kochen mit Italien.
    Der Hund und die Katze hoben den Kopf und sahen Lina fragend an.
    »Mögen die Spiele beginnen«, erklärte sie düster.
    ***
    Drei Stunden später hatte sie neun der zehn Bücher durchgeblättert und eine Liste von vier möglichen Hauptgerichten erstellt: Hühnchen-Piccata, Spaghetti alla puttanesca, Auberginen alla parmigiana und eine leckere Aioli-Platte mit Artischocken, Oliven, Tomaten, pochiertem Lachs und Carpaccio.
    Mit einem gewissen Schauder des Stolzes betrachtete Lina ihre Liste. Es hatte ihr tatsächlich Spaß gemacht. In den muffigen alten Büchern zu stöbern war zu einer Exkursion in die italienische Geschichte und Kultur geworden – zwei Dinge, die eine Konstante in ihrer Kindheit gewesen waren.
    Nur noch ein Kochbuch war übrig. Lina griff
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