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Götterfluch 2 - Die dunkle Priesterin

Götterfluch 2 - Die dunkle Priesterin

Titel: Götterfluch 2 - Die dunkle Priesterin
Autoren: Christian Jacq
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Verschwörer nicht im Geringsten – ganz im Gegenteil. Indem sich der König für den Aufenthalt in der großen Stadt entschied – die wie eine Waage für das Gleichgewicht der Zwei Länder, von Nord und Süd sorgte –, kam er ihnen sogar entgegen.
    Als sie ihr Anführer jetzt zusammenrief, war er sich über ihren Gemütszustand vollkommen im Klaren. Jeder wusste, dass sie eine langwierige und schwierige Aufgabe vor sich hatten, ehe sich der Erfolg einstellen konnte; und jeder bedauerte den schrecklichen Irrtum, der sie dazu gezwungen hatte, alle Übersetzer zu töten. Niemals hätte der verschlüsselte Papyrus in die Hände dieser hervorragenden Schreiber geraten dürfen, weil sie ihn hätten entziffern und damit die Namen der Verschwörer und ihren Plan hätten entdecken können. Indem sie den Verdacht auf den jungen Schreiber Kel lenkten, der erst seit kurzer Zeit im Übersetzeramt arbeitete, lieferten sie den Gerichten einen Sündenbock und hofften so, mit diesem unerfreulichen Zwischenfall nichts mehr zu tun zu haben.
    Leider erwies sich dieser Schreiber aber als sehr hartnäckig! Obwohl sämtliche Wachtruppen hinter ihm her waren, befand er sich noch immer auf freiem Fuß und beteuerte nach wie vor seine Unschuld, allerdings ohne irgendjemand davon überzeugen zu können. Die Beweise und Aussagen, die ihn belasteten, ließen keinen Zweifel zu. Früher oder später musste Kel gefangen, gerichtet und zum Tode verurteilt werden.
    Trotzdem spürte der Anführer eine gewisse Sorge unter seinen Verbündeten. Konnte es sein, dass dieser junge Mann den Schutz der Götter genoss, weil er sonst schon längst gestellt worden wäre? Dann wäre er gegen alle Nachstellungen gefeit und würde schließlich die Oberhand behalten?
    »Wir sollten uns nicht zum Opfer solcher alten abergläubischen Ängste machen«, empfahl ihnen der Anführer. »Kel hatte viel Glück, dennoch ist er weiter nichts als ein Mensch in Not, der gejagt wird und ständig auf der Hut sein muss.«
    »Meiner Meinung nach müssen wir ihn auf jeden Fall töten«, meinte einer der Verschwörer besorgt. »Um seine Unschuld zu beweisen, kommt er uns noch auf die Spur – und er hat nichts mehr zu verlieren.«
    »Außerdem hat er bestimmt Helfershelfer«, meinte ein anderer. »Andernfalls wäre es ihm niemals gelungen, uns zu entkommen.«
    »Das ist auch der Grund dafür, dass ich eine Entscheidung getroffen habe«, sagte der Anführer.
    Die Verschwörer hingen an seinen Lippen.
    »Offensichtlich hat Kel im Neith-Tempel in Sais Hilfe gefunden – vor allem von Seiten des Hohepriesters Wahibra, der zum Glück mittlerweile verstorben ist. Als Nachfolgerin für den unbescholtenen Greis war seine Schülerin Nitis vorgesehen, die Oberpriesterin der Sängerinnen und Weberinnen, eine kluge, ehrliche und entschlossene Frau. Ich nehme an, dass sie Wahibras Einstellung gebilligt und selbst an die Unschuld des Schreibers Kel geglaubt hat. So wurde sie zu seiner wichtigsten Stütze. Deshalb haben wir unsere Beziehungen eingesetzt, um diese Priesterin von der Nachfolge auszuschließen; an ihrer Stelle wurde ein Strohmann als Nachfolger ernannt, der uns keine Schwierigkeiten machen wird. Da mir das noch nicht ausreichend erschien, beschloss ich, die Priesterin entführen zu lassen – und diese Aufgabe habe ich einem von euch anvertraut.«
    »Der Auftrag wurde ausgeführt«, berichtete der Verantwortliche. »Alles verlief nach unseren Vorstellungen.«
    »Keine Zeugen?«
    »Vermutlich nein. Und wenn doch irgendjemand etwas gesehen haben sollte, wird er schweigen. Mögliche Ermittlungen der Wachtruppen werden im Sand verlaufen. Und außerdem – kein Mensch wird die Priesterin da suchen, wo sie sich jetzt befindet!«
    »Glaubt ihr nicht, dass dieser verdammte Schreiber versucht, sie zu befreien?«, fragte der Mann, der sich am meisten Sorgen machte.
    »Dazu müsste er schon haltlos in sie verliebt und dann noch nicht ganz bei Verstand sein. Aber selbst dann könnte er Nitis nicht finden.«
    »Hat man sie schon verhört?«, wollte der Anführer wissen.
    »Diese Priesterin ist sehr mutig. Bisher hat sie weder die Namen ihrer Gefährten noch das Versteck von Kel verraten. Aber wir werden sie schon noch zum Reden bringen.«
    »Wenn nötig, foltert sie.«
    »Eine Priesterin der Göttin Neith! Ihr wollt doch nicht etwa …«
    »Jetzt hört aber auf! Diese Frau muss spurlos verschwinden, sobald wir überprüft haben, was sie uns verrät. Auf diese Weise beseitigen wir Kels
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