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Götterfluch 1 - Der Geraubte Papyrus

Götterfluch 1 - Der Geraubte Papyrus

Titel: Götterfluch 1 - Der Geraubte Papyrus
Autoren: Christian Jacq
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ersten Teil des Papyrus zu entziffern und dass er auf dem Weg nach Karnak ist. Sie werden den Landweg und den Nil überwachen, sodass wir nicht in die Nähe der Gottesdienerin gelangen können.«
    »Du kennst dich doch wie kein anderer im Nil-Tal aus«, fiel es Kel jetzt ein.
    »Jetzt übertreib aber mal nicht!«
    »Wir haben keine andere Wahl: Wir müssen mit der Herrin von Karnak sprechen. Sie wird den Rest des Papyrus entziffern und Ägypten retten.«
    »Vorher sind wir längst tot«, gab der Schauspieler zu bedenken.
    »Falls du glaubst, dass dieses Abenteuer zum Scheitern verurteilt ist, musst du nicht …«
    »Nein, bitte nicht schon wieder! Ja, die Sache kann nur schiefgehen, na und? Ich kann machen, was ich will, und bin bestimmt nicht weniger mutig als ein Schreiber, der gerne Sitten predigt und des mehrfachen Mordes angeklagt ist.«
    »Ich sehe zu, ob ich ein gastfreundliches Schiff finden kann«, beschloss Nitis, »und ob ich herausbringen kann, welche Sicherheitsvorkehrungen zwischen Memphis und Theben getroffen wurden.«
    Kel nahm seinen ganzen Mut zusammen und griff zärtlich nach ihrer Hand.
    »Seid aber bitte sehr, sehr vorsichtig.«
    »Ihr bleibt hier, ich komme so schnell es geht zurück.«

80
    D er Zweite Ritualist wurde nicht müde, über den üblen Kerl zu schimpfen, der ihn angegriffen und mehrere alte Amulette von unschätzbarem Wert gestohlen hatte.
    »Richter Gem will Euch sehen«, meldete ihm ein Polizist.
    »Der Oberrichter?«
    »Ja, genau.«
    »Ich dachte, der ist in Sais.«
    »Er ist gerade in Memphis eingetroffen.«
    Der Ritualist fühlte sich sehr geschmeichelt und begab sich eilends zum Amtssitz des hohen Würdenträgers.
    Ein Bediensteter durchsuchte ihn und führte ihn dann zu Richter Gem.
    »Erkennt Ihr diesen Mann«, fragte ihn der ohne Umschweife und zeigte ihm ein Bild.
    »Ja, ich glaube ja.«
    »Glaubt Ihr, dass Ihr ihn erkennt, oder seid Ihr Euch sicher?«
    »Ich bin mir ziemlich sicher.«
    »Ist das der Mann, der Euch angegriffen hat?«
    »Ja, das ist er!«
    »Sein Name?«
    »Den kenne ich doch nicht.«
    »Seltsam«, knurrte Gem. »Er hat für Euch gearbeitet und Ihr wisst nicht, wie er heißt.«
    Als sich der Zweite Ritualist von dem griesgrämigen Richter auf einmal in die Rolle eines Beschuldigten gedrängt sah, verlor er die Fassung.
    »Dieser Verbrecher war nur ein einfacher Ka -Priester, aber er hat meinem Vorgesetzten sehr gefallen und …«
    »Den habe ich bereits vernommen«, schnitt ihm der Richter das Wort ab. »Ich will nur wissen, was Ihr bezeugen könnt. Nach Eurer Aussage habt Ihr den Mann in einer Kapelle des Grabtempels von Cheops dabei überrascht, als er gerade Amulette und einen Papyrus stehlen wollte.«
    »Richtig. Pflichtschuldig wie ich bin, wollte ich ihn daran hindern und zu einem Wachposten bringen. Aber er hat mich zusammengeschlagen und ist dann geflohen.«
    »In den beiden Truhen in der Kapelle befanden sich noch der Papyrus und vier goldene Amulette. Was hat Euer Angreifer denn dann eigentlich gestohlen?«
    »Oh, viele andere Amulette.«
    »Wie viele denn?«
    »Schwer zu sagen …«
    »Was für Amulette waren das denn?«
    »Das weiß ich nicht.«
    »Seid Ihr Euch ganz sicher, dass dieser Junge einen Ritualgegenstand gestohlen hat?«
    »Es kann doch gar nicht anders sein …«
    »Ihr seid also nicht sicher.«
    Der Richter jagte dem Ritualisten mit seiner Hartnäckigkeit Angst ein.
    »Nein, ganz sicher bin ich mir nicht.«
    »Vielen Dank für Eure Hilfe. Ihr könnt gehen.«
    Gem verfügte jetzt über neue Tatsachen.
    Seinem Vorgesetzten zufolge war der Zweite Ritualist ein Neider, der jeden verleumdet hätte, wenn er sich davon eine Beförderung versprach. Seine Aussage war also mehr als zweifelhaft. Trotzdem – Kel hatte versucht, einen Schatz zu rauben, den die machtgierigen Verschwörer für ihr Vorhaben benötigten.
    Und ebendieser Schatz lag vor dem Richter ausgebreitet.
    Vier alte, magische Amulette, die man an ihrem Platz belassen hatte. Und ein Papyrus in einer verschlüsselten Sprache, die niemand entziffern konnte. Hatte dieser Papyrus etwas mit dem Schriftstück zu tun, das der Leiter des Übersetzeramts erwähnt hatte, kurz bevor er ermordet wurde?
    Wenn der Schreiber Kel diese Gegenstände wirklich hätte mitnehmen wollen, warum hatte er den Ritualisten dann nicht getötet, als der ihn überraschte? Auf eine Leiche mehr oder weniger dürfte es ihm doch nicht ankommen!
    Versuchte der Mörder nur zu verhindern, dass der
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