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Götterfluch 1 - Der Geraubte Papyrus

Götterfluch 1 - Der Geraubte Papyrus

Titel: Götterfluch 1 - Der Geraubte Papyrus
Autoren: Christian Jacq
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Cheops-Tempel erneuert wurde, oder hatte er ein Schriftstück gefunden, das er unbedingt brauchte?
    Alles sprach für die zweite Möglichkeit.
    Dann war es Kel gelungen, den Papyrus zu lesen, und er hatte das Schriftstück zurückgelassen, weil er es nicht mehr brauchte. Der Richter musste verschiedene Gelehrte aufsuchen und befragen, um den Inhalt dieser rätselhaften Botschaft zu erfahren.
    Die Verschwörer, die von ihrem Anführer in aller Eile zusammengerufen worden waren, machten finstere Mienen. Diesmal schien ihre Sache wirklich eine ungünstige Wendung zu nehmen.
    »Dieser verfluchte Schreiber bietet uns immer noch die Stirn«, sagte einer von ihnen beunruhigt. »Und jetzt hat er auch noch den Schlüssel, um den Papyrus zu entziffern!«
    »Das stimmt nicht ganz«, widersprach der Anführer. »Es könnte auch sein, dass er nicht einmal den Papyrus aus der Zeit von Cheops entziffert hat.«
    »Machen wir uns doch nichts vor – er ist schließlich kein Dummkopf. Die Not macht diesen Jungen immer stärker. Wir hatten geglaubt, wir könnten mit ihm nach Belieben umspringen und den Gerichten den Schuldigen liefern, den sie sich wünschen. Jetzt aber haben wir es mit einem Gegner zu tun, der entschlossen ist, die Wahrheit herauszufinden – auch wenn es ihn das Leben kostet!«
    »Wir sollten mit dem Schlimmsten rechnen«, schlug ein anderer Verschwörer vor. »Kel hat eine gefährliche Weissagung entdeckt und begriffen, dass das alte Ägypten in Gefahr ist. Er kennt weder unsere Namen noch unsere wahren Ziele oder unser Vorhaben. Aber in der Vergangenheit haben bereits mehrere Seher schreckliche Dinge für die Zukunft vorhergesagt. Dieses alte Schriftstück muss sich ja nicht unbedingt auf unsere Zeit beziehen. Könnte es nicht sein, dass ein gebildeter Schreiber es lediglich für eine einfache Stilübung hält? Und wenn dieser Schreiberling der Schrift doch mehr Beachtung schenken sollte, wird er auf ein unüberwindliches Hindernis stoßen. Niemals findet er den Schlüssel, mit dem die Schrift entziffert werden kann.«
    »Jedenfalls hat er schon mal an die richtige Tür geklopft!«
    »Aber er kann sie nicht öffnen, und das weißt du ganz genau.«
    »Da bin ich mir eben gar nicht so sicher!«
    »Die Einzige, die Kel helfen könnte, ist die Gottesdienerin. Das müsste er aber erst einmal wissen; dann müsste er nach Theben reisen und von ihr angehört werden; und schließlich müsste er diese alte Priesterin davon überzeugen, dass sie ihn unterstützen und seine Verbündete werden soll. Auch wenn dieser Schreiber wirklich sehr hartnäckig ist und bisher unglaublich viel Glück hatte – das ist vollkommen unmöglich!«
    »Dann sollten wir jetzt dafür sorgen, dass er Theben erst gar nicht erreicht«, beschloss der Anführer.
    »Das kann er bereits nicht mehr. Land- und Wasserwege werden strengstens überwacht.«
    »Das sind doch immer dieselben dummen Sprüche«, wandte der Mann ein, der seine Unruhe nicht verbergen konnte. »Weder in Sais noch im Nil-Delta ist es den Ordnungshütern gelungen, Kel festzunehmen. Und jetzt ist er in Memphis, wo man sich wirklich ohne Schwierigkeiten verstecken kann.«
    »Soweit wir wissen, kennt er sich nicht aus. Sollte er es tatsächlich wagen, nach Theben zu fahren, wird man ihn schnell ausfindig machen.«
    »Und wenn er Helfershelfer hat?«
    »Kel ist nicht der Anführer einer aufständischen Bande, sondern ein einfacher Schreiber, der mitten in eine Geschichte geraten ist, aus der er nicht mehr herauskommt.«
    »Heute stellt er für uns jedenfalls eine echte Bedrohung dar.«
    »Bleiben wir doch dabei, dass wir mit dem Schlimmsten rechnen, und richten uns darauf ein, dass er versuchen wird, nach Theben zu gelangen. Ich bin überzeugt, dass wir ihn beseitigt haben, ehe er nur einen Fuß auf den Boden der heiligen Stadt gesetzt hat. Ist es nicht so, dass auch Ordnungshüter und Soldaten den Befehl haben, ihn zu töten?«
    »Und wenn es ihm doch gelingt, allen zu entkommen und die Gottesdienerin von seiner Unschuld zu überzeugen?«
    »Sehr unwahrscheinlich!«
    »Wir haben diesen jungen Mann von Anfang an unterschätzt. Wenn wir damit weitermachen, könnte das unseren Untergang bedeuten.«
    »Was schlägst du vor?«
    »Einzig und allein ein Bündnis von Kel und der Gottesdienerin könnte uns an der Umsetzung unserer Ziele hindern. Entweder müssen wir ihn töten oder aber …«
    »Du willst doch nicht etwa die Gemahlin des Gottes Amon töten, die Herrscherin über sein heiliges
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