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Gnade

Gnade

Titel: Gnade
Autoren: Julie Garwood
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sich beeilte, konnte sie in sechs Monaten alles schaffen.
     
    Sie heirateten jedoch bereits drei Monate später. Es war eine schöne Hochzeit mit einem großartigen Empfang. Theos Schwestern Jordan und Sydney waren die Brautjungfern, Michelles Brüder Remy und John Paul ihre Begleiter. Und Nick und Mary Ann fungierten als Trauzeugen.
    Michelle war eine strahlende Braut. Aber als sie sich bei dem langen Gang durch die Kirche am Arm ihres Dads festhielt, konnte sie ihre Nervosität nicht verbergen. Erst als der geradezu umwerfende Bräutigam vortrat und ihr zuzwinkerte, entspannte sie sich.
    Jake hatte vorgehabt, einen prachtvollen Ballsaal in einem teuren Hotel in New Orleans zu mieten, aber Theo und Michelle wollten nichts davon hören. Der Empfang sollte im Schwan stattfinden. Da die Brautleute nicht mit sich reden ließen, gab sich Jake schließlich geschlagen und beschloss, einen Teil von Catherines Hinterlassenschaft auszugeben, um die Bar ein wenig aufzumöbeln. Zwar blieb der Schwan auf dem Dach an seinem Platz, denn der herunterhängende Flügel verlieh dem Haus einen gewissen Charme, der Parkplatz jedoch wurde neu gepflastert, und Jake mietete ein großes weißes Zelt, das er dort aufbaute. Er stellte Tische mit weißen Tischdecken auf und schmückte alles mit Unmengen von Blumen.
    Außerdem engagierte er eine Band. In der letzten Minute musste Theos Bruder Zachary für den Schlagzeuger Elton Spinner einspringen, der sich plötzlich aus dem Staub gemacht hatte. Ihm war nämlich zu Ohren gekommen, dass zahlreiche Gesetzeshüter zu Gast sein würden. Offenbar drohte Elton noch immer ein Haftbefehl.
    Während der Feier stand Theo einmal neben seinem Bruder Nick und sah zu, wie Michelle mit seinem Vater tanzte. Laurant, Nicks junge Frau, tanzte mit dem kleinen John Patrick. Und Noah und Mary Ann klebten dermaßen aneinander, dass sie nur noch leicht im Rhythmus der Musik schwankten, während Jake Theos Mutter über das Parkett wirbelte.
    »Gibt’s was Neues von John Russell? Oder von Monk?«, fragte Nick. »Noah sagt, dass das FBI jede Spur verfolgt …«
    »Sie sind ihnen dicht auf den Fersen. Es wird nicht mehr lange dauern, bis beide gefasst sind.«
    »Eine sehr optimistische Sichtweise.«
    »Hey, dies ist mein Hochzeitstag! Da darf ich ja wohl optimistisch sein.«
    Nick wechselte das Thema. »Noah und Jake haben also das Angelturnier gewonnen.«
    »Ja. Und sie haben das Preisgeld dem Footballteam gestiftet. Alle Spieler bekommen neue Trikots und Schuhe, und Jake überlegt noch, wie er auf den neuen Schuhen Werbung für den Schwan platzieren kann.«
    Nick lächelte. »Und jetzt bist du – zusätzlich zu allem anderen – auch noch Footballtrainer.«
    Theo konnte den Blick nicht von seiner schönen Braut nehmen und betrachtete sie versonnen. »Ja, stell dir vor!«
    Nick lachte. »Es ist schön, eine Ärztin in der Familie zu haben. Hör mal, verrätst du es mir endlich?«, fragte er und stieß seinen Bruder mit dem Ellbogen an.
    »Was?«
    »Wie es dazu gekommen ist?«
    »Was meinst du?«
    »Dass du nun Trainer geworden bist.«
    Theo grinste. »Also, da war dieser Junge …«

44
    Es war eine herrliche Nacht im Paradies. Die Luft war frisch und klar. Am Himmel funkelten die Sterne, und zu seinen Füßen lag die golden leuchtende Stadt.
    John, gewandet in einen seidenen Morgenmantel und Wildlederpantoffeln, stand auf der Terrasse seines prachtvollen Bungalows und schaute in die Dunkelheit. Das Leben konnte nicht schöner sein. Er nahm einen Schluck von dem aromatischen Brandy aus dem Kristallschwenker und seufzte zufrieden. Der süße Duft der Blumen betörte seine Sinne und berauschte ihn geradezu.
    Er besaß ein neues Leben, eine neue Identität und so viel Geld, dass er niemals das Kapital selbst anzutasten brauchte. Er konnte allein von den Zinsen wie ein König leben. Und das bedeutete ihm noch weit mehr als die schöne Umgebung.
    Hinter sich hörte er das Rascheln von Kleidern. Wahrscheinlich zog sich die Frau in seinem Schlafzimmer gerade an. Sie rief nach ihm, und er schaute über die Schulter. Sie schickte ihm einen Kuss durch die Luft und ging dann hinaus. Diese Puppe war besser als alle anderen, und er wusste, dass er sie wieder treffen würde. Sie war äußerst kreativ im Bett, wunderbar hemmungslos. Vielleicht rief er sie morgen schon wieder an, aber dann fiel ihm ein, dass er bereits die Blondine bestellt hatte. Wie war noch ihr Name? Er erinnerte sich nicht. Aber er entsann sich, dass sie ihn
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