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Gnade

Gnade

Titel: Gnade
Autoren: Julie Garwood
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war.
    Er gab es auf, ihr zu widersprechen. Er hatte jetzt anderes im Kopf. Er liebkoste sie und schob ihre Schenkel auseinander.
    »Du hast gewonnen, Liebes. Sechs Monate.«

43
    Drei schreckliche Wochen lang hielt er durch. Dann engagierte er eine Umzugsfirma, bot seine Boote zum Verkauf an, belud den Kofferraum seines Wagens und fuhr nach Bowen. Er machte zuerst im Schwan Halt, begrüßte Jake und bat ganz formell um die Erlaubnis, seine Tochter heiraten zu dürfen.
    Dann fuhr er nach Hause, zu Michelle. Er klopfte an die Tür, und als sie ihm öffnete, schloss er sie in die Arme und machte ihr ein für alle Mal klar, dass er nicht beabsichtigte, sechs Monate ohne die Frau zu verbringen, die er liebte. Er war gekommen, um zu bleiben, und damit musste sie sich abfinden.
    Sie erhob keinerlei Einwände – sie war viel zu sehr damit beschäftigt, ihn zu einem Kuss zu verführen. Aber Theo war in Fahrt. Er erklärte Michelle, dass er vorhatte, in Bowen eine Anwaltskanzlei zu eröffnen und den verschlagenen Rechtsverdrehern aus St. Claire das Leben zur Hölle zu machen, dass er zudem ein paar Tage die Woche in New Orleans für das Ministerium arbeiten würde und genügend Geld angelegt hatte, um eine Familie über Wasser zu halten. Im Grunde konnte er sich dank seiner Schwester Jordan schon jetzt zur Ruhe setzen. Er und andere Mitglieder seiner Familie hatten in ihr Unternehmen investiert, und sie hatte ihnen zu einem kleinen Vermögen verholfen.
    Er hielt Michelles Hände weiterhin fest, denn er hatte ihr noch eine letzte Mitteilung zu machen: Er hatte sich mit Conrad in Verbindung gesetzt, um ihm zu sagen, dass er den Trainervertrag unterschreiben wollte.
    Erst dann küsste Theo Michelle und sagte ihr, wie sehr er sie liebte.
    »Ich bin nach Bowen gekommen, um das zu suchen, was ich verloren hatte. Ich will wieder diese alte Leidenschaft und Energie in mir spüren. Jetzt endlich fühle ich mich wieder lebendig. Mein Leben ist hier, bei dir, Michelle. Hier bin ich zu Hause.«
    Tränen liefen Michelle übers Gesicht. »Ich liebe dich, Theo.«
    Er drückte sie an sich. »Wenn du mich jemals wieder wegschickst, dann tue ich etwas, das dich in größte Verlegenheit bringt. Dein Ruf wird für immer dahin sein, das schwöre ich dir. Die Leute in Bowen werden noch ihren Enkeln davon erzählen.«
    »Ich bin Ärztin«, rief sie ihm ins Gedächtnis. »Mich bringt nichts in Verlegenheit.«
    »Ach ja? Und wenn ich in der Klinik anrufe, während du Visite machst, und die Telefonistin bitte, Frau Dr. Michelle Neunmalklug über Lautsprecher auszurufen?«
    Sie wich zurück und sah ihm in die Augen. »Das würdest du nicht tun.«
    »Leg’s nicht darauf an.«
    »Ich schicke dich nie mehr weg, versprochen!«
    Die Spannung wich aus seinen Schultern. »Ich möchte, dass du mich in der nächsten Woche zur Hochzeit meines Bruders begleitest. Sie findet in Iowa statt. Du musst unbedingt meine Familie kennen lernen – kommst du mit, Liebes?«
    »Theo, bist du dir sicher …«
    »Ich bin mir sicher!«, erklärte er mit Nachdruck. »Landusky kann doch deinen Dienst übernehmen, oder? Dein Dad hat mir gesagt, dass du noch Urlaub hast.«
    »Wann hast du denn mit Daddy gesprochen?«
    »Ich habe auf dem Weg hierher im Schwan vorbeigeschaut. Willst du mich heiraten, Michelle?«
    »Ja.« So einfach war das. Ihre Gefühle überwältigten sie, und Michelle brach in Tränen aus.
    »Ich habe deinen Dad gefragt, ob ich dir einen Heiratsantrag machen darf.«
    »Wie süß von dir!«
    »Er hat geweint vor Freude.«
    Sie bekam erneut feuchte Augen. Doch dann brachte Theo sie zum Lachen. »John Paul hat auch geweint.«
    »Er wird sich schon an dich gewöhnen.«
    »Ganz Bowen wird mit uns feiern. Schließlich wollten dir alle helfen, einen Mann zu finden.«
    »Was?«
    Er grinste. »Deshalb waren keine ›Willkommen in Bowen‹-Karten bei all den Lebensmitteln, die die Leute dir ins Haus geschleppt haben. Wieso bist du nicht selbst dahinter gekommen? Alle wussten, dass wir zusammengehören – nur du nicht.«
    Bevor sie sich über diese Verschwörung aufregen konnte, küsste er sie noch einmal. Dann schaute er auf die Uhr.
    »Ich muss los, Süße. Ich möchte nicht zu spät zum Training erscheinen.«
    Als Theo davonfuhr, stand Michelle auf der vorderen Veranda und blickte ihm nach. Dann seufzte sie – sie hatte einiges zu tun. Sie musste eine Hochzeit planen. Nach und nach fielen ihr all die Dinge ein, die erledigt und entschieden werden mussten. Wenn sie
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