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Glückspfoten, Ahmed und die ganz große Kohle (German Edition)

Glückspfoten, Ahmed und die ganz große Kohle (German Edition)

Titel: Glückspfoten, Ahmed und die ganz große Kohle (German Edition)
Autoren: Carola van Daxx
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Italienischem, Verführ erischem, etwas, das nach lauer Sommernacht roch und romantische Stunden versprach…
     
    Also schaffte ich mich erst einmal offiziell ab, ließ mir eine Geheimnummer zuteilen, mich aus dem Telefonbuch entfernen, verpasste mir eine neue Emailadresse und tauschte mein Türschild aus. Niemand sollte mich mehr finden. Vor allen Dingen keine Leute, die gerade mal knapp bei Kasse waren und sich nun an mich erinnerten.
    Sozusagen war ich dabei, mich vollkommen neu zu erfinden.
    Und plötzlich hatte ich Lust, eine richtig schöne Schmonzette zu schreiben. Eine herzzerreißende Liebesgeschichte, die fern war von jeglicher Realität, weg von frechen Frauenromanen, wie sie tagtäglich seit Jahrzehnten in etwas abgewandelter Form erschienen.
    Nein, ich wollte etwas anderes:
    Eine Story, in der ein Mann noch ein richtiger Mann sein durfte und die Frau mit Hingabe den Kleiderschrank sortierte, wohlgemerkt nach Farben – wenn sie nicht gerade dabei war, neue Rezepte auszuprobieren oder mit den Kindern zu basteln und zu malen. Es sollte nach irischem Rasierwasser und kölnischem Puder duften und der Mann durfte nur einmal im Jahr den Mülleimer heruntertragen, dann war ihm der Dank für die nächsten zwölf Monate gewiss.
    Die Frau sollte sich nichts sehnlicher wünschen als Kinder, Küche und Königsberger Klopse mit Kapern am Sonntag – der Herr des Hauses, das Familienoberhaupt, sollte jeden Abend ein warmes Essen bekommen, natürlich an einem liebevoll gedeckten Tisch und im Beisein einer adretten, frisch frisierten und gut gelaunten Ehefrau.
    Und ganz e gal, WANN er nach Hause kam, immer wurde er höflich und zuvorkommend behandelt und niemals mit irgendwelchen Vorwürfen traktiert.
    Schließlich war er der Ernährer der Familie, und wie man seit langem wusste, galt immer noch die alte Weisheit: Man beißt nicht in die Hand, die einen füttert!
    DAS war der Stoff für das neue Jahrtausend!
     
    Zumindest für mich, Florentina Piroggi. Die Frau, die ab sofort immer Zeit hatte, fast alle Wehwehchen mit Piroggen heilen konnte und Probleme nur noch vom Hörensagen kannte. Dobrze!
    Allabendlich arbeitete ich also an meinem neuen Roman und kultivierte meine neue Hauptfigur, die natürlich niemals wie ich in schlabbrigen Hosen und mit fettigen Haaren vor der Glotze gelümmelt hätte, um dann gleichzeitig noch auf ihrem Laptop herumzuhacken. Auch hätte ein langhaariger Kater niemals Platz auf ihrem Wohnzimmertisch nehmen dürfen.
    Aber zum Glück war ich schon Profi genug, mich von meiner neuen Protagonistin entsprechend distanzieren zu können.
    Ganz nebenbei sei erwähnt, dass nicht nur Ahmed sehr schnell herausgefunden hatte, dass im Möbellager wieder „was los“ war.
    Nein, auch die komplette Freitagabend-Mischpoke hatte das Licht im Wohnzimmer entdeckt und den alten Brauch wieder aufleben lassen. Mit Dreckschuhen, mitgebrachten Grundna hrungsmitteln, also Wein, Käse und Baguette, und mit einer Menge Qualm in geschlossenen Räumen. Es war plötzlich wieder fast wie früher. Nur, dass ich in den frühen Morgenstunden etwas angesäuselt in meine Villa torkelte und Ahmed bei der Gelegenheit wohl wieder bei Herrn Altenberg vorbeiguckte.
    Vielleicht gab es da schon wieder etwas Knuspriges?
    Nach wie vor verweigerte er es konsequent, im Hanse-Heim zu übernachten. Wie gesagt, in dieser Angelegenheit war mit ihm nicht zu reden…
     
    *
     
    Im Herbst war es dann soweit. Ich „schoss“ mein neues Ebook hinaus in die große, weite Internet-Welt und feierte die Geburt der Florentina P. – dem neuen Stern am Schmöker-Himmel für frustrierte Karrierefrauen, die sich insgeheim danach sehnten, den lieben langen Tag mit dem Staubwedel zu Walzerklängen zu tanzen und abends das Lob ihres Hausherrn für ein gelungenes Menü zu bekommen. Von einem Mann, der ihnen Sicherheit und Geborgenheit versprach – und zwar bis ans Ende ihres Lebens.
    Und nicht nur bis ans Ende ihrer „Tage“…
     
    Hach, war das schön. Endlich mal weg von der Realität, die e inem nur Unbequemlichkeiten und Ärger einbrachte.
     
    Mein altbewährtes Konzept aus Selbstverleger-Zeiten musste also noch einmal ran: Ich stellte mein neues Werk drei Tage gratis ins Netz, danach drei Wochen für 0,99 Euro, und dann setzte ich den regulären Preis mit 2,99 Euro an.
    Natürlich wusste ich nicht, ob es ein zweites Mal funktionieren würde. Und dann noch unter einem völlig unbekannten Namen. Aber meine Strategie ging auf.
     
    Noch einmal
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