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Glücksklee

Glücksklee

Titel: Glücksklee
Autoren: Holly Greene
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dich auch darum zu bemühen. Du kannst das, und es würde mir sehr viel bedeuten.»
    Nina nickte. Als sie sah, dass ihr Sohn sich im Babybett bewegte, nahm sie ihn hoch. «Ich wünschte wirklich, du hättest mir das alles früher erzählt.»
    «Dass er dich vors Café gestellt hat? Ich habe keinen Sinn darin gesehen. Schließlich war nach ein paar Tagen ja alles wieder im Lot. Und was die Wahrheit über deinen Vater angeht, ja, ich habe im Laufe der Jahre oft daran gedacht, das Thema anzusprechen, aber ich habe mich nicht getraut. Es hätte keinem von euch beiden etwas gebracht.»
    Nina gab ihrem Baby einen Kuss auf die Stirn. «Na ja, es hat mir wohl nicht geschadet, und nachdem ich jetzt so viel erfahren habe, kann ich ihm verzeihen, glaube ich.»
    Cathy atmete auf. «Danke. Das erleichtert mich. Und da wir gerade von Geheimnissen sprechen …» In verändertem Tonfall fuhr sie fort: «Was hattest du dir gedacht, wann du mir von deiner Schwangerschaft erzählen wolltest, meine liebe Tochter?»
    Nina lächelte verlegen. «Jetzt weißt du es ja.»
    «Das stimmt allerdings. Darf ich meinen Enkelsohn denn mal auf den Arm nehmen?»
    «Klar.» Nina übergab das Baby ihrer Mutter, die es sanft in den Armen wiegte.
    «Er ist wirklich ein Wonneproppen, und er sieht genauso aus wie du.» Cathy machte eine kleine Pause. «Ich vermute mal, dass Steve der Vater ist.»
    «Ja, aber er wird sich nicht beteiligen.» Nina zuckte die Achseln. «Sein Pech.»
    Cathy nickte. Offenbar war ihr bewusst, dass jetzt nicht der richtige Zeitpunkt war, um weitere Fragen zu stellen. «Also, wenn irgendjemand das allein schafft, dann du. Und du weißt ja, dass ich dir helfen werde, so gut ich kann. Wann wirst du denn entlassen? Ich kann deine Sachen in deine Wohnung zurückschicken lassen.»
    Nina schüttelte den Kopf. «Ich gehe nicht nach Galway zurück, Mum. Ich habe beschlossen, in Lakeview zu bleiben.»
    «In Lakeview? Aber die Stadt gefällt dir doch gar nicht, und ich dachte …»
    «Doch, ich habe hier Freundinnen und auch einen Job. Ich kann mir eine kleine Wohnung mieten, vielleicht an der Main Street. Außerdem hast du in all den Jahren genug für mich getan. Jetzt sollst du dein eigenes Leben leben.»
    Jess hatte diesen Gedanken geäußert, und er war richtig. Die ganze Zeit über hatte Nina befürchtet, sie könnte ihre Mutter enttäuschen und das Baby könnte eine zusätzliche Belastung für sie sein. Die Möglichkeit, das Kind auch ohne Cathys Hilfe großzuziehen, war ihr gar nicht in den Sinn gekommen.
    Nachdem Nina erkannt hatte, dass sie ihr Baby eigentlich gar nicht weggeben wollte, hatte Jess gefragt: «Was hindert dich denn daran, dein Kind in Lakeview aufwachsen zu lassen? Du hast doch selbst gesagt, dass du gern in dem Städtchen bist. Außerdem hast du da schon einen Job und gute Freundinnen, die bestimmt gerne mal aushelfen.»
    «Und du willst ernsthaft in Lakeview bleiben?», erkundigte sich Cathy. «Nach allem, was passiert ist?»
    Nina nickte. Sie war sich ganz sicher. «Ich finde, es ist ein schöner Ort, um ein Kind großzuziehen, besser als eine große Stadt.» Sie lächelte dem Kind zu. «Und bald kriegt Ruth auch ihr Baby, dann hat der kleine Patrick schon einen Spielkameraden.»
    «Der kleine …
Patrick
?», unterbrach Cathy sie mit stockender Stimme.
    Nina nickte. «Ja, er soll Patrick heißen», wiederholte sie mit einem Lächeln. «Ich glaube, der Name passt zu ihm.»
    Cathy hatte Tränen in den Augen. «Das finde ich wunderbar.»
    In diesem Moment klopfte es leise an der Tür. «Herein», rief Nina. Die Tür öffnete sich langsam, und ein sehr nervös wirkender Patrick betrat das Zimmer.
    Er hielt einen Strauß rosa Rosen in den Armen und blickte sich, wie immer, misstrauisch und unsicher um.
    «Dad!» Nina war völlig verblüfft. «Bitte, komm rein», sagte sie herzlich.
    Patrick kam näher. Sein Blick streifte erst Nina, dann Cathy, und blieb schließlich an dem kleinen Bündel in Cathys Armen hängen.
    «Wir sind Großeltern geworden, Patrick.» Cathy lächelte ihn glücklich an, als wolle sie ihn ermutigen, sich mit ihr zu freuen.
    «Oh.» Patrick zögerte ein wenig. «Ja, sieht ganz so aus.» Er schaute Nina an, als suche er nach einer bestimmten Reaktion bei ihr – als habe er Angst, sie könnte die gleichen depressiven Symptome zeigen wie Cathy damals.
    «Alles in Ordnung, Dad. Mir geht’s prächtig, ganz bestimmt. Möchtest du deinen Enkelsohn kennenlernen?»
    Patrick nickte unsicher. «Ja,
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