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Glücksklee

Glücksklee

Titel: Glücksklee
Autoren: Holly Greene
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wir vielleicht nicht rechtzeitig hergekommen.»
    «Es war mir ein Vergnügen.»
    «Ein Vergnügen?», wiederholte Trish ungläubig, und alle lachten.
    «Ernsthaft, ganz vielen Dank euch beiden. Und jetzt kommt, ich stelle euch meinen Sohn vor», sagte sie. Verwundert betrachtete Charlie das kleine Menschlein, das in seinem Bettchen neben Nina fest schlief.
    «Wie soll er denn heißen?», fragte Ruth.
    «Das weiß ich noch nicht genau.»
    «Du hast dir keinen Namen überlegt?»
    «Nein, eigentlich nicht», antwortete Nina, und Jess warf ihr einen wissenden Blick zu. Natürlich hatte sie noch keine Namen ausgesucht, denn sie hatte versucht, distanziert zu bleiben – für den Fall, dass sie das Baby zur Adoption freigeben würde.
    Liebevoll schaute Ruth Charlie an, den der schlafende Säugling völlig in Bann geschlagen hatte.
    «Möchtest du ihn mal auf den Arm nehmen?», fragte Nina.
    «Nein, nein, er ist doch noch so winzig, ich würde ihm vielleicht weh tun.»
    «Du musst das sowieso bald lernen, Schatz!», scherzte Ruth, und die anderen lachten. «Ist das nicht toll …» Ruth lächelte Nina zu. «… dass unsere Kinder zusammen aufwachsen werden?»
    «Heißt das, dass du auch hierbleibst?», fragte Trish.
    Ruth nickte und schaute Charlie verliebt an.
    «Also, wenn ich euch jungen Müttern einen Rat geben darf», mischte Jess sich grinsend ein, «bemüht euch, mit unserer armen Trish auch ab und zu mal über etwas anderes zu reden als über Babys.»
    «Danke! Die Frau spricht mir aus der Seele», lachte Trish. Ihr war nicht klar, dass Jess ebenfalls ein Kind erwartete. «Aber was ist mit den
Glamazons
und dem Peter-Jackson-Film?», wandte sie sich an Ruth. «Du wirst doch deine Aussichten auf einen Oscar nicht gegen ein ödes Leben als Hausfrau eintauschen.»
    Charlie und Ruth lächelten sich an. «Na ja, Charlie meint, so eine kleine goldene Statue im Babyzimmer könnte ganz hübsch aussehen, deswegen will ich versuchen, den Film trotzdem zu machen.» Ruth schmunzelte, und Nina freute sich, dass die beiden im Hinblick auf ihre Filmkarriere offensichtlich einen Kompromiss geschlossen hatten.
    In diesem Moment erschien eine neue Gestalt in der Tür. Nina erwartete, Ella zu sehen, die ihr noch keinen Besuch abgestattet hatte. Aber zu ihrer großen Verwunderung stand ihre Mutter auf der Schwelle.
    Cathy blieb im Türrahmen stehen und betrachtete das Bild, das sich ihr bot, bevor ihr Blick schließlich zu dem Säugling neben ihrer Tochter wanderte.
    «Mum …», flüsterte Nina. «Was machst du denn hier? Woher wusstest du …?»
    «Hallo, mein Spätzchen.»
    Charlie legte Ruth den Arm um die Schultern, und mit einem kurzen Nicken zu Nina hinüber verließen die beiden das Zimmer. Jess, Brian und Trish folgten. Trish lächelte Ninas Mutter kurz zu.
    Im Raum war es vollkommen still, als Cathy, die mit ihrem dunklen Haar und der zierlichen Figur wie eine ältere Version Ninas aussah, sich ihrer Tochter näherte. Mit kleinen Schritten ging sie auf Ninas Bett zu. «Du hättest es mir doch erzählen können», sagte sie leise.
    «Komisch, das Gleiche wollte ich auch gerade zu dir sagen.»
    Cathy holte tief Luft. «Du darfst nicht böse sein.»
    «Komisch, auch das wollte ich gerade zu dir sagen.» Nina wandte den Kopf ab und schaute auf ihr Baby. «Die ganzen Jahre hast du … hast du mich belogen.»
    «Ich habe kein einziges Mal gelogen. Ja, vielleicht habe ich dir ein paar Einzelheiten verschwiegen, genauso wie du das gemacht hast», antwortete Cathy und betrachtete ebenfalls das Baby. «Ich habe gerade mit Ella gesprochen», fügte sie leise hinzu, «und ich nehme an, dass ihr gemeinsam ein paar Fragen geklärt habt.»
    Nina blickte auf. «Wie konntest du zulassen, was er mir angetan hat? Dass er mich draußen auf der Treppe vor einem Café ausgesetzt hat? Wie konntest du nur?»
    «Nina, es tut mir leid, aber du weißt, dass es nicht so war.» Cathy seufzte. «Ich habe mich immer bemüht, dir eine gute Mutter zu sein. Aber leider ist mir das zu Anfang recht schwergefallen. Du kommst anscheinend schon jetzt sehr viel besser mit der neuen Situation zurecht als ich damals. Aber ich war total verzweifelt. Ich konnte dich kaum ansehen und schon gar nicht in die Arme nehmen. Dein Vater dachte, er würde mir helfen – und mir sogar einen Gefallen tun.»
    «Einen Gefallen tun? Aber als du dann erfahren hast, was er getan hat, wie konntest du ihm da verzeihen?»
    Cathy wirkte gequält. «Nina, zu meiner Verteidigung kann
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