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Glücksgriff

Glücksgriff

Titel: Glücksgriff
Autoren: Jill Mansell
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haben uns schon gefragt, wem sie gehören!«
    Weitere zwei Minuten vergingen, bevor Bev ihr auf die Schulter klopfte.
    »Miranda, das war gerade ein Kunde am Telefon. Hast du eine Ahnung, was mit den Handschuhen passiert ist, die in der Garderobe vergessen wurden? Er kommt heute Nachmittag vorbei, um sie abzuholen, und ich kann sie nirgends finden. Weißt du, ob Fenn sie in sein Büro gelegt hat?«
    »Ach, zum Teufel.« Miranda setzte sich und stöhnte auf. Dreieinhalb Wochen hatten die Handschuhe unbeachtet auf einem Regal in der Garderobe gelegen, und nun … na ja, manchmal war das Leben einfach zu unfair.
    »Was heißt das?« Bev war sofort misstrauisch. »Ach, zum Teufel, was?«
    »Sie sind in eine gute Sache gegangen.«
    »Sag mir nicht, dass du sie deinem Penner gegeben hast.« Bev erriet es sofort an Mirandas Gesichtsausdruck. »Ach, du bist hoffnungslos. Was, um Himmel willen, soll ich dem Kunden sagen, wenn er auftaucht?«
    »Hmm …«
    »Und Fenn bringt dich um.«
    »Tut er nicht.« Miranda sprach mit mehr Überzeugung, als sie wirklich empfand. »Ich habe gefragt, ob ich sie haben könnte. Er hat gesagt, es sei in Ordnung.«
    Ja, hatte er wirklich. In gewisser Weise. Der einzige Haken an der Sache war, dass Fenn sehr beschäftigt gewesen war. Und obwohl er theoretisch ja gesagt hatte, konnte Miranda nicht umhin, das Gefühl zu haben, dass er vielleicht gesagt hatte, sie könne die Handschuhe haben, wenn niemand kam, um sie, sagen wir, innerhalb von sechs Monaten für sich zu beanspruchen.
    Und nicht innerhalb von sechs Sekunden.
    Sie biss sich auf die Lippe.
    »Nun ja, wenn Fenn gesagt hat, es sei in Ordnung«, meinte Bev, »dann ist es ja gut. Er kann sich in Entschuldigungen ergehen, wenn der Kunde kommt. Vielleicht möchte er sogar bei Harvey Nichols vorbeigehen und ihm ein neues Paar kaufen.«
    Miranda zuckte zusammen.
    »Schließlich«, fuhr Bev unnachgiebig fort, »kosten diese Handschuhe um die zweihundert Mäuse.«
    Sie waren dicke Freundinnen. Sie mochte Miranda sehr, die ein so gutes Herz besaß. Das Problem war nur, dass Miranda sich ständig in … nun ja, in Probleme hineinritt. Sie hatte die Angewohnheit, Fehler zu machen.
    »Nun?«, fragte Bev.
    »Okay, okay«, stöhnte Miranda und warf ihr den Besen zu. »Wenn Fenn fragt, wo ich bin, sag ihm, ich sei auf der Toilette. Ich bin in zwei Minuten wieder da.«
    Während sie zur Tür rannte, rief Bev ihr nach: »Ehrlich, was du dir immer für Ärger aufhalst.« Sie lächelte breit. »Ich bin froh, dass ich nicht du bin.«
    Ich auch, dachte Miranda, während sie die Beine in die Hand nahm und die Brompton Road entlangraste, ich wünschte auch, ich wäre nicht ich.
    O Gott, das würde jetzt wirklich peinlich werden.
    Gott sei Dank war er noch da. Als er sie entdeckte, während sie auf ihn zuraste, nickte er und hob kurz zur Begrüßung eine Hand; er wackelte mit den Fingern, um ihr zu zeigen, dass er immer noch die schönen warmen Handschuhe trug.
    »Das«, begann Miranda, »ist mir so peinlich.«
    »Was ist los?«
    Ihre Zähne begannen vor Kälte und Scham zu klappern. Es regnete immer noch, und sie war ohne ihren Mantel nach draußen gestürzt.
    »Die Handschuhe. Sie … äh, gehören jemandem. Und … nun ja, jetzt will der sie wieder haben.«
    Lieber Gott, was muss er von mir denken? Erst spiele ich die Großherzige, und dann ziehe ich ihn wieder bis aufs Hemd aus.
    Er blinzelte nicht mal.
    »Okay.«
    »Tut mir Leid«, sagte Miranda und sah verzweifelt drein. »Ich fühle mich schrecklich.«
    »Und ich sage Ihnen doch, Sie müssen sich nicht entschuldigen.« Er zog die Handschuhe aus und reichte sie ihr, dabei lächelte er schwach. »Sie passten sowieso nicht wirklich zu mir.«
    »Danke.«
    Sie kam sich wie ein völliger Depp vor und nahm sie entgegen.
    »Brauchen Sie auch den Schal wieder?«
    »Nein! Hören Sie auf«, schrie sie, als er begann, ihn sich vom Hals zu winden, »den Schal können Sie wirklich behalten!«
    »Dann ist das in Ordnung.« Erleichtert rückte er ihn wieder zurecht. »Tatsächlich ist mir der Schal lieber.« In seinen dunklen Augen leuchtete Ironie. »Er ist mehr mein Stil.«
     
    Als sie durch die getönte Glastür in den Salon stürzte, hörte Miranda eine männliche Stimme. »…wenigstens muss ich mir nun keine neuen kaufen.« Sekundenschnell schob sie die Handschuhe unter ihr T-Shirt.
    Bev, die den Mann aufgehalten hatte und gleichzeitig ihr Bestes tat, um ihn a) mit ihrem Busen und b) mit ihren becircenden Worten
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