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Glaub an die Macht der Liebe

Glaub an die Macht der Liebe

Titel: Glaub an die Macht der Liebe
Autoren: Sherryl Woods
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Absicht, auf sein Angebot zurückzugreifen.
    “Aber Sie wollen mit mir nicht über persönliche Dinge sprechen, stimmt’s?”, fragte Ben. “Ihnen geht es nur um die Malerei.”
    “Ja”, bekräftigte sie.
    “Würden Sie auch schweigen, wenn ich Ihnen als Gegenleistung für Offenheit eine Führung durch mein Atelier anbiete?”
    “Warum sollten Sie das tun?”, fragte sie überrascht.
    “Weiß ich nicht”, erwiderte er. “Vielleicht, weil ich mich für die Geschichte, die Sie mir verschweigen, so sehr interessiere wie Sie sich für meine Bilder, die ich Ihnen nicht zeige.”
    Das Angebot überraschte Kathleen völlig. “Nein, lieber nicht”, entschied sie trotzdem.
    “Wovor haben Sie Angst?”
    Sie wollte nicht verraten, dass es sie verletzbar machen würde, über ihre Vergangenheit zu sprechen. “Ich habe keine Angst”, erklärte sie und wünschte sich, es würde stimmen.
    “Wirklich nicht?”, fragte Ben.
    “Absolut nicht.” Sie sah ihm offen in die blauen Augen und hielt den Atem an, weil sein Blick unbeschreiblich intensiv war.
    “Dann gibt es also keinen Grund, warum ich das nicht tun sollte”, erwiderte er, legte ihr die Hand in den Nacken und küsste sie.
    Kathleen wurde augenblicklich heiß vor Verlangen. Der Verstand riet ihr, sich sofort zurückzuziehen, doch unerklärlicherweise empfand sie eine heftige Attraktion zu Ben. Sie erwiderte den Kuss sogar und stöhnte leise auf, als Ben sich von ihr löste.
    Wie benommen sah sie ihm in die Augen, fand in seinem Blick Verwirrung und Leidenschaft und fragte sich, was soeben geschehen war. Bei jedem anderen Mann hätte sie jetzt vor Zorn gebebt. Sie zitterte zwar, aber weil dieser Kuss etwas in ihr geweckt hatte, das ihrer Meinung nach längst abgestorben war.
    “Warum?”, flüsterte sie.
    “Das frage ich mich auch”, räumte Ben ein. “Vielleicht wollte ich Sie bloß herausfordern. Sie haben sich so unglaublich selbstsicher gegeben.”
    “Und vielleicht wollten Sie sich etwas beweisen”, erwiderte Kathleen gereizt.
    “Und was?”
    “Dass Destiny sich dieses Mal geirrt hat.”
    “Meine Tante hatte nichts mit diesem Kuss zu tun”, wehrte er sofort ab.
    “Ach nein? Und da spielt es auch keine Rolle, dass sie es genau darauf abgesehen hat?”
    “Dieser verdammte Kuss hatte absolut nichts mit Destiny zu tun”, wiederholte er. “Tut mir allerdings leid. Es hätte nicht dazu kommen dürfen.”
    Kathleen seufzte. Sicher, es war ein Fehler gewesen, den sie allerdings nicht bereute. “Vergessen wir es einfach”, schlug sie vor. “Die meisten Küsse haben überhaupt nichts zu bedeuten.”
    “Genau”, bestätigte Ben erleichtert.
    “Ich sollte aufbrechen. Sagen Sie Destiny bitte, dass es wunderbar war und dass ich sie bestimmt bald in der Galerie sehen werde.”
    “Vermutlich schon morgen Vormittag”, entgegnete Ben trocken.
    “Ja, das vermute ich auch”, bestätigte Kathleen lachend.
    “Werden Sie ihr gegenüber den Kuss erwähnen?”
    “Um Himmels willen, nein! Sie vielleicht?”
    “Bin ich verrückt? Auf keinen Fall.”
    Kathleen sah ihm erneut in die Augen und traf eine Entscheidung. “Ich werde trotzdem wieder herkommen. Es ist Ihnen nicht gelungen, mich zu verscheuchen.”
    “Es war den Versuch wert”, meinte er.
    Kathleen lachte, weil sie ihn ertappt hatte. “Ich wusste es! Ich wusste, was der Kuss zu bedeuten hatte.”
    “Nicht ganz”, versicherte Ben und lächelte. “Denken Sie auf der Heimfahrt darüber nach.”
    Das war eine Herausforderung, und Kathleen konnte Herausforderungen nicht widerstehen. Nach allem, was sie erlebt hatte, war sie fest entschlossen, keinen anderen Menschen jemals wieder Macht über sich haben zu lassen. Das galt auch für Ben Carlton, mochte er noch so gut aussehen, noch so umwerfend lächeln und noch so hinreißend küssen.
    Ben war überrascht und auch enttäuscht, dass Kathleen nach diesem unglaublichen Kuss einfach ging, doch letztlich hatte er das gewollt. Er hatte sie verscheuchen wollen. Trotzdem ärgerte er sich, und das war kein gutes Zeichen.
    “Was planst du denn dieses Mal?”, fragte er, sobald er mit Destiny allein war.
    Sie saß auf dem Sofa und nippte an einem Cognac. “Du bist zu misstrauisch, mein Lieber”, versicherte sie ohne die geringsten Anzeichen von schlechtem Gewissen. “Wieso sollte ich etwas planen?”
    “Weil du das immer machst und dich gern einmischst. Seit Richard, Mack und ich alt genug sind, um uns zu binden, arbeitest du daran.”
    “Aber sicher.
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