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Glaub an die Macht der Liebe

Glaub an die Macht der Liebe

Titel: Glaub an die Macht der Liebe
Autoren: Sherryl Woods
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etwas von ihr gesehen?”
    “Einige Bilder”, erwiderte Kathleen, “aber ich darf nichts verkaufen. Bescheidenheit liegt offenbar in der Familie.”
    “Ich bin nicht bescheiden”, versicherte Ben. “Ich bin lediglich nicht daran interessiert, Karriere zu machen.”
    “Und warum nicht?”
    “Warum sollte ich es sein?”, fragte er herausfordernd. “Ich brauche das Geld nicht.”
    “Was ist mit Anerkennung durch Kritiker?”
    “Kein Interesse.”
    “Wirklich nicht?”, fragte sie skeptisch. “Oder haben Sie Angst, Ihr Werk könnte nicht bestehen?”
    “Was heißt bestehen?”, entgegnete er stirnrunzelnd. “Im Vergleich zur Arbeit anderer Künstler? Oder richtet sich das nach einem gewissen Niveau der Technik oder nach finanziellem Erfolg?”
    “Alles zusammen”, entgegnete sie.
    “Das ist für mich unwichtig.”
    “Warum malen Sie dann?”
    “Weil ich es gern mache.”
    “Und das reicht?”, fragte sie ungläubig.
    Er lächelte über ihr offenes Erstaunen. “Gibt es denn nichts, Ms. Dugan, was Sie nur zum Vergnügen machen?”
    “Doch”, versicherte sie. “Aber Sie verschwenden Ihr Talent, indem Sie es verstecken und sich niemand an Ihrer Arbeit freuen kann.”
    “Halten Sie mich für selbstsüchtig?”, fragte er verwundert.
    “Absolut.”
    Ben blickte ihr in die funkelnden veilchenblauen Augen und hatte plötzlich keine Lust mehr, mit ihr zu diskutieren. Wären sie allein gewesen, wäre er vielleicht sogar in Versuchung geraten, sie in die Arme zu nehmen und zu küssen, bis sie diese alberne Diskussion vergaß, ob Kunst nur dann wichtig war, wenn man sie ausstellte.
    “Wofür entwickeln Sie Leidenschaft?”, fragte er unvermittelt.
    “Für Kunst”, erwiderte sie, ohne zu überlegen.
    “Sonst nie?”
    Bei dieser Frage wurde sie rot. “Eigentlich nicht.”
    “Wie schade. Halten Sie das nicht für einen ziemlich eingeschränkten Blick auf die Welt?”
    “Das sagt ausgerechnet ein Mann, der allgemein als Einsiedler gilt?”, entgegnete sie trocken.
    “Ich bin aber ein leidenschaftlicher Einsiedler”, bemerkte er lachend. “Ich liebe die Natur. Meine Familie liegt mir am Herzen. Und Malen löst bei mir starke Gefühle aus.” Er warf Richard einen Blick zu. “Ich fange sogar an, mich für Politik zu interessieren, allerdings nicht sonderlich für Football”, fügte er hinzu und sah zu Mack.
    “Da kommt nur daher”, erwiderte Mack, “weil du nie im Leben einen Pass gefangen hast. Er hatte Angst, sich die Finger zu brechen und nie wieder einen Pinsel halten zu können.”
    “Dann haben Sie schon als Junge gern gemalt?”, forschte Kathleen. “Das war Ihnen immer wichtig?”
    “Es ist meine Lieblingstätigkeit”, bestätigte Ben. “Das bin ich.”
    “Und Sie haben keinen Ehrgeiz?”
    Er schüttelte den Kopf. “Tut mir leid, gar keinen. Richard und Mack besitzen genug Ehrgeiz für die ganze Familie.”
    Kathleen legte das Besteck aus der Hand. “Wie würden Sie sich denn selbst definieren, abgesehen davon, dass Sie Künstler sind?”
    “Und weshalb muss ich mich selbst in eine Schublade stecken?”, monierte Ben.
    “Das müssen Sie nicht”, wehrte sie ab.
    “Wie definieren Sie sich denn?”, wollte Ben wissen.
    “Ich besitze eine Galerie, eine sehr angesehene sogar”, erwiderte sie stolz.
    Ben betrachtete sie eingehend. Er fand es bezeichnend, dass sie sich nur an ihrer Arbeit festhielt und sich nicht als Frau mit Hoffnungen und Träumen beschrieb. Es machte ihn neugierig, wieso sie Ehrgeiz über persönliche Beziehungen stellte. Da es in dieser Runde, in der sich alle miteinander unterhielten, ungefährlich war, erkundigte er sich: “Es gibt keinen Mann in Ihrem Leben?”
    “Keinen”, bestätigte sie.
    “Wieso nicht?”
    “Gibt es denn eine Frau in Ihrem Leben?”
    “Treffer für Sie”, räumte Ben lachend ein.
    “Das ist keine Antwort.”
    “Nein, es gibt keine Frau in meinem Leben”, entgegnete er.
    “Warum nicht?”, hakte Kathleen nach.
    “Weil die einzige Frau, die mir je etwas bedeutet hat, gestorben ist”, sagte er leise.
    “Tut mir leid, das wusste ich nicht”, erwiderte sie mitfühlend.
    “Erstaunlich, dass Destiny Sie nicht informiert hat.” Offenbar hatte seine Tante ihren Namen nennen hören, denn sie sah zu ihm hinüber. “Es ist nichts”, sagte Ben zu ihr und kam auf seine ursprüngliche Frage an Kathleen zurück. “Wieso gibt es keinen Mann in Ihrem Leben?”
    “Ich war einmal verheiratet, und es hat nicht funktioniert.”
    “Und
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