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Glaub an die Macht der Liebe

Glaub an die Macht der Liebe

Titel: Glaub an die Macht der Liebe
Autoren: Sherryl Woods
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gewartet, weil ich kurz allein mit Ihnen sprechen möchte. Was haben Sie zu Thanksgiving vor, Kathleen? Besuchen Sie Ihre Familie in Providence?”
    Genau deshalb hatte Kathleen im Verlauf des Tages mit ihrer reichen und in der Gesellschaft hoch angesehenen Mutter gesprochen, und es war zu Spannungen gekommen, weil Kathleen in Alexandria bleiben wollte. Natürlich war sie daran erinnert worden, dass alle drei Generationen der Familie Dugan sich immer zu großen Festen trafen. Ihr Fehlen würde eine Beleidigung der Familie und ein Bruch mit der Tradition sein. Mit diesen Vorwürfen hatte Kathleen natürlich gerechnet, und deshalb hatte sie den Anruf immer wieder vor sich hergeschoben. Ihre Mutter, Prudence Dugan, akzeptierte ein Nein zwar nicht so leicht, doch Kathleen war ausnahmsweise standhaft geblieben.
    “Ich möchte zu Hause bleiben”, erklärte sie Destiny, “weil ich viel Arbeit nachholen muss. Außerdem sollte ich die Galerie am Wochenende nicht schließen. Gerade am Freitag und am Samstag könnte das Geschäft gut laufen.”
    Destiny lächelte strahlend. “Dann würde es mich sehr freuen, wenn Sie Thanksgiving mit meiner Familie verbringen. Wir treffen uns alle auf Bens Farm, und um diese Jahreszeit ist es in Middleburg wunderschön.”
    Kathleen und Destiny hatten sich im Lauf der vergangenen Jahre recht gut kennengelernt, doch nun wurde Kathleen zum ersten Mal zu einem Familientreffen eingeladen, und das machte sie misstrauisch. “Würde ich denn nicht stören?”, fragte sie vorsichtig.
    “Absolut nicht. Es gibt nur ein ganz schlichtes Essen für die Familie sowie für einige enge Freunde. Bei der Gelegenheit könnten Sie sich die Bilder meines Neffen ansehen und Ihre fachkundige Meinung abgeben.”
    Kathleens Misstrauen wuchs. Destiny konnte Kunst mindestens so gut beurteilen wie sie selbst, und ihres Wissens nach betrachtete Ben Carlton die Malerei nicht als Verdienstquelle, sondern als Lebensinhalt. Noch nie hatte er eine seiner Arbeiten verkauft.
    In keinem Zeitungsartikel über die drei Carlton-Brüder hatte sie jemals viel über den zurückgezogen lebenden jüngsten Bruder erfahren. Ben hielt sich stets im Hintergrund, ganz im Gegensatz zu Richard Carlton, dem Geschäftsmann und Politiker, und zu Mack, dem ehemaligen Football-Star. Es kursierten Gerüchte über eine tragische Liebesbeziehung, die der Grund für Bens zurückgezogenen Lebensstil sein sollte. Eine offizielle Bestätigung dafür gab es nicht, doch Ben wurde stets als verschlossen beschrieben.
    “Will er seine Bilder denn verkaufen?”, erkundigte sich Kathleen.
    “Aber nein”, wehrte Destiny ab. “In dieser Hinsicht ist er starrsinnig. Dabei versuche ich ihn davon zu überzeugen, dass er sein Talent nicht in dieser alten Scheune verstecken darf, in der er sein Atelier eingerichtet hat.”
    “Glauben Sie denn wirklich, ich könnte ihn umstimmen, wenn Ihnen das nicht gelungen ist?”, fragte Kathleen zweifelnd. Destiny war in der Lage, reichen Leuten Millionen für karitative Zwecke abzuluchsen. Da sollte es ihr eigentlich gelingen, ihren Neffen zu beeinflussen.
    “Sie würden ihm zumindest objektiv die Meinung sagen. Mich hält er für völlig voreingenommen.”
    Kathleen nickte zustimmend, da sie noch nie eine Gelegenheit versäumt hatte, ein aufregendes neues Talent zu entdecken. Es ging ihr ausschließlich um die Bilder und nicht um den geheimnisvollen Mann. “Ich werde sehr gern zu Thanksgiving kommen”, nahm sie die Einladung an. “Wann und wo?”
    “Gleich morgen früh lasse ich Sie die nötigen Einzelheiten wissen”, versicherte Destiny strahlend und ging sichtlich zufrieden zum Ausgang. “Ach ja, ziehen Sie doch diese leuchtend rote Seidentunika an, die Sie neulich bei der Carlucci-Show getragen haben. An jenem Abend sahen Sie hinreißend aus.”
    Bevor Kathleen antworten konnte, war Destiny schon fort, und erst jetzt ging in ihrem Hinterkopf der Alarm los. Jeder in der Gesellschaft in und um Washington wusste, dass Destiny sich gern als Kupplerin betätigte. Offiziell hatte sie zwar nichts damit zu tun gehabt, dass sich die Brüder Richard und Mack verlobt und dann geheiratet hatten, doch Eingeweihte wussten es besser. Nun warteten alle darauf, dass Destiny dafür sorgte, dass auch für Ben die Hochzeitsglocken läuteten.
    “Oh nein, dieses Mal liegst du schief”, murmelte Kathleen, nachdem die Tür hinter der eleganten Dame ins Schloss gefallen war. “Ich suche keinen Ehemann und schon gar keinen leidenden
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