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Glaub an die Macht der Liebe

Glaub an die Macht der Liebe

Titel: Glaub an die Macht der Liebe
Autoren: Sherryl Woods
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wie sie über dieses Treffen dachte.
    “Du kommst nie aus deiner Höhle”, erklärte Melanie. “Deshalb waren wir gleich überzeugt, dass etwas läuft, als Destiny uns hierher eingeladen hat.”
    “Ach ja, und was?”, erkundigte er sich.
    “Weißt du wirklich nicht, worauf Destiny aus ist?”, fragte Melanie. “Tappst du völlig im Dunkeln wie wir?”
    “Nein, ganz so dunkel finde ich es nicht”, stellte er fest und warf einen Blick auf Kathleen.
    “Ach, das ist es also”, stellte Melanie fest. “Destiny wird erst glücklich sein, wenn alle ihre drei Neffen verheiratet sind.”
    “Hoffentlich irrst du dich”, meinte Ben finster. “Ich enttäusche Destiny nur ungern, aber mit mir kann sie nicht rechnen.”
    Richard hatte das aufgeschnappt und lachte. “Bruderherz, wenn du so denkst, tust du mir leid.” Auch er blickte zu Kathleen, die mit Destiny in ein Gespräch vertieft war. “Ich gebe dir noch bis Mai.”
    “Juni”, warf Mack ein. “Destiny hat es gar nicht gefallen, dass keiner von uns traditionsgemäß im Juni geheiratet hat. Jetzt hat sie nur noch dich, kleiner Bruder. Sie wird nicht zulassen, dass du sie enttäuschst. Vorhin habe ich sie im Garten beobachtet. Ich glaube, sie hat sich schon ausgemalt, wo sie die Stühle für die Hochzeitsgäste aufstellen wird.”
    Ben schauderte. Richard und Mack waren früher genauso gegen die Ehe gewesen wie er, und wohin das letztlich geführt hatte, sah man. Richard freute sich gerade auf sein erstes Kind, und Mack und Beth wollten eines der kranken Kinder adoptieren, mit denen Beth im Hospital arbeitete. Bei so viel zu erwartendem Nachwuchs war es nicht nötig, dass er auch noch etwas beitrug. Destiny dachte allerdings bestimmt nicht so.
    Verstohlen sah Ben noch einmal zu Kathleen Dugan hinüber und bemerkte, wie selbstzufrieden seine Tante das beobachtete. Er seufzte und warf ihr einen Blick zu, der sie abschrecken sollte. Sie zuckte jedoch nicht mal mit der Wimper. Nun, das war genau das Problem mit seiner Tante. Sie ließ ein Nein nie gelten, war zielstrebig und manchmal sogar hinterhältig. Wenn er nicht von Anfang an fest auf seinem Standpunkt beharrte, war er verloren.
    Leider hatte er nicht die geringste Ahnung, wie er diesen Standpunkt bei einem Truthahnessen deutlich machen sollte.
    Er konnte einfach schweigen, sich nicht um diese Frau kümmern und seiner Tante ausweichen. Bald würden alle wieder verschwinden, und dann hatte er es hinter sich, konnte Türen und Fenster verrammeln und sich einigeln.
    Ja, so wollte er vorgehen. Er brauchte nicht unhöflich zu werden und niemanden herauszufordern. Fand er sich eben kommentarlos damit ab, dass diese Kathleen Dugan heute Abend hier war.
    Zufrieden mit dieser Entscheidung griff er nach dem Glas, das Richard ihm in die Hand drückte, und roch daran. Kein Alkohol. Seit Gracielas Unfall hatte er außer Bier keinen Tropfen Alkohol mehr getrunken.
    “Mein Lieber.” Destiny trat mit Kathleen zu ihm. “Habe ich schon erwähnt, dass Kathleen eine Kunstgalerie besitzt?”
    Melanie lachte auf, nahm sich aber sofort wieder zusammen; Richard und Mack lächelten vergnügt. Ben hätte seine Brüder am liebsten angefaucht, weil sie sich dermaßen an den Tricks seiner Tante ergötzten. Jetzt war klar, dass Kathleen speziell für ihn ausgewählt worden war.
    “Ach ja?”, erwiderte er knapp.
    “Sie stellt derzeit sagenhafte Bilder aus”, fuhr Destiny heiter fort. “Du solltest sie dir unbedingt ansehen.”
    Ben wandte sich hilflos an Kathleen. Sie wirkte plötzlich ebenso verlegen, wie er sich fühlte. “Vielleicht mal bei Gelegenheit”, versprach er, doch er dachte nicht im Traum daran.
    “Ich würde gern Ihre Meinung hören”, entgegnete Kathleen höflich.
    “Die ist nicht viel wert”, wehrte Ben ab. “Destiny ist in unserer Familie die Expertin.”
    “Aber die meisten Künstler erkennen ein Talent sofort”, widersprach Kathleen.
    Hoffentlich war diese Galeristin klug genug, um seiner Tante nicht in die Falle zu gehen. Ben wollte ihr raten, sofort die Flucht zu ergreifen. “Ich bin kein Künstler”, sagte er stattdessen nur ausweichend.
    “Natürlich bist du einer”, protestierte Destiny. “Du bist sogar ein außergewöhnlich talentierter Künstler. Wieso behauptest du bloß so etwas, Ben?”
    Um dir nicht ins Netz zu gehen, hätte er ihr beinahe ins Gesicht gesagt. “Bist du eine Künstlerin?”, fragte er lediglich.
    “Nicht mehr.”
    “Weil du nicht mehr malst?”, hakte er
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