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Glaub an das Glück, Madeline

Glaub an das Glück, Madeline

Titel: Glaub an das Glück, Madeline
Autoren: JESSICA BIRD
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stellte den Teller zur Seite und stand auf. „Ich glaub das einfach nicht. Wieso bist du so wütend?“
    „Weil es möglicherweise eine Beleidigung für mich ist, dass du denkst, ich hätte mit deiner Halbschwester geschlafen?“
    „Aber das hast du doch, oder?“
    „Nein. Habe. Ich. Nicht.“ Seine Augen funkelten wütend. „Ich weiß nicht, was du gesehen hast …“
    „Ihr beide standet halb nackt in deiner Zimmertür! Und du hast ihr etwas von der großen, einzigen Liebe erzählt!“
    Spike machte den Mund auf, dann wieder zu. Damit er nicht sah, wie sehr ihre Hände zitterten, vergrub sie sie in den Taschen des Bademantels.
    „Hör zu“, begann sie, dann räusperte sie sich. „Ich … nein, ich glaube, es gibt wirklich nichts mehr zu sagen, oder?“
    Lange starrte er sie an, dann sagte er tonlos: „Da hast du wohl recht.“
    Ohne ein weiteres Wort verließ er das Zimmer.
    Wütend marschierte Mad im Zimmer auf und ab. Wie konnte er es wagen, den Beleidigten zu spielen, wo er sie so verletzt hatte? Ihr Blick fiel auf den Teller. Fluchend setzte sie sich aufs Bett und begann zu essen. Nicht, weil sie Hunger hatte oder es ihr schmeckte, sondern weil sie tatsächlich den ganzen Tag noch nichts gegessen hatte und sie sich versprochen hatte, dass das nicht mehr vorkommen würde.
    Beim Essen dachte sie über Spikes Worte nach. Wieso hatte er sie nach Richard gefragt? Und wieso behauptete er, dass er nicht mit Amelia im Bett war? Ein Lügner war er eigentlich nicht. Irgendetwas stimmte nicht. Ganz und gar nicht.
    Sie versuchte, sich wieder in die Firmendokumente zu vertiefen, konnte sich aber nicht konzentrieren. Draußen tobte noch immer das Gewitter, ein Spiegelbild ihres aufgewühlten Inneren.
    Nach einer Weile gab sie auf. Sie erhob sich und ging über den Flur zur Zimmertür gegenüber. Sie war nur angelehnt, und drinnen hörte sie Wasser rauschen.
    „Spike?“
    „Wenn Sie Mr. Moriarty meinen, den haben Sie leider verpasst“, sagte die Frau, bei der sie eingecheckt hatte. „Er ist vor ein paar Minuten abgereist.“
    „Wissen Sie, wo er hinwollte?“
    „Er sagte, er müsse unerwartet nach Hause zurück. Und er war sehr nett. Ich wollte ihm einen Teil des Zimmerpreises zurückerstatten, aber davon wollte er nichts wissen.“
    Ein heftiger Windstoß traf die geschlossenen Fensterläden, gefolgt von einem Hagelschauer. Lieber Himmel, Spike war bei diesem Wetter mit der Harley unterwegs.
    „Danke“, flüsterte Mad und ging in ihr Zimmer zurück.
    Unruhig versuchte sie sich einzureden, dass sie froh über seine Abreise war. Sonst hätte sie sich am Ende doch noch überzeugen lassen, dass das, was sie mit eigenen Augen gesehen hatte, so nicht stimmte. Dabei stimmte das Muster haargenau – auch die anderen beiden Männer, die Amelia ihr ausgespannt hatte, waren mit fadenscheinigen Entschuldigungen bei ihr aufgetaucht – nachdem Amelia ihnen den Laufpass gegeben hatte.
    Es lief also alles wie gehabt.
    Als ein weiterer Donnerschlag die Scheiben erzittern ließ, zuckte sie zusammen. Dieses Unwetter schien kein Ende zu nehmen, wahrscheinlich war die ganze Küste betroffen. Und Spike saß mit verletztem Arm auf der Harley …
    Sie griff nach ihrem Handy und wählte Seans Nummer. Er war mit Mick Rhodes auf einer Party, suchte sich aber sofort eine ruhige Ecke, als er ihre besorgte Stimme hörte.
    „Spike war hier in Newport“, erklärte sie ihm, „aber das wusstest du wahrscheinlich schon, weil er eigentlich nur von dir wissen kann, dass ich heute hier angekommen bin.“
    „Ja, ich hab’s ihm gesagt. Tut mir leid. Ich wusste nicht, was ich machen sollte. Er wirkte so fertig und …“
    „Ist schon gut. Kannst du mir einen Gefallen tun?“
    „Nur zu gern. Schon allein, um mein Gewissen zu beruhigen.“
    „Kannst du ihn anrufen, um zu hören, ob es ihm gut geht?“
    „Es ist wohl nicht gut gelaufen zwischen euch?“
    „Das auch, aber es ist wegen des Unwetters. Spike ist mit dem Motorrad unterwegs.“
    „Was für ein Leichtsinn! Ich rufe ihn sofort an.“
    „Und sagst mir dann Bescheid?“
    „Ja. Dieser verdammte Idiot …“
    Nach ein paar Minuten klingelte ihr Handy. „Ich kriege nur seine Mailbox. Ich rufe dich an, sobald ich ihn persönlich erreiche. Oder soll ich ihm sagen, dass er sich selbst bei dir meldet?“
    „Nein.“
    Sean seufzte. „Ich hatte wirklich gehofft, dass ihr beide zusammenfindet.“
    „Danke. Aber erzähl ihm nicht, dass ich dich angerufen habe, ja? Ich weiß, das ist
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