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GK464 - Der Zauberschädel

GK464 - Der Zauberschädel

Titel: GK464 - Der Zauberschädel
Autoren: A.F.Morland
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sich? Ich lehnte mich zurück und schloß die Augen. Die Antwort auf meine Frage würde ich noch früh genug erhalten.
    ***
    Der Schädel lag auf einem morschen Baumstumpf. Aus dem Boden stiegen Dämpfe, die in der feuchten Höhle umherwaberten. Niemand wußte, woher der goldene Kopf stammte. Sein Ursprung war unbekannt. Zahlreiche Legenden umrankten ihn, und in allen steckte ein kleines Quentchen Wahrheit.
    Starke magische Kräfte wohnten in ihm. Sie konnten auf Menschen übergehen, traten manchmal durch sie zutage - so wie bei Carriba, der für gewöhnlich keine übernatürlichen Fähigkeiten besaß. Nur wenn die Zauberkraft des goldenen Schädels ihn durchdrang, war er zu Dingen fähig, wie sie sich im Haus von Peter Hubley abgespielt hatten.
    Es hieß, der Schädel wüßte alles, und wer sich mit ihm verbündete, könne große Macht über die Menschen erlangen.
    Der Schädel wußte auch schon, daß Tony Ballard, der Dämonenhasser, nach Nigeria unterwegs war, und das mißfiel ihm.
    Deshalb traf er in diesem Augenblick schon seine Vorbereitungen zur Abwehr…
    ***
    Man konnte Tucker Peckinpahs Jet mit einem fliegenden Luxus-Hotelzimmer vergleichen. Es gab jeden Komfort, und ich fühlte mich sehr wohl. Nachdem ich mir einen Drink genommen hatte, machte ich es mir auf der Couch bequem. Es dauerte nicht lange, da entschlummerte ich in einer Höhe von 10 000 Metern sanft.
    Erholt wachte ich geraume Zeit später auf, nahm mir erneut einen Drink und setzte mich in einen bequemen Sessel. Auf der linken Lehne befand sich ein Schaltbrett mit vielen Knöpfen. Aus Langeweile spielte ich sie der Reihe nach durch. Was ich damit alles auslöste, grenzte an Zauberei, war aber nichts weiter als raffiniert durchdachte Technik.
    Neben Knopf Nummer 7 stand: CINEMA. Ich drückte drauf, vor mir rollte sich eine Leinwand aus und ein Inserat machte mich darauf aufmerksam, daß ich zwischen fünf brandneuen Filmen wählen konnte.
    Ich entschied mich für einen Abenteuerfilm, der mich in den afrikanischen Dschungel führte. Der Streifen könnte mich gut auf mein Einsatzgebiet einstimmen.
    Als der Film zu Ende ging, teilte mir Kapitän Clery über den Bordlautsprecher mit, daß wir bereits Nigeria überflogen. Ich ließ mittels Knopfdruck die Jalousien an den Bullaugen hochgehen und schaute hinunter. Die Sicht war klar. Wir überflogen ein graues, karstiges Faltengebirge, an das eine riesige Trockensavanne grenzte.
    Plötzlich merkte ich, daß jemand bei mir war.
    Ich wandte den Kopf und erblickte Martin Celentine, den Co-Piloten, einen schlanken Mann in dunkelblauer Uniform.
    »Jetzt haben wir’s ja gleich geschafft«, sagte ich leutselig.
    »Mr. Ballard…«
    »Ja?«
    »Mr. Ballard…«
    Ich sah den Mann besorgt an. Irgend etwas stimmte mit ihm nicht. »Ist Ihnen nicht gut, Mr. Celentine?«
    Schweiß glänzte auf der Stirn des Co-Piloten. Er starrte mich durchdringend an, so, als wäre ich sein Feind.
    »Was haben Sie?« fragte ich. »Kann ich Ihnen helfen?«
    »Sie sind eine Gefahr, Mr. Ballard!« preßte der Co-Pilot heiser hervor.
    »Was reden Sie denn da? Für wen sollte ich denn eine Gefahr sein?«
    »Sie sind eine Gefahr!« behauptete Martin Celentine starrsinnig. »Und deshalb werde ich Sie töten!« Mit diesen Worten riß der Co-Pilot eine Pistole heraus und richtete sie auf mich.
    Mir stockte der Atem.
    ***
    Ich sprang auf. Erschießen konnte mich Martin Celentine nicht. Seit meinem unfreiwilligen Bad in Drachenblut war ich mit herkömmlichen Waffen nicht zu verwunden. Nur wenn Magie mitspielte, war ich so verletzbar wie eh und je. Trotz meiner Unverwundbarkeit zog sich in diesem Augenblick aber meine Kopfhaut zusammen.
    Okay, erschießen konnte mich Celentine nicht. Aber wenn seine Kugel eines der Bullaugen zertrümmerte, ging es uns beiden dreckig, denn dann gab es im Jet keinen Druckausgleich mehr, und der Sog würde uns beide aus dem Fenster reißen.
    »Celentine, tun Sie die Waffe weg!« sagte ich mit belegter Stimme.
    »Du mußt sterben, Ballard!« erwiderte der Co-Pilot und drückte ab. Das Geschoß erwischte mich voll. Ich spürte einen harten Schlag, der mein Brustbein traf. Ich fiel, doch ich spürte keinen Schmerz und war auch nicht verletzt. Vom Boden stemmte ich mich sofort wieder hoch und sprang Celentine an. Er rechnete nicht damit, dachte wohl, mich bereits erledigt zu haben. Dadurch gewann ich wertvolle Sekundenbruchteile.
    Bevor er erneut feuern konnte, hackte ich ihm mit der Handkante die Pistole aus den
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