Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
GK460 - Das Geisterdorf

GK460 - Das Geisterdorf

Titel: GK460 - Das Geisterdorf
Autoren: A.F.Morland
Vom Netzwerk:
Fall vor wie bei den beiden anderen? Zum erstenmal war etwas beschädigt worden. Das Schloß des Papierlagers. Eine erste Spur?
    Jack Jenkins schaute sich das Schloß an.
    Plötzlich zuckte er zusammen. Er vernahm im Wald, der nur zehn Schritte hinter dem Haus begann, ein lautes Knacken. Da war jemand auf einen morschen Ast getreten. Er richtete den Blick auf den stockdunklen Wald.
    Bewegte sich zwischen den Bäumen jemand?
    »Martin!« rief Jenkins in die Finsternis.
    Schleifende Schritte. Unheimliche Stille.
    »He! Wer ist da?« rief Jenkins. Er eilte auf den Wald zu. Furcht kannte er nicht. Er stürmte in die Dunkelheit hinein hatte die Hände geballt, war bereit, zuzuschlagen.
    Zweige klatschten ihm ins Gesicht. Manchmal schmerzte das, aber Jack Jenkins beachtete es nicht. Hier war jemand. Ein Kerl, der scheinbar allen Grund hatte, nicht zu antworten, sich nicht zu erkennen zu geben. Ein Bursche, der Dreck am Stecken hatte. Ihn wollte sich Jenkins kaufen. Dafür war er zuständig. Es gehörte zu seinen Aufgaben, dafür zu sorgen, daß die Menschen in diesem Dorf in Frieden und ohne Furcht leben konnten.
    Verbrechergesindel wurde hier nicht geduldet.
    Er warf immer wieder einen Blick über die Schulter zurück, damit sich niemand von hinten auf ihn stürzen konnte. Aber er entdeckte keine Menschenseele. Die verräterischen Geräusche wiederholten sich auch nicht. Hatte er sie sich am Ende nur eingebildet?
    ***
    »Noch einen Whisky?« fragte Tom Jessop, der Student. Er hob das Glas und wies zum Schanktisch.
    »Nein, danke«, antwortete Clytie Wyngard zaghaft.
    »Mach dir keine Sorgen«, sagte Barton Gilmore. »Martin wird sich wieder einfinden. Er ist ein erwachsener Mann. Der kommt doch nicht einfach abhanden.«
    Clyties Augen schwammen in Tränen. Sie schaute den Bürgermeister mit einem Blick an, der ihm unter die Haut ging. »Und die beiden anderen Männer, die spurlos aus unserem Dorf verschwunden sind, Barton?«
    Der Bürgermeister wußte nicht, was er darauf antworten sollte. Er räusperte sich verlegen. Natürlich dachten sie alle an die beiden anderen Männer, die nicht mehr in ihrer Mitte weilten, und jeder befürchtete insgeheim, daß Martin Wyngard die Nummer drei sein würde. Aber das konnte man Clytie nicht sagen.
    Jenkins kehrte zurück.
    »Nun?« fragte Barton Gilmore.
    Der Inspektor blickte finster in die Runde. »Da treibt sich jemand im Wald herum. Wer kommt mit mir?«
    »Ich«, meldete sich Larry Russel spontan.
    »Ich auch«, sagte Tom Jessop und band die weiße Schürze ab.
    »Wir kommen alle mit«, erklärte der Bürgermeister.
    Jack Jenkins nickte. »Okay. Geht nach Hause, und holt Lampen. Wir treffen uns vor der Kirche und durchkämmen den Wald.«
    »Hoffentlich erwischen wir den Kerl, der nachts durch unseren Wald schleicht«, sagte Tom energisch.
    Der Mechaniker hob die Faust. »Mann, der kann was erleben. Wenn der etwas mit Martin Wyngards Verschwinden zu tun hat, kriegt er von mir ein Ding verpaßt, daß ihm die Zähne einzeln rausmarschieren.«
    Die Männer verließen hastig die Kneipe und fanden sich mit Windlichtern und Stablampen vor der Kirche ein. Debbie blieb bei Clytie und versuchte, sie zu beruhigen. Außer ihnen befand sich kein Mensch mehr im Dorfgasthaus. Alle Männer, selbst die Furchtsamen unter ihnen, beteiligten sich an der Suche nach Martin Wyngard.
    Der Inspektor hielt die Gruppe vor dem Waldrand kurz an. »Hört zu! Keiner von euch riskiert etwas. Icji möchte nicht, daß ihr euch einen blutigen Kopf holt, klar?«
    »Das soll der Kerl mal versuchen!« tönte Larry Russel.
    »Egal, ihr geht nicht auf eigene Faust vor!« sagte Jack Jenkins forsch. »Solltet ihr Martin finden, schlagt ihr Alarm. Solltet ihr jemand anderen entdecken, der in unserem Wald nichts zu suchen hat, macht ihr dasselbe. Alles verstanden?«
    Die Männer nickten. Ungeduldig warteten sie auf das Kommando zum Abmarsch.
    »Noch Fragen?« erkundigte sich Jenkins.
    »Nein, es ist alles klar«, erwiderte Larry Russel.
    »Dann los!«
    Die Männer bildeten eine Kette. Wie bei einer Treibjagd drangen sie in den Wald ein. Die Lichter ihrer Lampen tanzten zwischen Büschen und Bäumen. Die Kette zog sich weit auseinander, damit sie ein großes Gebiet auf einmal durchstreifen konnte.
    Russel, der Mechaniker, ging ganz rechts außen. Er sah, wie die Lichter seiner Freunde die Dunkelheit durchschnitten. Wie scharfe Messer sezierten sie das Dunkel der Nacht.
    Messer! Dieser Gedanke huschte durch Russels Kopf. Er
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher