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GK436 - Die Geißel der Menschheit

GK436 - Die Geißel der Menschheit

Titel: GK436 - Die Geißel der Menschheit
Autoren: A.F.Morland
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hintereinander. Die Projektile hieben ins Holz, fetzten lange Späne heraus und zertrümmerten das Schloß.
    Lance Selby trat kraftvoll gegen die Tür. Sie schwang zur Seite, und James Miller fiel ihnen in die Arme.
    Ein Höllendolch hatte seinen Lebensfaden durchtrennt…
    ***
    Als wir Millers Gebrüll hörten, wollten wir augenblicklich den Raum verlassen, in dem mich Carrago um ein Haar erledigt hätte. Aber die Tür ließ sich nicht öffnen. Der Magier hatte sie mit einer unsichtbaren Sperre versehen. Aber damit waren wir nicht aufzuhalten. Ich nahm meinen magischen Ring zu Hilfe, zog mehrere gerade Linien über die Sperre – Linien, die ein Pentagramm bildeten – und schon war das Hindernis beseitigt.
    Krachend zerbrach es.
    Ich öffnete die Tür. Mein Freund und Kampfgefährte und ich verließen hastig den Raum. Wir eilten den Gang entlang und die Treppe hinunter. Unten angekommen, erlebten wir den Schluß des Dramas hautnah mit.
    James Miller kippte in Lance Selbys Arme.
    Lance ließ Miller sachte zu Boden gleiten. Der Körper des Mannes lag still. Seine Angst hatte ein Ende.
    In mir kochte die Wut.
    Ich hatte nicht verhindern können, daß dieser Mann sterben mußte. Carrago hatte ihn erwischt. Der Magier hatte uns ausgetrickst. Ich kam mir wie ein elender Versager vor, und Mr. Silver ging es genauso.
    Betroffenes Schweigen herrschte.
    Jenny Pappeel, Mark Porter, Keenan Keel, Lance Selby – alle standen reglos da und starrten auf den Toten. Wir begaben uns zu ihm.
    Keenan Keel wollte etwas sagen. Es kam aber nur ein Krächzen aus seiner Kehle. Er mußte sich erst räuspern, um verständlich und klar sprechen zu können. »Was machen wir mit dem Toten?«
    Ich hob die Schultern.
    »Hier kann er nicht liegenbleiben«, sagte Keel. »Sein Anblick würde zu sehr an unseren ohnedies schon arg strapazierten Nerven zerren.«
    »In welchen Raum sollen wir ihn schaffen?« fragte Mr. Silver.
    Keel wies auf eine Tür.
    »Hilfst du mir mal, Tony?« sagte der Ex-Dämon.
    »Natürlich.«
    Gemeinsam trugen wir James Miller in den Raum, auf den Keel gewiesen hatte. Es gab ein Sofa darin. Darauf legten wir den Leichnam. Mr. Silver schüttelte grimmig den Kopf. »Ein armer Teufel. Er hatte so viel Angst. Wir konnten sie ihm nicht nehmen. Und wir konnten ihn vor diesem grausamen Schicksal nicht bewahren. Er schien geahnt zu haben, daß der Magier sein Ziel erreichen würde.«
    Mich schauderte. »Hoffentlich gelingt es Carrago nicht, auf die Tour weiterzumachen.«
    »Wir dürfen uns von ihm nicht mehr an der Nase herumführen lassen«, sagte Mr. Silver und verließ den Raum. Ich folgte ihm. In der Halle sagte der Ex-Dämon: »Wir dürfen uns nicht mehr trennen. Carrago liebt es, uns auseinanderzureißen, denn wenn jeder für sich allein ist, kann er sich seinem Opfer ungestört widmen. Diese Gelegenheit soll er aber nicht mehr bekommen. Wir lassen uns von ihm nicht mehr aufsplittern. Also wird er uns in der Gruppe angreifen müssen, und dann haben wir die besten Chancen, ihn fertigzumachen.«
    Keenan Keel blickte sich nervös um. »Er hört das doch sicher mit.«
    »Wenn schon. Er wird uns beweisen wollen, daß wir auch in der Gruppe schwach sind, und das wird ihm das Genick brechen.«
    Jenny Pappeel war bleich wie ein Laken. Sie setzte sich. Ihre Bewegungen waren hölzern. Sie knetete nervös ihre Finger. Die Angst schaute ihr deutlich aus den Augen heraus.
    »Ich muß etwas trinken«, sagte Keel heiser.
    »Ich auch«, sagte Mark Porter.
    Keel blickte in die Runde. »Möchte sonst noch jemand etwas haben?«
    »Ja, ich«, sagte ich.
    »Und was?«
    »Haben Sie Pernod im Haus?«
    »Mehrere Flaschen.«
    »Ein Glas würde mir reichen«, sagte ich, und Keel ging daran, die Drinks zu bereiten. Er nahm ein silbernes Serviertablett zur Hand und stellte die Gläser darauf. Für Jenny Pappeel, die sich nicht gemeldet hatte, machte er einen Drink mit. Sie hatte ihn nötig.
    Nachdem die Gläser gefüllt waren, servierte Keenan Keel. Er handhabte das Tablett so gekonnt, als wäre er in seiner Jugend Butler gewesen. Mein Glas war das vorletzte.
    Als der Stahlmagnat dann das letzte Glas abnahm, zuckte er zusammen. Seine Augen weiteten sich. Er ließ das Tablett fallen, als wäre es auf einmal schrecklich heiß geworden.
    Es klirrte, als das Tablett auf dem Boden landete.
    Wir sahen alle die brennende Schrift, die darauf entstanden war. Feuerrot leuchteten die Buchstaben, die verkündeten:
    JENNY IST DIE NÄCHSTE!
    ***
    Die Schrift verschwamm,
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