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GK436 - Die Geißel der Menschheit

GK436 - Die Geißel der Menschheit

Titel: GK436 - Die Geißel der Menschheit
Autoren: A.F.Morland
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Silvers übernatürliche Fähigkeiten waren großen Schwankungen unterworfen. Was er heute mit Leichtigkeit fertigbrachte, schaffte er morgen nicht. Und wenn er für diesmal zu meinem Schutz nicht genug Kraft zu mobilisieren imstande gewesen war, war ich geliefert, denn dann durchdrang der Magier diesen unsichtbaren Schutzschild und machte mich nach allen Regeln der Kunst fertig.
    Eine Stufe nach der anderen ließ ich hinter mir. Ich erreichte den Keller. Unbewaffnet. Carrago ließ sich noch nicht blicken, aber ich spürte seine Nähe. Vor mir lag ein breiter langer Gang.
    Ich schritt ihn mit gemischten Gefühlen entlang. Aus allen Richtungen konnte der Angriff erfolgen. Ich machte noch zwei Schritte. Dann blieb ich stehen. »Hier bin ich, Carrago!« sagte ich laut. »Ohne Waffen. Wie vereinbart. Ich hoffe, auch du hältst dich an unsere Abmachung!«
    »Narr!« schrie Carrago plötzlich hinter mir.
    Ich kreiselte herum, und da stand er. Er hatte nur noch eine Hand. Der rechte Arm endete beim Handgelenk. Die sechs Teufelsdolche steckten in seinem Gürtel. Mr. Silver hatte recht gehabt. Ehrlichkeit konnte man von einem Kerl wie Carrago nicht erwarten.
    Der Magier lachte spöttisch. »Hast du wirklich geglaubt, ich würde dir ohne meine Dolche entgegentreten?«
    »Wärst du mir ohne sie nicht gewachsen?«
    »Aber natürlich wäre ich das, aber ich will, daß du durch die Teufelsdolche stirbst, Dämonenhasser!« Er lachte wieder. »Draußen bist du ihnen mit Mühe entkommen, aber ein zweitesmal entwischst du ihnen nicht. Sie freuen sich darauf, dich zu liquidieren. Sie zittern und beben bereits in meinem Gürtel. Ich kann sie kaum noch zurückhalten! Nach dir werden die anderen Männer sterben. Zuletzt wird es Mr. Silver erwischen. Für ihn werde ich mir die meiste Zeit nehmen.«
    »Dein Treiben hat in dieser Nacht ein Ende, Carrago!« sagte ich hart, obwohl ich nicht wußte, wie ich mit dem Magier fertigwerden sollte.
    Da zuckten alle sechs Dolche gleichzeitig aus seinem Gürtel. Waagrecht lagen sie in der Luft. Ihre gefährlichen Spitzen waren auf mich gerichtet.
    »Gleich wirst du tot sein, Tony Ballard«, sagte Carrago grinsend. Und dann brüllte er mit haßverzerrtem Gesicht: »Tötet ihn!«
    Die Dolche reagierten auf seinen Befehl augenblicklich. Mir blieb das Herz stehen, als die Höllenwaffen auf mich zurasten. Aber dann wurde plötzlich Mr. Silvers Zauber wirksam. Es ging in Gedankenschnelle. Zwischen mir und dem Magier war auf einmal ein Spiegelschild, durch den ich sehen konnte. Carragos Blick vermochte ihn jedoch nicht zu durchdringen.
    Er sah sich selbst in diesem schützenden Spiegel.
    Die Dolche – von ihm losgeschickt, um zu töten – rasten auf sein Spiegelbild zu. Sie trafen die Gestalt des Magiers im Spiegel. Gleichzeitig kehrte der Spiegel die Situation so weit um, daß Carrago, die Geißel der Menschheit, tatsächlich von seinen eigenen Dolchen getroffen wurde.
    Hart und tödlich wuchteten sie in seinen Körper. Er brüllte, torkelte, faßte nach den Griffen, die aus seiner Brust ragten, wollte sich die Höllenwaffen aus dem Körper reißen, schaffte es jedoch nicht und brach röchelnd zusammen. Doch damit nicht genug…
    Unter meinen Füßen bebte plötzlich die Erde. Da, wo Carrago lag, brach sie auf. Eine glühende Teufelshand schoß empor. Riesig war sie, und eine sengende Hitze ging von ihr aus. Sie schloß sich um den Mann und die Dolche und riß ihn in die Tiefe.
    Es kam mir wie ein Alptraum vor, denn der Boden schloß sich wieder, und keine Spur blieb von dem zurück, was sich soeben ereignet hatte.
    Carrago gab es nicht mehr. Die Dolche des Teufels hatten ihn selbst vernichtet. Ich vernahm ein helles Klirren, und dann fiel Mr. Silvers Schutzschild in sich zusammen und verging. Er hatte mir gute Dienste geleistet. Ohne ihn wäre ich mit dem grausamen Magier nicht fertiggeworden.
    Erleichtert, aber auch abgespannt verließ ich den Keller. In der Halle erwarteten mich Mark Porter, Keenan Keel, Lance Selby und Mr. Silver. Der Ex-Dämon trat gespannt auf mich zu. »Hat es mit dem Trick geklappt?«
    Ich nickte. »Stünde ich sonst vor dir?«
    »Und Carrago?«
    »Den hat der Teufel geholt, und das im wahrsten Sinne des Wortes…«
    ENDE
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