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GK406 - Das Trio des Satans

GK406 - Das Trio des Satans

Titel: GK406 - Das Trio des Satans
Autoren: A.F.Morland
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wir auch nur den Versuch unternommen hätten, einen Angriff zu starten.
    Ich hörte, wie Mr. Silver mit den Zähnen knirschte.
    Auch mir gefiel diese Ohnmacht nicht, aber ich konnte mich besser damit abfinden, als mein Freund.
    Bestimmt wäre ich genauso aufgewühlt gewesen wie er, wenn sich Vicky Bonney an Roxanes Stelle befunden hätte.
    Die Hexe aus dem Jenseits blickte uns verzweifelt an. Sie hatte uns helfen wollen, und nun riß sie uns hinein, denn uns waren die Hände gebunden. Aber keinem von uns wäre es in den Sinn gekommen, ihr deswegen einen Vorwurf zu machen.
    Sie hatte bestimmt ihr Bestes gegeben – und Pech gehabt.
    Wer hat schon immer nur Glück?
    »Zurück!« befahl uns Agnes Skarabae.
    Ich gehorchte. Aber Mr. Silver rührte sich nicht von der Stelle. »Laß das Mädchen los, du Satanskäfer!« knurrte er.
    »Sie stirbt auf der Stelle, wenn du nicht gehorchst!« zischte Agnes.
    »Silver!« sagte ich eindringlich. »Sei vernünftig. Komm!«
    Er wich zurück. Widerwillig. Ich sah, wie er seine Hände zu Fäusten ballte.
    »Weiter zurück!« verlangte Agnes. »Geht die Treppe hinunter! Schneller!«
    Ich kam ihrer Aufforderung sofort nach. Mr. Silver bewegte sich wie in Zeitlupe. Wenn er auch nur eine winzige Chance gesehen hätte, den Skarabäus angreifen zu können, hätte er nicht gezögert, sie wahrzunehmen.
    Er blieb neben mir stehen. Ich merkte, wie er vor Aufregung zitterte.
    »Verdammt, Agnes Skarabae, ich werde dich vernichten!« schrie der Ex-Dämon wild.
    Agnes lachte schrill. »Du wirst nur noch eines, Silver: sterben!«
    Der schwarze Skarabäus drängte Roxane vor sich her. Jetzt versetzte er ihr einen harten Stoß. Die Hexe aus dem Jenseits stürzte – sich mehrmals überschlagend – die Holztreppe herunter.
    Oben fiel mit einem lauten Knall die Tür zu. Roxane blieb stöhnend auf dem Boden liegen. Mr. Silver sank neben ihr auf die Knie. Er wußte nicht, wo er sie anfassen durfte, wollte ihr nicht wehtun.
    »Roxane!« sagte er heiser. »Das wird dieses Miststück büßen!«
    Ich hörte ein gespenstisches Zischen, wie wenn aus irgendwelchen Düsen Gas strömen würde. Sekunden später erfolgte die Zündung.
    Das Höllenfeuer, das uns vernichten sollte, war entflammt. Es kam überall aus den Wänden. Armlange Feuerzungen ragten uns waagrecht entgegen, und sie wurden mit jedem Herzschlag länger. Eine furchtbare Hitze nahm uns schon nach wenigen Augenblicken den Atem.
    »Ich komme mir vor wie im Krematorium«, sagte Mr. Silver. Er zog Roxane von den Flammen zurück.
    »Teuflisch«, sagte ich. »Wir sollen bei lebendigem Leib verbrennen.«
    Oben stimmte Agnes ein schauriges Gelächter an. Mr. Silver versuchte die Kellertreppe zu erreichen. Sein Körper erstarrte zu Silber, aber diesmal half das nichts, denn wir hatten es hier mit keinem gewöhnlichen Feuer zu tun. Als der Ex-Dämon die Flammen durcheilen wollte, streckten sie sich ihm wie hungrige Lebewesen entgegen.
    Gierig hüllten sie ihn ein. Er brüllte vor Schmerz auf und taumelte zurück. Die Feuerzungen leckten hinter ihm her, erwischten sein Gesicht, und er schrie noch einmal auf.
    Zischelnd und züngelnd näherten sich uns die Flammen.
    Agnes dirigierte immer mehr schwarzmagische Impulse in den Keller. Die brennenden Wände rückten fortwährend näher zusammen.
    Und wir standen in der Mitte und waren ratlos.
    Hatten wir wirklich keine Chance mehr?
    Fingerdick glänzte der Schweiß auf meinem Gesicht. Roxane konnte endlich wieder auf ihren eigenen Beinen stehen, ich brauchte sie nicht mehr zu stützen. Sie war mit ihrem Latein ebenso am Ende wie Mr. Silver.
    Gegen das Feuer der Hölle waren auch die beiden machtlos. Es schien, als ob die Rechnung der Mächte der Finsternis diesmal aufgehen würde.
    Atax erreichte, was er wollte.
    Sein verlängerter Arm vernichtete die erbittersten Feinde der Hölle. Diesen Triumph würde er gebührend feiern…
    Mir war, als müßte ich ersticken.
    Immer dichter drängten wir uns zusammen. Ich gebe zu, ich war nahe daran, in Panik zu geraten. War es nicht verständlich bei der Ausweglosigkeit unserer Lage? Uns schien nur noch ein Wunder retten zu können.
    Mr. Silver schlang seinen Arm um Roxane. Gluthell würden wir von den näherrückenden Flammen angestrahlt.
    Mr. Silver und Roxane. Endlich hatten sie wieder zueinander gefunden. Und wozu? Um gemeinsam zu sterben.
    Seltsamerweise waren sie ruhig geworden. Sie schienen das bevorstehende Ende mit Fassung zu tragen, während sich mein
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