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GK406 - Das Trio des Satans

GK406 - Das Trio des Satans

Titel: GK406 - Das Trio des Satans
Autoren: A.F.Morland
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neben den kleinen Teufel, nahm einen Schwamm und tauchte ihn in die siedendheiße Flüssigkeit, ohne sich dabei die Finger zu verbrennen.
    Das Zeug, mit dem sich der Schwamm vollsog, war nach einem uralten Hexenrezept entstanden.
    Damit wusch Agnes die Wunde des Zwerges. Als der Schwamm seinen verwachsenen Brustkorb berührte, stöhnte er auf, und gelber Schwefeldampf stieg aus seinem Maul.
    Als das schwarze Dämonenblut sich mit der Hexenflüssigkeit vermengte, war ein Zischen zu hören, und ein heftiges Zittern lief durch den kleinen Dämonenkörper. Der Zwerg preßte die glühenden Zähne zusammen und drehte den Kopf hin und her.
    »Tut mir leid«, sagte Agnes Skarabae. »Aber das muß sein, das kann ich dir nicht erspraren. Die geweihte Silberkugel hat deinen Körper vergiftet. Wenn zuviel davon in deine Kreisbahn gerät, gehst du elend zugrunde.«
    Rote Schweißperlen traten dem Dämonen-Zwerg auf die Stirn.
    »Weiter!« keuchte er. »Mach weiter! Kümmere dich nicht um mich!«
    Agnes tauchte den Schwamm wieder in die trübe dampfende Flüssigkeit und begann mit der quälenden Prozedur von neuem.
    Eine halbe Stunde peinigte sie den Zwerg. Dann war sie einigermaßen sicher, alles, was dem Kleinen schaden konnte, aus der Wunde herausgewaschen zu haben. Sie bestrich die Verletzung anschließend mit einer giftgrünen Salbe fingerdick und legte einen Verband an.
    »So«, sagte sie. »Das wäre erledigt. Nun mußt du dich schonen.«
    Der Dämonen-Zwerg richtete sich auf. Seine Bewegungen waren matt. Aber in seinen weißen Augen strahlten immer noch Bosheit.
    »Dafür soll der Kerl einen schrecklichen Tod erleiden.«
    Agnes Skarabae faßte ihn vorsichtig an und half ihm vom Tisch.
    Sie wies auf den Verband und sagte: »Wenn man davon absieht, kann Atax mit euch zufrieden sein. Ihr habt gute Vorarbeit geleistet. Eure Aktivitäten haben Tony Ballard und Mr. Silver nach Wien gebracht. Und morgen soll es den beiden an den Kragen gehen. So will es Atax, die Seele des Teufels, – und so wird es geschehen!«
    ***
    Nach dem Frühstück läutete in Vladeks Arbeitszimmer das Telefon. Er schaute mich an. »Entschuldige mich einen Moment.«
    Ich blätterte während seiner Abwesenheit die Morgenzeitung durch. Der Überfall auf den Tankwart war den Reportern glücklicherweise entgangen, sonst hätte sie mit einer neuen aufgebauschten Story die Leser verrückt gemacht.
    Mr. Silver kramte in seinem Zimmer herum. Ich hörte ihn poltern, und ich hörte Vladek telefonieren, denn er hatte die Tür zum Arbeitszimmer nicht geschlossen.
    »Wie war das?« fragte er in ärgerlichem Ton. »Sagen Sie das noch mal!… Das ist doch … Was sagt denn der Betriebsrat dazu? … Verdammt noch mal, ich lasse mich doch nicht auf diese Weise unter Druck setzen, das kommt überhaupt nicht in Frage … Ja, ja. Gut, ich komme, und ich werde den Verantwortlichen gehörig den Kopf waschen, darauf können Sie sich verlassen. Bereiten Sie sie inzwischen auf ein Donnerwetter vor … Ausgerechnet jetzt. Das paßt mir zwar gar nicht, aber was soll ich machen? … Ja, ja, ich bin schon unterwegs!«
    Vladek warf den Hörer in die Gabel.
    Er betrat das Wohnzimmer. Ich sah ihm an, daß er sich ärgerte.
    »Schwierigkeiten im Betrieb?« fragte ich.
    »Ja«, knurrte er. »Die versuchen es den Polen nachzumachen. Ein wilder Streik ist ausgebrochen. Gerade jetzt, wo die Sommerkollektion raus soll. Ich habe wichtige Verträge mit Übersee abgeschlossen. Wenn ich nicht liefern kann, bin ich als seriöser Geschäftspartner abgeschrieben.«
    »Was verlangen die Arbeiter?«
    »Mehr Lohn, weniger Arbeitszeit, mehr Urlaub. Daß sie damit die Firma umbringen und somit auch ihre eigene Existenz gefährden, soweit denken sie nicht. Sie wollen immer nur haben, haben und haben, ohne dafür eine entsprechende Leistung zu erbringen. Ich sage dir, Tony, es ist nicht immer leicht, Unternehmer zu sein. Ich muß in die Fabrik.«
    Ich nickte. »Laß dich nicht aufhalten.«
    »Ich wäre gern mit euch gekommen.«
    »Wir kommen auch ohne dich zurecht«, versicherte ich ihm.
    »Ich komme mir vor, als würde ich euch im Stich lassen.«
    »Ist doch unsinnig. Deine Fabrik muß Vorrang haben. Schließlich ist sie die Grundlage deiner Existenz. Wenn du damit Schwierigkeiten hast, solltest du nicht zögern, sie zu beseitigen.«
    Vladek ballte die Hände zu Fäusten. »Das werde ich, darauf kannst du dich verlassen.«
    Er verließ die Villa.
    Ich trat ans Fenster und beobachtete, wie er mit dem Rover
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