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GK406 - Das Trio des Satans

GK406 - Das Trio des Satans

Titel: GK406 - Das Trio des Satans
Autoren: A.F.Morland
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Selbsterhaltungstrieb wild aufbäumte.
    Es durfte noch nicht zu Ende sein.
    Es gab noch so viel zu tun. Ohne überheblich zu sein, konnte ich behaupten, daß die Welt mich brauchte, denn ich war einer von den wenigen, die verhinderten, daß der Globus vom Bösen überwuchert wurde.
    Wenn ich die Mächte der Finsternis nicht mehr bekämpfen konnte, konnten sie einen großen Schritt vorwärts machen.
    Vor meinem geistigen Augen zogen die vielen Geister und Dämonen vorbei, denen ich den Garaus gemacht hatte. Es war nicht immer leicht gewesen, und oft hatte mein Leben nur noch an einem seidenen Faden gehangen.
    Doch diesmal war es besonders schlimm gekommen.
    Namen hallten durch meinen Kopf: Phorkys, der Vater der Ungeheuer, Rufus, der Dämon mit den vielen Gesichtern, Atax, die Seele des Teufels…
    Alles Feinde, die ich noch vernichten wollte. Aber meine Uhr war abgelaufen!
    Ich stampfte vor Wut mit dem Fuß auf. Ein hohler Klang! Ich richtete meinen Blick auf den Boden und stellte fest, daß wir auf dem Deckel des Abwasserschachts standen.
    Das war das Wunder.
    Das war der einzige Fehler, den Agnes Skarabae gemacht hatte. Sie hatte nicht daran gedacht, daß dies ein Fluchtweg war.
    »Silver!« stieß ich aufgeregt hervor. Ich bückte mich. Roxane und der Ex-Dämon stiegen von dem Deckel herunter. Ich zerrte daran, doch ich hatte nicht genug Kraft, um ihn aus seinem rostigen Bett zu reißen.
    »Ich helfe dir!« sagte Mr. Silver, und mit vereinten Kräften gelang es uns, den Abwasserschacht zu öffnen.
    Wir ließen Roxane den Vortritt. Während uns die Höllenflammen schon beinahe grillten, schlüpfte sie durch das Geviert.
    Dann war ich an der Reihe, und zum Schluß kam Mr. Silver. Wir kletterten eine eiserne Sprossenleiter hinunter und gelangten in einen finsteren Stollen der Kanalisation.
    Obwohl es hier unten erbärmlich stank, war die Luft noch besser als jene in Agnes Skarabaes Keller. Unsere Schritte hallten von den nassen Wänden wieder.
    Wir liefen bis zur nächsten Ausstiegsmöglichkeit.
    »Da hinauf!« keuchte ich.
    Diesmal war Mr. Silver der erste, denn oben galt es einen Gullydeckel hochzustemmen. Nach dem Ex-Dämon kletterte Roxane die kalten Sprossen hoch. Ich war das Schlußlicht.
    Wir kletterten aus dem Kanal und befanden uns etwa hundert Meter von Agnes Skarabaes Haus entfernt.
    Mr. Silver warf den Gullydeckel zu. Dann wandte er sich an Roxane. »Du bleibst hier.«
    »Was hast du vor, Silver?« fragte die Hexe aus dem Jenseits.
    Die Augen des Ex-Dämons wurden schmal. »Jetzt wird abgerechnet!« knirschte er, wandte sich abrupt um und stampfte los.
    Ich ließ ihn nicht allein gehen. Gemeinsam begaben wir uns zum zweitenmal zu Agnes Skarabaes Haus.
    »Wir hacken Atax? Arm ab!« sagte Mr. Silver. »Er wird einsehen, daß er sich schon selbst bemühen muß, wenn er uns erledigen will. Mit seinen Handlangern werden wir nämlich fertig.«
    Wir erreichten das Haus. Bevor wir es betraten, holte ich meinen Colt Diamondback aus der Schulterhalfter. Dann stürmten wir die Bude.
    Im Keller knisterte und prasselte nach wie vor das Höllenfeuer. Die Flammen schienen sich allmählich die Holztreppe hochzüfressen, und mir war, als könnte ich hinter der geschlossenen Kellertür das rote Leuchten von Feuerzungen erkennen.
    Von Agnes keine Spur.
    Hatte sie uns kommen gesehen? Hatte sie sich versteckt? War sie noch im Haus? Hatte sie wieder menschliche Gestalt angenommen? Oder war sie immer noch dieser widerliche riesige schwarze Skarabäus?
    Wir trennten uns.
    Mr. Silver hastete ins Wohnzimmer. Ich suchte die gefährliche Hexe, die es beinahe geschafft hätte, uns zu erledigen, in der Küche, doch da war sie nicht. Auch im Wohnzimmer war sie nicht.
    Mr. Silver rannte nach oben.
    Plötzlich öffnete sich hinter mir die Tür des Abstellraums. Ich drehte mich um. Da sauste der schwarze Skarabäus auf mich zu. Er wollte mich mit seinen scharfen Zangen packen. Ich sprang zurück. Eine Zangenspitze traf meinen rechten Arm. Hart, schmerzhaft.
    Mein Gesicht verzerrte sich. Ich stieß einen heiseren Schei aus. Der Colt fiel zu Boden, ohne daß ich einen einzigen Schuß abgegeben hatte.
    Mein Schrei alarmierte Mr. Silver. Er machte oben sofort kehrt. Ich hörte ihn die Treppe herunterpoltern.
    Seine Gesichtshaut begann vor Aufregung silbrig zu schillern, als er den Riesenkäfer sah. Agnes setzte mich unter Druck.
    Sie griff mich an, trieb mich zurück, ich war gezwungen, mich von meinem Revolver zu entfernen.
    Da griff Mr.
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