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GK363 - Die Toteninsel

GK363 - Die Toteninsel

Titel: GK363 - Die Toteninsel
Autoren: A.F.Morland
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morgen früh wieder.«
    »Gute Nacht, Frank.«
    »Gute Nacht, Cloris.«
    »Du bist sehr hilfsbereit.«
    »Eine Selbstverständlichkeit.«
    Cloris Leachman tastete nach dem Türknauf.
    »Wenn du etwas brauchst, laß es mich wissen«, sagte Frank.
    Cloris schüttelte den Kopf. »Ich werde deine Nachtruhe nicht stören.«
    »Das darfst du jederzeit. Dazu bin ich schließlich da.«
    Cloris schloß die Tür. Frank ging langsam zur Treppe. Gedankenverloren stieg er die Stufen hinunter.
    Jetzt, wo er der Witwe nichts mehr vorzuspielen brauchte, zeigte er ein sorgenvolles Gesicht.
    Irgend etwas stimmte in diesem Haus nicht mehr. Irgend etwas hing in der Luft. Diese Stille sollte ihn nur täuschen.
    Er traute dem Frieden nicht.
    Frank dachte noch nicht ans Zu-Bett-Gehen. Er begab sich in den Livingroom und schaltete mittels Fernbedienung das Farbfernsehgerät ein.
    Frank fand das nicht pietätlos, im Hause eines erst kürzlich Verstorbenen fernzusehen. Er brauchte diese Ablenkung, um auf andere Gedanken zu kommen.
    Doch kurz vor Mitternacht, als er sein Zimmer aufsuchte, waren seine Gedanken immer noch bei den unheimlichen Ereignissen des Abends.
    Müde kroch er ins Bett, und damit er auch sicher schlafen konnte, schluckte er noch schnell eine Tablette.
    Ein düsterer Traum begann.
    Er sah Charlton Leachman durch das Haus schleichen und hatte den Eindruck, es würde wirklich geschehen.
    Und es geschah wirklich!
    ***
    Die Schritte näherten sich der Schlafzimmertür. Tap, tap, tap…
    Dann: Stille. Aber nur ganz kurze Zeit. Der Türknauf drehte sich. Und dann öffnete sich die Tür mit einem leisen, kaum wahrnehmbaren Ächzen.
    Langsam schwang sie über den Boden, und im Rahmen stand eine Gestalt. Sie regte sich nicht.
    Dennoch wurde Cloris Leachmans Schlaf unruhig. Sie seufzte, drehte sich mehrmals hin und her und schreckte plötzlich hoch.
    Dunkelheit umfing sie, sie setzte sich auf und fröstelte. Während sie ihre nackten Oberarme massierte, schaute sie zum Fenster. Der Mond sandte sein silbriges Licht in den Raum. Dadurch bekamen verschiedene Gegenstände gespenstische Schatten.
    Die Wirkung des Serums, das Frank Esslin ihr gegeben hatte, hatte nachgelassen. Cloris war nicht mehr benommen.
    Sie fragte sich verwirrt, was sie wohl geweckt haben mochte. Ihr Blick wanderte aufmerksam durch das Zimmer.
    Als sie die offene Tür sah, erschrak sie.
    Und als sie gleich darauf die reglose Gestalt erblickte fuhr sie sich entsetzt an die Lippen.
    Es war Charlton!
    Jetzt trat er ein. Langsam, bedächtig war sein Schritt. Sobald das Mondlicht auf ihn fiel, erkannte Cloris, wie bleich er war. Er trug sein Totengewand, das voll von erdigen Flecken war.
    Kein Zweifel, Charlton kam direkt aus dem Grab.
    Cloris spürte, wie ihr Herz aufgeregt zu schlagen begann. Sie hatte heftige Schmerzen in der Brust, ihr Gesicht bedeckte sich mit kaltem Schweiß.
    Als der bleiche Tote ihr seine Hände entgegenstreckte, fand Cloris endlich ihre Stimme wieder.
    »Frank!« schrie sie schrill. »Fraaank!«
    Gleichzeitig faßte sie sich ans Herz. Ihr schönes Gesicht verzerrte sich. Sie verdrehte die Augen und fiel stöhnend in die Kissen…
    ***
    Frank Esslin riß bestürzt die Augen auf. Ging der Spuk weiter? Er packte die Decke und schleuderte sie zur Seite.
    Seine nackten Füße suchten die Pantoffel. Als er sie nicht gleich finden konnte, rannte er barfuß los.
    Im Vorbeilaufen riß er seinen Morgenrock von der Stuhllehne. Hastig schlüpfte er hinein.
    Dann öffnete er die Tür des Gästezimmers und war schon zu Cloris unterwegs.
    Die Schlafzimmertür stand sperrangelweit offen.
    Frank machte Licht. Cloris war allein. Sie lag in den Kissen und rang verzweifelt nach Luft.
    Frank wußte, was das zu bedeuten hatte. Er holte seine Bereitschaftstasche.
    Möglicherweise hatte ein Alptraum die Witwe so schwer geschockt, daß ihr Herz nun zu versagen drohte.
    Frank Esslin tat für die Frau, was in seiner Macht stand. Danach riß er in Cloris Schlafzimmer den Telefonhörer vom Apparat und wählte den Notruf der Rettung.
    Zwölf Minuten später war der Wagen zur Stelle. Frank hatte sich inzwischen angezogen.
    Er ließ zwei Helfer und einen Arzt ein.
    »Wo ist die Frau?« wollte der Doktor wissen.
    »Oben. Im Schlafzimmer.«
    Der Doktor nickte seinen Begleitern, die eine Bahre trugen, zu. »Ich bin ebenfalls Arzt«, sagte Frank, und er erklärte dem Kollegen, was für Maßnahmen er getroffen hatte. Er erwähnte, daß Cloris Leachman ein schwaches Herz hatte, das
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