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GK326 - Die Satansbrut

GK326 - Die Satansbrut

Titel: GK326 - Die Satansbrut
Autoren: A.F.Morland
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gründen wollen. Ivo, du darfst nicht gehen. Ich brauche dich. Ich lasse dich nicht fort!«
    Morf bäumte sich wie unter Höllenqualen auf. Er stieß einen markerschütternden Schrei aus.
    Dann sackte er in sich zusammen. Seine Züge erschlafften. Sein Kopf rollte zur Seite. Er schien nicht mehr zu atmen.
    Gabriele Karner erstarrte. Fassungslos blickte sie ihren Freund an. War er wirklich… gestorben?
    »Ivo!« flüsterte sie erschüttert. »Ivo, hörst du mich?« Tränen füllten ihre Augen. Mit einem Schrei warf sie sich auf Ivo Morf.
    Ursula Buchegger ließ von Vicky Bonney ab. »Gabriele, was ist mit Ivo?«
    »Er ist tot!« kreischte das Mädchen verstört. »Tot! Tot! Toooot!«
    ***
    Etwas hatte sich verändert.
    Mr. Silver brauchte eine Weile, bis er sich so weit gesammelt hatte, daß er wieder halbwegs klar denken konnte. Er fühlte sich unendlich schwach. Wie ein alter, kranker Mann kam er sich vor.
    Benommen begrub er sein Gesicht in den Händen. Es kostete ihn sehr viel Mühe, sich zu erinnern.
    Gedankenfetzen jagten durch seinen Kopf. Er versuchte sie aufzufangen.
    Wien. Flucht. Anruf bei Vladek Rodensky. Ephraim, Nodot, Aaron. Eine Warnung von Roxane… Autobahn. Unfall … Dämonendiskus …
    Blackout!
    Mr. Silver hegte den Verdacht, daß er von der Ephraim-Sippe in eine andere Dimension entführt worden war.
    Auf der Erde konnte Mr. Silver seine übernatürlichen Fähigkeiten voll gegen seine Feinde ausspielen. Es gab jedoch Welten, die ihn in ein Korsett der Hilflosigkeit schnürten, das er nicht sprengen konnte.
    Er hatte sich sein Leben lang davor gehütet, eine von diesen Welten zu betreten. Jetzt schien er auf Ephraims Veranlassung hin doch in eine solche geraten zu sein.
    Deshalb fühlte er sich so schrecklich müde, krank und verbraucht.
    Vicky! schoß es ihm durch den Kopf. Er riß erschrocken die Hände vom Gesicht. Das Mädchen hatte neben ihm im Wagen gesessen.
    Wo war sie nun? Hatte die Ephraim-Sippe auch sie ins Jenseits entführt?
    Ja. Es war geschehen. Vicka Bonney stand neben dem Hünen mit den Silberhaaren. Erstaunt sah sie sich um. Sie und Mr. Silver standen auf einem Bürgersteig.
    Sie befanden sich in einer Straße, die keineswegs leer war. Menschen – oder jedenfalls Wesen, die wie Menschen aussahen – gingen an ihnen vorbei, ohne sie zu beachten.
    Es gab Geschäfte, Bars und Kinos. Autos rollten die Fahrbahn entlang. Dennoch hatte Vicky Bonney den Eindruck, sie würde sich in keiner irdischen Stadt befinden.
    »Wo sind wir, Silver?« fragte sie den Ex-Dämon verwundert.
    »Es hat uns in eine von vielen Parallelwelten verschlagen«, knirschte der Hüne.
    Etwas durchzuckte plötzlich Vickys Kopf. »Wie ist das möglich?« fragte sie verblüfft. »Wir liegen doch auf dem Pannenstreifen der österreichischen Westautobahn. Man hat uns aus dem Wrack gezogen.«
    »Man hat unsere Körper aus dem Fahrzeug geholt…«
    Vicky legte ihre rechte Hand auf den linken Unterarm. »Ich kann mich anfassen.«
    »Dennoch bist du nichts weiter als dein zweites Ego.«
    Vickys Augen weiteten sich. »Bin nicht tot, Silver?«
    »Du schwebst zwischen Leben und Tod«, erklärte der Ex-Dämon.
    »Könnte ich noch einmal in meinen Körper zurückkehren?«
    »Wenn er nicht vernichtet wird, während du dich hier aufhältst, besteht diese Möglichkeit.«
    »Und wenn meinem Ego hier in dieser Welt etwas zustößt?«
    »Dann ist es ebenfalls vorbei mit dir.«
    »Wie verhält es sich mit dir?« wollte Vicky wissen.
    »Ebenso«, antwortete Mr. Silver.
    »Obwohl du kein Mensch bist?«
    »Auch ich unterliege gewissen Gesetzen des Universums«, erwiderte der Ex-Dämon.
    »Wir befinden uns also in einer Stadt im Jenseits«, sagte Vicky Bonney.
    »Richtig.«
    »In welcher?« wollte Vicky wissen.
    Der Hüne hob die Schultern. »Keine Ahnung. Ephraim und seine Brüder haben uns hierher entführt.«
    »Weshalb?«
    »Weil sie hier leichtes Spiel mit mir haben werden.«
    »Das verstehe ich nicht.«
    »Ich kann mich in dieser Dimension meiner Fähigkeiten nicht bedienen. Ich bin hier so schwach wie ein gewöhnlich Sterblicher.«
    »Du meinst, du kannst weder dein Ektoplasma aktivieren, noch mit deinen Augen Feuerlanzen verschießen, noch deine Körpergröße verändern…«
    Mr. Silver nickte grimmig. »So ist es, Vicky. Ich kann so gut wie gar nichts.«
    »Dann müssen wir so schnell wie möglich von hier wegkommen. Es gibt doch einen Weg zurück, oder?«
    »Sicher gibt es den. Aber wer soll ihn finden? Ich kann es
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