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GK326 - Die Satansbrut

GK326 - Die Satansbrut

Titel: GK326 - Die Satansbrut
Autoren: A.F.Morland
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kann ihn nicht finden!«
    »Mist, verfluchter!«
    Ivo Morf näherte sich zögernd dem Unfallfahrzeug. Er hatte den Eindruck, solche Flammen noch nie gesehen zu haben.
    Dieses Feuer wirkte grell und aggressiv.
    Und Morf glaubte, zwischen den Flammen grauenerregende Fratzen aufleuchten zu sehen. Immer nur ganz kurz. So daß er niemals etwas Genaues wahrnehmen konnte.
    Aus manchen Feuerarmen schienen Schlangenleiber zu werden. Die brennenden Reptilien bogen sich ihm entgegen und zischten ihn aggressiv an.
    Er wich erschrocken zurück. Aber dann faßte er sich ein Herz und sprang nach vorn. Feuerschlangen! Lächerlich!
    Die schwarzen Schwaden hüllten ihn ein, als er den Türgriff packte. Er hielt die Luft an. Die Tür klemmte. Ivo Morf stemmte einen Fuß gegen das Blech und zerrte und rüttelte am Griff.
    Doch seine Kraft reichte nicht aus, um die klemmende Tür aufreißen zu können. Die Luft wurde ihm knapp.
    Er wollte nicht aufgeben, aber sehr viel Zeit blieb ihm nicht mehr. Der schwarze Qualm brannte in seinen Augen und ließ sie tränen.
    Ivo unternahm einen letzten Versuch. Er mobilisierte alle seine Kraftreserven. Knirschend und krachend gab das Blech nach.
    Die Tür flog auf.
    Und aus der Schwärze des Rauchs zuckte dem Retter ein brennender Schlangenkopf entgegen. Ivo Morf sah ein haßerfüllt funkelndes Augenpaar.
    Er sah das weit aufgerissene Schlangenmaul, die langen, dolchartigen Feuerzähne. Erschrocken wollte er seine Hand zurückreißen.
    Doch zu spät!
    Das Feuertier schlug ihm seine brennenden Zähne in den Arm. Ein glühender Schmerz raste bis zu seiner Schulter hinauf.
    Morf stieß einen heiseren Schrei aus. Sein Gesicht war schmerzverzerrt, als er von dem brennenden Wagen zurücktaumelte. Er hielt sich den verletzten Arm.
    »Ivo!« rief Gabriele bestürzt. Nun sprang sie aus dem Opel. »Ivo, was hast du?«
    Morf starrte fassungslos auf die Verletzung. Zwei Brandwunden waren es. Löcher in seinem Arm. Tief und höllisch schmerzhaft.
    Ivo Morf traute seinen Augen nicht, als er beobachtete, wie sich die Wunden langsam schlossen. Sie vergingen. Die Brandränder verblaßten und waren Augenblicke später nicht mehr zu sehen.
    Gabriele Karner eilte zu ihrem Freund. »Hast du dich verletzt, Ivo?« fragte sie besorgt. »Laß sehen!« Sie griff nach Morfs Hand, aber damit schien alles in Ordnung zu sein.
    »Hier! Der Feuerlöscher!« rief Peter Braak. Er rannte damit zu dem brennenden Wrack und bekämpfte mit dem Spray die lodernden Flammen.
    Es gelang ihm, das Feuer innerhalb kürzester Zeit einzudämmen. Der schwarze Qualm nahm ab. Braak konnte die Wageninsassen erkennen.
    »Ivo! Schnell! Hilf mir!« rief er.
    Doch Ivo Morf reagierte nicht. Er wirkte geistig weggetreten. Gabriele Kamer schüttelte ihn. »Ivo! Hörst du nicht? Peter braucht deine Hilfe!«
    Ivos Augen waren glasig, sein Gesicht fahl. Er stöhnte. Und er flüsterte erschüttert: »Die brennende Schlange… Sie hat mich gebissen …«
    »Ivo! Komm zu dir!« rief Gabriele aufgeregt. »Mein Gott, was hat Ivo denn nur?« schrie sie zu Peter Braak hinüber.
    Ursula kam Braak zu Hilfe.
    Gemeinsam erstickten sie die letzten Flammen. Dann holten sie Vicky Bonney aus dem Wrack. Die Verunglückte regte sich nicht.
    Ursula und Peter legten das Mädchen behutsam auf den Boden.
    »Jetzt den Mann«, sagte Peter Braak eifrig. »Das ist ein ziemlich schwerer Brocken. Den werden wir wohl kaum zu zweit schaffen. Ivo! Herrgott noch mal, reiß dich zusammen!«
    »Ich helfe euch!« sagte Gabriele.
    Zu dritt packten sie an. Es war Schwerarbeit, Mr. Silver aus dem Wagen zu hieven. Aber mit vereinten Kräften gelang es ihnen schließlich.
    »Wir hätten sie nicht retten dürfen«, sagte Ivo Morf gepreßt. »Wir hätten sie ihrem Schicksal überlassen müssen…«
    »Hat der Junge denn den Verstand verloren?« fragte Peter Braak wütend.
    »Wir haben uns in etwas eingemischt, das uns nichts anging«, sagte Morf. »Man wird uns dafür hart bestrafen!«
    »Was redet er denn da für dummes Zeug?« fragte Braak.
    »Es muß der Schock sein«, verteidigte Gabriele Karner ihren Freund. Sie strich sich eine braune Haarsträhne aus ihrem schweißnassen Gesicht. »Ivo scheint einen Schock erlitten zu haben.«
    »Auch das noch!« stöhnte Braak.
    »Was für ein seltsamer Mann«, sagte Ursula. Sie meinte Mr. Silver. »Sein Haar und die Augenbrauen bestehen aus Silber, Habt ihr so etwas schon einmal gesehen?«
    Gabriele griff nach Mr. Silvers Haaren und zog daran. Sie dachte, der
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