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GK326 - Die Satansbrut

GK326 - Die Satansbrut

Titel: GK326 - Die Satansbrut
Autoren: A.F.Morland
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Leuten. Sie erhielten zumeist ausweichende Antworten.
    Allen war es unangenehm, von den beiden angesprochen zu werden. Sie trachteten danach, so schnell wie möglich weiterzugehen.
    »Sie haben Angst vor Ephraims Sippe«, sagte Mr. Silver verächtlich. »Keiner von denen wird es wagen, uns den Weg zurück zu zeigen, Vicky.«
    »Das gibt es nicht. Einer muß doch wenigstens so viel Mut haben…«
    Der Ex-Dämon schüttelte resignierend den Kopf. »Ich glaube, diese Hoffnung kannst du allmählich aufgeben.«
    »Aber wir müssen doch zurück, Silver. Wenn wir warten, bis Ephraim und seine Brüder uns angreifen, sind wir verloren. Und wenn es Ephraim in den Sinn kommt, unsere Körper, die auf dem Pannenstreifen der Autobahn liegen, zu vernichten, ist uns die Chance für eine Rückkehr für alle Zeiten genommen.«
    »Das weiß ich. Du sagst mir nichts Neues.«
    »Himmelherrgott noch mal, dann reiß dich doch zusammen und kämpfe um deine Existenz, Silver. Du darfst dich nicht aufgeben. Noch sind wir nicht verloren!«
    »Noch nicht«, knirschte der Hüne. »Aber bald…«
    »Wenn du noch einmal so etwas Idiotisches sagst, lasse ich dich hier einfach stehen und gehe meine eigenen Wege, Silver!« herrschte Vicky den Ex-Dämon an.
    Sie standen auf einem Platz, in dessen Mitte sich eine runde Grünfläche befand. Ein Denkmal ragte in der Mitte des Rasens auf. Es zeigte einen Mann mit einer Kanone. Seine Rechte hielt eine Standarte hoch.
    Neben dem Denkmal tauchte plötzlich eine hochgewachsene Gestalt auf. Sie trug einen weiten, schwarzen Umhang, der bis auf den Boden reichte. Vickys Herz krampfte sich beim Anblick der Erscheinung unwillkürlich zusammen. Sie hatte das Gefühl, ein dicker Kloß würde in ihrem Hals stecken.
    Der Kerl war völlig kahl und hatte einen kleinen Kopf. Die Haut und das Fleisch waren mumifiziert. Schmutziggrau leuchteten die bösen Augen. Und über die schorfige Unterlippe ragten gelbe Rattenzähne.
    »Silver!« stieß Vicky Bonney aufgeregt hervor. Sie faßte nach der Hand des Hünen.
    Sie spürte, wie der Ex-Dämon zitterte. Mr. Silver war nicht mehr Tony Ballards Wunderwaffe. Der Hüne schien nicht einmal mehr ein Schatten seiner selbst zu sein.
    »Das ist er!« keuchte Mr. Silver heiser. »Das ist Ephraim!«
    ***
    Noch vor kurzem wäre es Mr. Silver nicht in den Sinn gekommen, vor Ephraim die Flucht zu ergreifen. Er wäre losgestürmt und hätte den Sippenchef attackiert.
    Doch nun war der Hüne kraftlos. Er hatte Angst. Er kannte seine Grenzen und wußte, daß er gegen den gefährlichen Dämon nicht die geringste Chance gehabt hätte.
    Deshalb riß er Vicky Bonney mit, als er sich hastig umwandte. Heiser rief er: »Schnell, Vicky! Nichts wie weg!«
    Der Ex-Dämon rannte mit langen Sätzen. Vicky zog er hinter sich her. Sie konnte ihm kaum folgen. Es bestand die Gefahr, daß sie stürzte.
    »Silver!« schrie sie. »Nicht so schnell! Hörst du nicht? Nicht so schnell!«
    Der Hüne verlangsamte seine Geschwindigkeit jedoch nicht. Im Gegenteil. Vicky kam es so vor, als würde Mr. Silver noch rascher laufen.
    Sie versuchte sich loszureißen, doch er ließ es nicht zu. Erst als sie stolperte, entglitt sie seinem Griff. Gerade noch im letzten Moment konnte sie verhindern, daß sie schwer stürzte.
    Mr. Silver hetzte um die Ecke in eine schmale Gasse. Jetzt erst bemerkte er, daß er Vicky verloren hatte.
    Die Schriftstellerin folgte ihm. Er blieb stehen. Furcht loderte in seinen perlmuttfarbenen Augen. Vicky hatte ihn in einer solchen Verfassung noch nie erlebt.
    Allmählich tat ihr der Hüne leid. Obwohl ihre Lage nicht weniger kritisch war als die seine, hatte sie weit weniger Angst als er.
    Vicky war immer noch davon überzeugt, der Dämonensippe von Ephraim entkommen zu können. Nicht so Mr. Silver. Der schien jede Hoffnung aufgegeben zu haben.
    Das war ganz entgegen seiner gewohnten Art. Er hatte immer bis zuletzt gekämpft, und gerade diesem ungebrochenen Mut war ein Großteil seiner anhaltenden Erfolgsserie zuzurechnen.
    War es damit nun wirklich vorbei?
    »Weiter, Vicky!« keuchte der Ex-Dämon. »Weiter!«
    Die Schriftstellerin eilte mit ihm die schmale Straße entlang. Aus einer schattigen Haustornische schnellten ihnen plötzlich zwei grauenerregende Horrorgestalten entgegen.
    Mr. Silver prallte entsetzt vor ihnen zurück. Nodot und Aaron, Ephraims Brüder, fauchten feindselig.
    »Freut mich, dich wiederzusehen, Vicky Bonney!« höhnte Nodot. Er veränderte ganz kurz sein Aussehen, ähnelte
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