Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
GK323 - Der Selbstmord-Bringer

GK323 - Der Selbstmord-Bringer

Titel: GK323 - Der Selbstmord-Bringer
Autoren: A.F.Morland
Vom Netzwerk:
nicht.
    »Tony!« schrie Dolores verzweifelt.
    Sie lief zu ihm. Er sah schrecklich aus. Sein Gesicht war krebsrot und zuckte. Ein Zittern durchlief seinen Körper. Nun schlug er die Augen auf und blickte sich so verdattert um, als wäre er in diesem Moment aus tiefer Ohnmacht erwacht.
    ***
    »Tony! Oh, Tony. Was ist passiert?« fragte Dolores besorgt. Sie griff behutsam unter meinen Kopf und hob ihn sanft an.
    »Ist mit dir alles in Ordnung?«
    Ich setzte mich ächzend auf. Ich stand immer noch unter dem Eindruck des unheimlichen Erlebnisses.
    »Was war los, Tony?«
    »Die Medusa«, berichtete ich. »Sie war hier in dieser Hütte. Sie wollte mich töten.« Ich lächelte verkrampft. »Beinahe hätte sie es geschafft.«
    Ich blickte auf den Colt in meiner Hand. Meine Finger hielten immer noch den Kolben umklammert. Ich steckte die Waffe weg.
    »Warum hat sie es letzten Endes doch nicht getan?« fragte ich mich. »Warum hat mich dieses Scheusal verschont?«
    »Freu dich darüber, Tony.«
    »Das ist bisher noch keinem geglückt. Wer sie gesehen hatte, war so gut wie tot.«
    »Komm, Tony, gehen wir.«
    Ich griff nach der Reisetasche, die immer noch auf dem klobigen, staubigen Tisch stand.
    Ein Erfolg? Nein, ich konnte mich bei Gott nicht rühmen, einen Erfolg gelandet zu haben.
    Dolores sah mich erstaunt an. »Was hast du mit der Tasche vor, Tony?«
    »Wir nehmen sie mit«, sagte ich entschlossen.
    »Aber der Mann hat doch verlangt…« .
    »Wir nehmen sie trotzdem mit.« Ich drängte das Mädchen aus dem Blickhaus. »Er wird das Geld noch einmal verlangen. Oder auch nicht. Seine Medusa hat zum erstenmal versagt. Vielleicht kommt sie nie mehr wieder. Wir werden sehen, wie es weitergeht.«
    Wir traten aus er Hütte. In der Feme rollten die ersten schweren Donner, Blitze zuckten über den dunkelgrauen Himmel.
    »Komm!« sagte ich zu dem Mädchen und legte meinen Arm um ihre Schultern. »Wir müssen uns beeilen.«
    ***
    Noch am selben Tag erfuhr ich von Sergeant Hatch in dessen Büro, was sich an der zweiten Front abgespielt hatte. Ich erfuhr von der Beichte des nunmehr toten Gangsterbosses Ted Mirren.
    Der Wissenschaftler Jim Day hatte einen kleinen hochleistungsstarken Strahlenapparat entwickelt, mit dessen Hilfe man jede beliebige Person sogar auf weite Entfernung vorprogrammierte Dinge sehen lassen konnte, obwohl diese Dinge gar nicht vorhanden waren. Es handelte sich hierbei um einen Hypnoseapparat von unglaublicher Reichweite. Deshalb war es Ted Mirren möglich gewesen, mir außerhalb Londons in jener Hütte nicht nur das Medusabild vorzugaukeln, sondern er konnte mich sogar soweit beeinflussen, daß ich sie geistig als Körper akzeptierte und mich von ihr berührt fühlte.
    »Mirren hätte mittels dieses Apparats auch ’ne Menge anderer Monstren auftreten lassen können. Das wäre für das kleine Computergerät, das in den Attachékoffer paßte, eine Kleinigkeit gewesen«, sagte Harry Hatch.
    »Nicht zu fassen«, sagte ich kopfschüttelnd. Jetzt war mir klar, wieso ich mit meinem magischen Ring keinen Stich gemacht hatte.
    »Mirren konnte mit diesem Apparat jedermann zwingen, das zu tun, was er, Mirren, wollte«, fuhr der Sergeant fort. »Beispiel: Dolores Peels Amoklauf.«
    »Da ist ein Haken an der Geschichte«, sagte ich.
    »Was für ein Haken?« fragte Sergeant Hatch.
    »Sie sagten, er konnte mit dem Apparat jedermann zwingen, das zu tun, was er wollte.«
    »Richtig.«
    »Warum hat er die Leute nicht einfach gezwungen, ihm auf beinahe freiwilliger Basis einen Haufen Geld auf sein Konto zu überweisen?«
    Hatch zuckte lächelnd die Achseln.
    »Vielleicht war ihm das zuwenig theatralisch.«
    »Kann ich mir den Apparat mal ansehen?«
    »Zum Glück nicht. Das Ding hat bei der Schießerei im Nachtklub einen irreparablen Schaden abbekommen - genau wie Ted Mirren… Gerät kaputt. Total ausgebrannt. Damit kann keiner mehr Schaden anrichten. Gott sei’s gedankt.«
    ***
    Eine Stunde später rief ich Tucker Peckinpah auf den Bahamas an. »Die Luft ist wieder rein, Partner«, sagte ich. »Wenn Sie noch nicht zuviel Gefallen am süßen Nichtstun gefunden haben, können Sie den heimatlichen Hafen wieder ansteuern.«
    Von wegen süßem Nichtstun.
    Peckinpah eröffnete mir, daß er mit Kuba Geschäftsbeziehungen angeknüpft hatte, die ihm einen Umsatz von etwa zwei Millionen Pfund jährlich garantieren würden.
    Der Mann war ein Phänomen. Peckinpah hätte es fertiggebracht, einem Eskimo einen Kühlschrank anzudrehen.
    Er
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher