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GK323 - Der Selbstmord-Bringer

GK323 - Der Selbstmord-Bringer

Titel: GK323 - Der Selbstmord-Bringer
Autoren: A.F.Morland
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drinnen etwas nicht stimmte.
    Mirren blieb stehen.
    Er hörte nun ganz deutlich das unverkennbare Zischen eines Schweißbrenners.
    Er sah das typische grell zuckende Licht, das aus der halb offenstehenden Bürotür drang.
    Wütend riß Mirren seine Pistole aus der Halfter. Zähneknirschend schlich er auf die Tür zu.
    Auf Zehenspitzen erreichte er die Tur. Sein Gesicht nahm einen entschlossenen Ausdruck an.
    Am liebsten hätte er laut losgebrüllt, als er den Kerl vor dem Safe hocken sah.
    Natürlich kannte Mirren den Mann.
    Der Mann mit dem Schweißbrenner arbeitete langsam und sauber.
    Er hatte keine Ahnung, daß Ted Mirren zurückgekommen war und nun hinter ihm stand.
    Er preßte die Lippen fest aufeinander und konzentrierte sich ganz auf die Flamme des Schneidbrenners, die sich bereits einige Zentimeter tief in den Stahl hineingefressen hatte.
    Der Mann wollte den Attachékoffer haben. Ted Mirren hatte seiner Meinung nach schon genug Geld damit verdient.
    Jetzt sollte mal ein anderer an diesem Kuchen naschen.
    Der Mann schwitzte.
    Die Flamme erzeugte eine unangenehme Hitze. Er wischte sich den Schweiß von der Stirn.
    Da flammte plötzlich die Deckenbeleuchtung auf.
    Der Mann schnellte entsetzt hoch und kreiselte herum.
    Ted Mirren stand mit einem eiskalten Grinsen im Türrahmen. In seiner Rechten hielt er die Pistole.
    Er fletschte die Zähne und knurrte wie ein hungriger Wolf: »Hallo, Ben!«
    Mirren kam mit langsamen Schritten in drohender Haltung näher. Ben Hore stand mit fauchendem Schweißbrenner da und war starr vor Entsetzen.
    Er hatte die Brille hochgeschoben und gaffte Mirren mit aufgeklafftem Mund wie einen Geist an.
    »Ich habe dich gestört, was?« fragte Mirren.
    Ben wäre am liebsten im Boden versunken, so elend fühlte er sich in diesem Moment.
    Ted Mirren begann gefährlich zu grinsen.
    »Tja, manchmal ist es der Zufall, der einem ein Bein stellt.« Er wies zum Schreibtisch. »Ich habe meine Brieftasche hier liegenlassen. Ausgerechnet heute. Ist das nicht dumm für dich?«
    Ben Hore brachte keinen Ton heraus. Er starrte ängstlich auf die Pistole, die auf seine Brust zeigte und wohl sehr bald losgehen würde.
    »Wie ich sehe, bist du gerade dabei, dir meine Schuhe anzuziehen«, spottete Mirren. Er genoß die Situation. »Möchtest gern mal meinen Platz einnehmen, wie? Möchtest auch mal viel Geld verdienen. Dazu muß ich dir aber etwas sagen, das du anscheinand übersehen hast: wenn man viel Geld verdienen will, muß man gewisse Fähigkeiten mitbringen, sonst geht die Sache in die Hose - wie eben bei dir.«
    Ben Hore hielt den fauchenden Schweißbrenner in der Hand und schwitzte.
    Er wollte gern irgend etwas unternehmen.
    Aber hatte er überhaupt noch eine Chance?
    Er kannte Mirren gut. Der Mann war gefährlich. Er war hart. Mit dem war nicht gut Kirschen essen. Und aufs Kreuz legen ließ sich Ted Mirren auch nicht so leicht.
    »Wolltest den Koffer haben, wie?« fragte Mirren. »Wolltest mir mein Eigentum stehlen. Ich frage dich: Ist das richtig? Hast du bei mir so schlecht verdient, daß du mich bestehlen mußt?«
    Ben verzog das große, schweißnasse Gesicht zu einer hilflosen Grimasse.
    »Verdammt, Boß, es tut mir leid!« krächzte er. »Ich hätte wirklich die Finger davon lassen sollen.«
    Mirren nickte. »Ja, das hättest du.« Dann bellte er: »Hast du aber nicht!« Er wiegte den Kopf. »Was soll ich bloß mit dir anfangen? Wie du dir vorstellen kannst, wurde mein Vertrauen in dich sehr schwer erschüttert. Eigentlich müßte ich dich umlegen.«
    Ben Hore riß die Augen erschrocken auf. Ted Mirren machte das wirklich. Das war nicht bloß so dahergeredet.
    »Was meinst du dazu, Ben?« fragte Mirren, während er den Ganoven keine Sekunde aus den Augen ließ.
    Aufgeregt und bleich preßte Hore hervor:
    »Boß, du wirst das doch nicht… Ich meine… Ich habe doch immer gute Arbeit für dich geleistet.«
    Mirren bestätigte das mit einem Kopfnicken.
    »Immer - bis auf das eine Mal. Da hast du versucht, in die eigene Tasche zu arbeiten, Ben. Das war ein Fehler.«
    »Ja, Boß. Das sehe ich ein.«
    »Du wirst es bestimmt wieder versuchen.«
    »Nein, Boß. Das mußt du mir glauben. Ich sehe wirklich ein, daß es ein ganz großer Fehler war. Du kennst mich. Ich mache einen Fehler nur einmal.«
    »Und ich gar nicht«, entgegnete Ted Mirren ungerührt. Nun schienen die Würfel gefallen zu sein. Mirren hatte sich entschieden. Hore sollte sterben. »Es wäre ein grober Fehler, dich am Leben zu
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