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GK323 - Der Selbstmord-Bringer

GK323 - Der Selbstmord-Bringer

Titel: GK323 - Der Selbstmord-Bringer
Autoren: A.F.Morland
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Pfund.«
    »Sie verstehen nicht, worum es geht, Dolores. Es geht hier nicht um das Geld, sondern um diesen skrupellosen Verbrecher. Seine Forderungen werden immer unverschämter. Er wird auch von anderen Leuten mehr Geld fordern. Und er wird vielleicht eines Tages auf die Idee kommen, Sie mit noch höheren Forderungen zu ruinieren.«
    »Was soll ich sagen, wenn man mit mir Verbindung aufnimmt, Tony?«
    »Sagen Sie, daß Sie zahlen werden«, knurrte ich mit einem ganz bestimmten Hintergedanken.
    Und dann schlug das Telefon an.
    Dolores sah mich erschrocken und fragend an.
    Sie wagte nicht, an den Apparat zu gehen. Erst als ich von ihr verlangte, abzuheben, stand sie auf und griff zögernd nach dem Hörer.
    »Ja, ich habe die Absicht, zu zahlen«, sagte sie mit heiserer Stimme, nachdem der Anrufer kurz gesprochen hatte.
    Ich spürte in meinem Inneren die heiße Wut brodeln.
    Der Anrufer lachte zufrieden.
    »Sie sind sehr klug, Miß Peel. Wesentlich klüger als Tony Ballard. Es war wohl ein hartes Stück Arbeit, ihn davon zu überzeugen, daß es besser wäre, keine Schwierigkeiten zu machen…«
    Ich konnte mich nicht mehr länger beherrschen. Ich stellte mein Glas ab, ging zu Dolores und nahm ihr mit einem schnellen Ruck den Hörer aus der Hand.
    »Hier spricht Ballard…«
    Der Mann lachte.
    »Hallo, Ballard! So ein Zufall, daß Sie gerade da sind. Wie ich höre, sind Sie mittlerweile vernünftiger geworden.«
    »Sie wollen fünfzigtausend Pfund haben.«
    »Allerdings.«
    »Okay«, knurrte ich. »Wann und wo soll die Übergabe stattfinden?«
    Der Mann lachte höhnisch. Ich hätte ihn mit der Telefonschnur erwürgen können, wenn ich dazu Gelegenheit gehabt hätte.
    »Immer schön nüchtern und sachlich, Ballard. Das gefällt mir. Hören Sie genau zu! Sie werden das Geld in eine Reisetasche packen. Besorgen Sie sich einen Leihwagen mit Autotelefon. Ich rufe in einer Stunde noch einmal an. Dann geben Sie mir die Rufnummer Ihres Wagens bekannt. Ist das klar?«
    »Ja.«
    »Fein. Bis dann also.«
    ***
    Dolores holte das Geld von der Bank. Ich kaufte die Reisetasche und besorgte den Leihwagen mit Autotelefon. Es war ein weißer Corsair.
    Wir schafften die Vorbereitungen knapp in dieser einen Stunde.
    Der Gangster rief pünktlich an. Ich nannte ihm die Rufnummer des Corsairs.
    »Okay«, sagte der Mann zufrieden. »Ich nehme doch an, daß Sie mich nicht aufs Kreuz legen wollen, Ballard.«
    »Ich würde es tun, wenn ich eine Möglichkeit sähe«, erwiderte ich grimmig.
    Der Mann lachte wieder. »Sie sind wenigstens ehrlich. Passen Sie auf: Sie setzen sich nun in den Leihwagen!«
    »Ich?«
    »Alle beide, Sie und Miß Peel.«
    »Okay.«
    »Und vergessen Sie nicht, mein Geld mitzubringen!«
    »Was weiter?«
    »Sie fahren Richtung Norden. Die nächsten Anweisungen erhalten Sie dann während der Fahrt von mir. Wenn ich Ihnen einen Rat geben darf: Versuchen Sie keine Tricks! Verzichten Sie darauf, die Polizei einzuschalten. Die kann Ihnen doch nicht helfen, und für Sie und Miß Peel würde eine sehr, sehr schlimme Zeit anbrechen.«
    Als ob es noch schlimmer kommen könnte! dachte ich. Der Anrufer legte auf.
    Ich verließ mit dem Mädchen und mit dem Geld die Wohnung. Wir setzten uns in den weißen Corsair.
    Dolores legte ihre Hand auf meinen Arm und schaute mich an.
    »Ich habe Angst, Tony.«
    Ich startete den Motor.
    »Wir werden es überstehen - gemeinsam. Ich bin ganz sicher.«
    Ich ließ die Kupplung rasant kommen.
    Der Leihwagen machte einen Satz nach vorn und schoß mit viel Drive die Straße in Richtung Norden entlang.
    Sehr bald schon meldete sich der Gangster wieder.
    Dolores nahm den Anruf entgegen. Der Mann dirigierte den Corsair aus der Stadt, auf eine wenig befahrene Landstraße und schließlich in einen finsteren Wald.
    Ich steuerte den Leihwagen über einen ausgefahrenen, vom Regen ausgewaschenen Karrenweg.
    Das Fahrzeug hüpfte, schaukelte und rumpelte dahin. Mehrmals saß das Fahrgestell auf, scharrte über den schlammigen Boden und blieb schließlich mit jaulend durchdrehenden Pneus vor einer steilen Steigung stecken.
    Ich griff nach dem Telefonhörer, als das Lämpchen blinkte.
    »Was ist?« fragte der Mann.
    »Wir sitzen fest.«
    »Vor der Steigung?«
    »Ja.«
    »Damit habe ich gerechnet.«
    »Was nun?«
    »Es geht jetzt auf Schusters Rappen weiter, Ballard!« befahl der Mann. »Und zwar spielt sich das folgendermaßen ab: Sie nehmen die Reisetasche und gehen allein weiter. Haben Sie mich verstanden, Ballard?
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