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GK307 - Der Ghoul von Mallorca

GK307 - Der Ghoul von Mallorca

Titel: GK307 - Der Ghoul von Mallorca
Autoren: A.F.Morland
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scheint mir etwas Übles im Gange zu sein. Heute morgen scheint eine Frau, die im selben Hotel wie ich wohnt, etwas Grauenvolles gesehen zu haben. Es muß so schrecklich gewesen sein, daß sie deswegen in Ohnmacht fiel.« Lance Selby erzählte, was ihm widerfahren war. Und er fuhr fort: »Du kennst mich, Tony, ich bin mit Vermutungen im allgemeinen sehr vorsichtig, doch es gibt verschiedene Hinweise, die mich darauf schließen lassen, daß hier in der Gegend ein Ghoul sein Unwesen treibt.« Lance berichtete von Zeitungsmeldungen, in denen von Grabschändungen und Einbrüchen in Leichenhallen die Rede gewesen war…
    Ghouls sind scheußliche Geschöpfe.
    Wenn die Frau, die in Lance Selbys Hotel wohnte, tatsächlich einen gesehen hatte, dann war sie mit Recht in Ohnmacht gefallen.
    Ich blickte auf meinen magischen Ring, der keine Zierde, sondern eine äußerst effektvolle Waffe gegen die Wesen aus dem Schattenreich war.
    Ein Ghoul auf Mallorca!
    Selbst auf den bloßen Verdacht hin war Grund genug, die Reise dorthin anzutreten. Ich versprach meinem Freund, so bald wie möglich nach El Arenal zu kommen.
    Dann legte ich auf. Mr. Silver erfuhr von mir, was er noch nicht wußte, und danach gab es keine Ausflüchte mehr, mit denen er mich überzeugen wollte, wie wichtig seine Anwesenheit in London wäre.
    Er war sofort entschlossen, mit mir auf die Jagd nach dem Ghoul zu gehen. Vicky Bonney mußte wegen ihres Buches zu Hause bleiben.
    Das sah ich ein, deshalb buchte ich nur zwei Plätze für den Flug nach Mallorca.
    ***
    Sie saßen in der Hotelbar beisammen: Lance Selby und das Ehepaar aus Aachen. Marion Handschmann ging es bereits wieder besser.
    Sie trank kühlen Sangria und erzählte von einem Ort namens San Francisco, den sie morgen aufsuchen wollte. Sie schwärmte vor allem von der dort stehenden Kirche, die zwar baukünstlerisch keineswegs besonders wertvoll ist, aber einen zauberhaften gotischen Kreuzgang besitzt.
    »Außerdem«, sagte Marion Handschmann zu Lance, »ist in San Francisco der größte Mallorquiner beigesetzt, Raimundus Lullus, der Begründer der katalanischen Literatur.«
    »Interessant«, sagte der Parapsychologe. Aber er war nicht richtig, bei der Sache. Er mußte immer wieder an sein Erlebnis von heute morgen denken, das mit dem Erlebnis dieser Frau eng verknüpft war.
    Sie ging mit keiner Silbe darauf ein.
    Als hätte es niemals stattgefunden.
    Abel Sabbath warf einen Blick in die Bar. Als er Lance Selby und das Ehepaar Handschmann sah, trat er ein.
    Er kam zu ihnen an den Tisch. »Wie ist das werte Befinden?«
    »Trinken Sie einen Sangria mit uns?« fragte Harald Handschmann.
    Abel Sabbath hob abwehrend beide Hände. »Tut mir leid, Ihnen einen Korb geben zu müssen, aber ich halte in Kürze wieder einen Kurs ab, und da möchte ich keine Fahne haben. Ich komme aber gern ein andermal auf Ihr Angebot zurück.«
    »Okay«, sagte Handschmann. »Es bleibt bestehen.«
    Abel Sabbath wünschte noch einen vergnüglichen Abend und verließ dann die Bar. Zehn Minuten später wurde Lance Selby ans Telefon geholt.
    Tippi Norman war am anderen Ende. »Sag mir schnell, was du von folgendem hältst, Lance: Ein Abendausflug zu dem Landgut ›Ses Rotes‹. ›Frito mallorqum‹, Hähnchen und Spanferkel vom Holzkohlengrill, Wein und Champagner. Anschließend wird im stimmungsvollen andalusischen Patio des alten Besitzes zum Tanz aufgespielt…«
    Der Parapsychologe lachte. »Bin schon überredet. Wann soil’s denn losgehen?«
    »Kannst du dir einen Leihwagen beschaffen?«
    »Jederzeit.«
    »Gib mir fünfundvierzig Minuten.«
    »Soll ich dich abholen?«
    »Ist nicht nötig. Ich nehme den Bus«, erwiderte Tippi und legte auf. Lance hoffte, daß er von dem bevorstehenden Ausflug mehr haben würde als von der Besichtigung des Marinelands.
    Er nahm sich vor, zu versuchen, das Erlebte für diesen Abend aus seinem Hirn zu verbannen.
    Er wollte sich nur Tippi Norman widmen und alles andere für ein paar Stunden vergessen.
    Mit einem kleinen, verträumten Lächeln kehrte er in die Hotelbar zurück. Er hätte bestimmt nicht gelächelt, wenn er geahnt hätte, wie grausam das Schicksal an diesem Abend zuschlagen würde.
    ***
    Auch Tippi lächelte. Sie war ein schlankes Mädchen mit flammendrotem Haar und meerwassergrünen Augen. Sie hatte etwas Katzenhaftes an sich und war überaus geschmeidig.
    Sie öffnete den Einbauschrank und überlegte, für welches Kleid sie sich entscheiden sollte. Das Kornblumenblaue mit den zarten
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