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GK291 - Satan hinter Gittern

GK291 - Satan hinter Gittern

Titel: GK291 - Satan hinter Gittern
Autoren: A.F.Morland
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könnte das mit Sicherheit ausschließen.«
    Tucker Peckinpah begriff, daß er uns nicht länger aufhalten durfte. Er trat schnell zur Seite und sagte hastig: »Ich wünsche Ihnen viel Erfolg. Möge es der Himmel so einrichten, daß Sie Ron Ritchie noch erwischen, bevor er einen Menschen töten kann.«
    Ich nickte mit zusammengezogenen Brauen. »Das wünsche ich mir auch, Partner.«
    Peckinpah drückte mir die Schlüssel für seinen Rolls-Royce in die Hand. Wir verließen in großer Eile das Landhaus und fuhren getrennt ins Dorf.
    Ich hatte irgendwie Angst vor der nahen Zukunft. Unterschwellig fühlte ich, daß sie nichts Gutes für uns bereithielt…
    ***
    Julie Harris warf schwungvoll die Tür ihres brandroten Mini zu. Susan Keiths Freundin liebte verrückte Kleidung. Sie trug eine zottelige Strickmütze, einen langen Wollschal, der zweimal um ihren schlanken Hals geschlungen war, eine Lammfelljacke, die ihr fast bis zu den Knien reichte, und hautenge schwarze Jeans, die wie Lack glänzten.
    Die brünette Julie hatte von jeher sehr viel für nette Jungs übrig gehabt. Schon in der Schule hatte sie für einen blonden Burschen namens George geschwärmt, und da er ihr so gekonnt den Hof gemacht hatte, hatte sie ihn schließlich auch erhört.
    Diesem George war eine Reihe von Verehrern gefolgt - und das Verblüffende an der Sache war, daß Julie Harris in jeden einzelnen bis über beide Ohren verliebt gewesen war.
    Julie machte alles immer nur mit ganzem Herzen und mit vollem Eifer. Der Jammer war nur, daß das Strohfeuer zwar schnell und hoch aufloderte, aber stets nach kurzer Zeit schon wieder erlosch.
    Nun war dem quirligen Mädchen ein neuer Mann ins Netz gegangen, über den sie mit ihrer besten Freundin unbedingt reden wollte. Deshalb war sie hier, und sie brannte darauf, ihre Neuigkeit loszuwerden.
    Julie Harris eilte auf den Hauseingang zu. Im Vorbeigehen warf sie einen Blick durch das Fenster. Da aber die Übergardinen zugezogen waren, konnte sie nichts sehen.
    Sie erreichte die Haustür. Da sie hier so gut wie zu Hause war, klopfte sie nicht und klingelte auch nicht, sondern griff sofort nach der Klinke. Aber die Tür ließ sich nicht öffnen.
    »Abgeschlossen«, murmelte Julie erstaunt. »Verstehe ich nicht. Ich hab’ doch angerufen. Sie weiß, daß ich komme…«
    Julie läutete. Dreimal kurz, zweimal lang. Das war ihr Zeichen. Niemand außer ihr schellte so.
    »Sonderbar«, sagte Julie Harris verwundert, als Susan auch darauf nicht reagierte.
    Sie besann sich des Hintereingangs. Er war meistens offen. Selbst dann, wenn Susan kurz wegging und hier vorne abschloß.
    Julie ging um das Haus herum. Ein eigenartiges Gefühl beschlich sie. Sie fragte sich, was geschehen war. Susan ging niemals weg, wenn sie wußte, daß sie, Julie, kommen würde.
    Außerdem - hätte Susan es nicht am Telefon erwähnt, daß sie für einen Sprung aus dem Haus müsse?
    Da war die Hintertür. Julie legte ihre schlanke Hand auf die Klinke. Die Tür schwang nach innen. Julie Harris betrat die Küche. Rechts brummte der Kühlschrank. Julie Harris erschrak darüber ohne ersichtlichen Grund.
    Sie erinnerte sich daran, erst kürzlich behauptet zu haben, so etwas wie einen sechsten Sinn zu besitzen.
    Tatsächlich, sie war davon überzeugt, eine Antenne für drohende Gefahren zu besitzen.
    Deutlicher als jetzt hatte sie es noch nie gespürt: Hier drinnen war irgend etwas nicht in Ordnung.
    Wenn es sich nicht um Susans Haus gehandelt hätte, hätte Julie jetzt auf der Stelle kehrtgemacht und wäre nach draußen gelaufen.
    Ihr war hier drinnen nicht geheuer. Eine Menge Ideen schossen ihr durch den Kopf. Tag für Tag liest mân von Räubern und Dieben in der Zeitung.
    Es passiert einem niemals selbst. Aber heißt das automatisch, daß man für immer davor gefeit ist? Dachten nicht auch jene, die überfallen und beraubt wurden, so etwas würde nur den anderen passieren?
    Julies Herz schlug ein bißchen schneller. Aufgeregt leckte sie sich die Lippen. Sie blieb in der Mitte der Küche stehen und lauschte.
    Nichts. Nur das Ticken der Wanduhr. Die Beklemmung wurde immer unerträglicher für Julie Harris.
    Sie raffte sich auf und ging auf die offene Tür zu, die ins Wohnzimmer führte. »Susan!« rief sie.
    Zunächst erschrak sie über ihre kratzende Stimme. Doch dann räusperte sie sich, nahm all ihren Mut zusammen und rief: »Susan, Kindchen! Sieh mal, wer gekommen ist!«
    Auf einmal fuhr ihr ein Eissplitter ins Herz. Sie hatte die heillose
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