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GK283 - In den Katakomben von Wien

GK283 - In den Katakomben von Wien

Titel: GK283 - In den Katakomben von Wien
Autoren: A.F.Morland
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keine Umstände, dich zum Leben zu erwecken. Ich muß mich dafür kein bißchen anstrengen.«
    »Wie wird es vor sich gehen?« fragte der Pesttote.
    »Ich werde dir an sieben aufeinanderfolgenden Tagen die Impulse meines magischen Kristalls übermitteln. Die Kraft der Hölle wird in dich fließen, wird dich täglich mehr stärken, und am siebten Tag wirst du in der Lage sein, aus dem Totenreich zurückzukehren und diese Grabkammer zu verlassen.«
    »Dafür danke ich dir jetzt schon«, sagte der Pesttote erfreut.
    »Oh, du brauchst mir nicht zu danken«, erwiderte Takay grinsend. »Schließlich tust du etwas für mich. Eine Hand wäscht die andere. Ich ermögliche dir die Rache, und du beseitigst dafür Bernd und Olga Katzler für mich.«
    Der Ungar steckte den magischen Kristall ein.
    Er tippte sich grüßend an die Stirn und sagte: »Bis morgen also, Arik Speer.« Dann eilte er den Katakombenbesuchern nach, um gemeinsam mit ihnen das unheimliche Gewölbe zu verlassen.
    ***
    Der Poltergeist tobte. Lance Selby, mein Freund und Nachbar, ein bekannter Parapsychologe, hatte das Biest vor zwei Tagen in der Nähe von London in einem alten, halbverfallenen Landhaus gefangen.
    Der Kobold hatte die Leute der ganzen Umgebung terrorisiert. Einige von ihnen hatte er immer wieder in Angst und Schrecken versetzt, und ein Kind, dem er urplötzlich erschienen war, war an dem dadurch erlittenen Schock in ein Koma verfallen, aus dem es die Ärzte nicht mehr herausholen konnten.
    Das Kind starb vor zwei Wochen, ohne noch einmal das Bewußtsein erlangt zu haben.
    Wir standen um den Tisch, auf dem der Poltergeist tobte und schrie. Er fluchte und spuckte nach uns, dieser kleine Giftzwerg. Etwas Häßlicheres wie ihn gab es kaum noch auf der Welt. Er war flammendrot gekleidet und hatte giftgrüne Augen, mit denen er uns haßerfüllt anstarrte.
    »Ihr Schweine!« schrie er. »Laßt mich frei!«
    Lance Selby hatte ihn in die Mitte eines Zeichens der Weißen Magie gestellt, aus dem der kleine Teufel nicht ausbrechen konnte.
    Ich rekapitulierte, was ich über diese Sorte von Geistern wußte: Die Kobolde werden im allgemeinen dem Bereich der Elementargeister zugerechnet. Sie wohnen in Häusern und Ställen und treiben dort ihr Unwesen bei Tag wie die Gespenster bei Nacht.
    Mit diesen Spezies hatten wir es hier zu tun. Ich hätte ihn mit meinem magischen Ring vernichten können. Oder mein Freund und Kampfgefährte, Mr. Silver, hätte ihn mit seinen schweren Fäusten zu Brei schlagen können.
    Doch Lance bat uns, das nicht zu tun. Er hatte mit dem kleinen, wilden Teufel etwas anderes vor.
    Neben mir stand Vicky Bonney, meine Freundin. Sie schreibt Bücher, ist eine Expertin für okkulte Schriften, und ihre Werke werden in acht Sprachen übersetzt.
    Sie hat auch schon ein Drehbuch für einen Hollywood-Film geschrieben, der sämtliche Kassenrekorde brach, und da Vicky prozentuell am Einspielergebnis beteiligt ist, wächst ihr Konto von Abrechnung zu Abrechnung.
    Es ist durchaus nicht übertrieben zu behaupten, daß sie ein reiches Mädchen ist. Eine gute Partie, wie man so schön sagt. Dennoch habe ich ihr noch keinen Heiratsantrag gemacht.
    Ich bin Privatdetektiv und lebe verdammt gefährlich. Ich mache Jagd auf Geister und Dämonen. In der Hölle kennt man den Namen Tony Ballard.
    Man nennt mich den Dämonenhasser, und das stimmt auch.
    Ich hasse alle Ausgeburten aus den Dimensionen des Grauens, und ich versuche, sie zu vernichten, wo immer sie auf der Welt auftauchen.
    Vor ein paar Tagen erst waren Vicky, Mr. Silver und ich nach London zurückgekehrt. Wir waren von der Macht des Bösen nach Bombay entführt worden und hatten uns dort gegen die Attacken der Kaiman-Bande zur Wehr setzen müssen. Diese gefährlichen Dämonen hatten einen noch weit mächtigeren Dämon namens Tharus um Hilfe gebeten, und ich muß gestehen, daß nicht viel gefehlt hatte, dann wären wir bei diesem Abenteuer auf der Strecke geblieben.
    Doch durch unseren Mut und mit dem allerletzten Einsatz gelang es uns schließlich doch, Tharus und die Kaiman-Bande zu vernichten.
    »Ballard, du verfluchter Bastard!« plärrte der Poltergeist mit haßverzerrtem Gesicht. »Sag deinem blöden Freund, er soll mir endlich meine Freiheit wiedergeben!«
    Wenn man den Kleinen so ansah, war man versucht, ihn nicht ernst zu nehmen.
    Es wäre jedoch äußerst gefährlich gewesen, den Kobold zu unterschätzen. Dieser kleine Kerl konnte einen Menschen spielend umbringen. Das machte der
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