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GK283 - In den Katakomben von Wien

GK283 - In den Katakomben von Wien

Titel: GK283 - In den Katakomben von Wien
Autoren: A.F.Morland
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besitzt?«
    »Ich habe Beziehungen…«
    Ich schüttelte entschlossen den Kopf. »Nichts zu machen. Ich schließe keinen Handel mit der Hölle ab!«
    Meine Hand hob sich. Die Düse zeigte auf den kleinen Kerl, der verstört auf den magischen Flammenwerfer starrte. Ein Druck. Fauchend schoß eine zwei Meter lange Feuerlanze auf den Kobold zu. Die Flamme durchbohrte seinen kleinen Körper. Der Poltergeist bäumte sich kreischend auf, brach dann zusammen und löste sich vor unseren Augen auf.
    Ich hörte Vicky neben mir erleichtert aufatmen.
    Ich betrachtete das Feuerzeug in meiner Hand.
    »Ein kleines Wunderding, nicht wahr?« sagte Lance nicht ohne Stolz.
    »Oja, ich glaube, ich kann es sehr gut gebrauchen«, erwiderte ich.
    »Ich möchte, daß du es behältst, Tony. Niemand hat dafür eine bessere Verwendung als du.«
    Ich dankte meinem Freund für das wertvolle Geschenk und steckte es ein, ohne zu ahnen, wie bald ich schon auf diese neue, wirkungsvolle Waffe zurückgreifen würde…
    ***
    Die Affen wirbelten brüllend durch den Käfig. Es schien, als wären sie auf der Flucht. Ihre Gesichter waren von panischer Furcht gezeichnet. Sie drängten sich zitternd in einer Ecke aneinander.
    Istvan Takay grinste. »Nun sieh dir diese blöden Viecher an.«
    Neben ihm stand Liselotte Katzler.
    Die beiden befanden sich im Schönbrunner Tierpark. Liselotte hatte diesen Treffpunkt vorgeschlagen, weil sie hoffte, hier von keinen Bekannten mit Istvan zusammen gesehen zu werden. Bernd konnte schrecklich eifersüchtig sein, und wenn er erst einmal Verdacht geschöpft hatte – wer konnte wissen, was er sich dann alles einfallen ließ, um mehr zu erfahren, und vor allem: Wie hätte er darauf reagiert, wenn er gewußt hätte, daß seine Frau und dieser Ungar… Liselotte wollte lieber nicht an die Folgen denken.
    »Was haben die Tiere?« fragte die junge Frau. Sie war eine herbe Schönheit mit dunklen Augen und streng zurückgekämmtem schwarzem Haar. Ihre Züge wirkten wie gemeißelt.
    Daß sie energisch war, war ihr anzusehen, und wenn sie sich ein Ziel gesetzt hatte, dann verfolgte sie es unbeirrbar – selbst wenn sie dabei über Leichen gehen mußte.
    Takay wies mit dem Daumen auf die Affen. »Sie fühlen die magische Kraft meines Kristalls. Das macht ihnen Angst. Deshalb hocken sie alle zitternd in der Ecke und schauen furchtvoll zu uns herüber. Tiere haben eine wesentlich bessere Antenne für Gefahren. Schlangen, Mäuse oder auch Schafe wissen zum Beispiel, wann es zu einem Erdbeben kommt, während der tölpelhafte Mensch – das intelligenteste Wesen auf Erden – von der Katastrophe regelmäßig überrascht wird. Friaul… Saloniki …«
    Liselotte hakte sich bei Takay unter.
    Sie schlenderte mit ihm weiter. »Erzähl mir von deinen Fortschritten, Istvan.«
    Der Ungar blickte sie hitzig an. »Du weißt nicht, wie sehr ich dich begehre, Liselotte. Ich würde alles für dich tun. Wirklich alles. Es gibt nichts, nichts auf dieser Welt, was ich nicht für dich tun würde.«
    »Du liebst mich, wie ich dich liebe, Istvan.«
    »Mit einem verzehrenden Feuer«, sagte Takay heiser. »Ich könnte dich…«
    »Noch müssen wir vorsichtig sein, Istvan. Wie du weißt, gibt es noch eine Barriere zwischen uns…«
    »Ja«, knirschte der Ungar. »Dein Mann. Aber diese Barriere wird nicht mehr lange halten, das verspreche ich dir. Ich war bereits dreimal in den Katakomben. Arik Speer fühlt sich großartig. Er kann sein Gefängnis zwar noch nicht verlassen, aber sein Geist verfügt schon über eine Kraft, die man nicht mehr unterschätzen darf!«
    »Ist es möglich, daß sein Geist bereits mit Bernd Kontakt aufgenommen hat?« fragte Liselotte Katzler.
    Takay blieb erstaunt stehen. »Davon hat Speer mir nichts erzählt, aber die Möglichkeit wäre gegeben. Was ist passiert, Liselotte?«
    »Mein Mann wird neuerdings von schlimmen Alpträumen geplagt.«
    »Von Alpträumen?« stieß Takay aufgeregt hervor. Er nickte hastig. »Dafür ist garantiert Arik Speer verantwortlich. Das ist ja großartig. Die Sache läuft besser an, als ich zu hoffen gewagt habe. Liselotte, wir befinden uns auf dem richtigen Weg. Bald wird unser Glück vollkommen sein.« Der Ungar kickte einen Stein fort. Seine Brauen zogen sich unwillig zusammen.
    »Woran denkst du?« wollte Liselotte wissen.
    »Ich denke an dich. Und an Bernd. Wie er dich in seine Arme nimmt…«
    Liselotte lächelte und streichelte Takays Wange. »Wenn Bernd tot ist, werde ich nur noch dir gehören,
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