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GK278 - Die Bestie

GK278 - Die Bestie

Titel: GK278 - Die Bestie
Autoren: A.F.Morland
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zusammen.
    Frank Sheene lag nach wie vor ohnmächtig auf dem Boden. Das Messer, mit dem er gegen mich gekämpft hatte, lag zusammengeklappt auf einem der freien Sitze. Unbeachtet.
    »Hier geht es nicht mit rechten Dingen zu«, behauptete Barbara Fenton.
    Ich war ihrer Meinung. Um sie nicht noch mehr zu beunruhigen, sagte ich: »Wir werden die Sache in den Griff bekommen.«
    »Wieso hat Frank versucht mich umzubringen?« wollte Barbara wissen. Ihre Stimme klang gepreßt.
    »Er war nicht Herr seiner Sinne.«
    »Wodurch wurde das hervorgerufen?«
    »Wenn ich das wüßte«, gab ich zurück, »wäre mir ein bißchen wohler.«
    Plötzlich kam die Stimme des Copiloten aus dem Bordlautsprecher. Der Mann rief aufgeregt: »Harry! Harry! Kannst du bitte sofort kommen? Ich brauche deine Hilfe. Verdammt noch mal, so etwas habe ich noch nicht erlebt. Alle Instrumente spielen verrückt!«
    Harry Mockton hörte den Hilferuf des Copiloten. Mit vor Anstrengung verzerrtem Gesicht versuchte er sich aufzurichten. Er keuchte und ächzte. Er stemmte sich mit der Linken vom Sitz hoch, während er sich mit der Rechten an der Lehne hochzog.
    Doch er hatte nicht die Kraft, sich zu erheben. Stöhnend fiel er wieder nach hinten.
    »Bleiben Sie liegen«, sagte ich zu ihm. »Es hat keinen Zweck, Sie würden es ja doch nicht schaffen, aufzustehen.«
    »Harry! Großer Gott, Harry!« rief der Copilot. Es klang hysterisch. Das hatte uns gerade noch gefehlt. Wenn der Mann jetzt durchdrehte, waren wir geliefert. Ich entschloß mich, nach vorn zu gehen und ihn zu beruhigen.
    Es war wichtig, daß Mel Rennon einen kühlen Kopf bewahrte, sonst gab es eine Katastrophe, die wir alle miteinander nicht überleben würden. Ich wandte mich an Mr. Silver und Vicky und sagte: »Bin gleich wieder zurück.«
    Die beiden nickten. Ich begab mich zur Kanzel. Als ich sie betrat, sah mich der Navigator, Orson McGee, mit kummervoller Miene an. McGee war ein großer rothaariger Ire mit hellen Augenbrauen und kantigem Schädel.
    »Wo bleibt denn Harry, Mr. Ballard?«
    »Harry ist außer Gefecht«, sagte ich.
    Der Navigator erschrak. »Was ist mit ihm?«
    »Es geht ihm nicht gut.«
    »Ausgerechnet jetzt, wo wir die Hilfe eines erfahrenen Piloten benötigen!«
    »Was ist denn los?« fragte ich.
    »Verstehen Sie was vom Fliegen?«
    »Nein.«
    »Dann ist es besser, Sie kehren wiederum.«
    Mel Rennon werkte verbissen an den zahlreichen Hebeln. Er schrie und fluchte und schlug mit den Fäusten auf die Instrumente ein. »Verdammt! Verdammt! Seht euch das an! Sie machen, was sie wollen! Sie funktionieren nicht mehr. Totaler Ausfall! Es ist mir ein Rätsel!«
    Tatsächlich pendelten die Zeiger entweder hin und her oder sie drehten sich unablässig im Kreis. Und die Sicht durch die Scheiben wurde allmählich schlechter. Wir flogen in einer Höhe von etwa zehntausend Metern und befanden uns irgendwo über Afrika. Ich dachte an eine Notlandung.
    Als ich mit Mel Rennon – er war dürr und fast kahl – darüber sprach, schüttelte er heftig den Kopf. Ohne die Instrumente wagte er die Maschine nicht in irgendeiner Wüste aufzusetzen.
    Das erschien ihm noch riskanter zu sein, als oben zu bleiben.
    Unsere Lage war kritisch. Wir wußten, daß sie sich von Minute zu Minute mehr zuspitzte. Der Bordmechaniker und der Pilot waren ausgefallen. Die Instrumente funktionierten nicht mehr.
    Die Stewardeß litt immer noch unter einem schweren Schock. Und wir rasten mit einer Geschwindigkeit von etwa eintausend km/h einer ungewissen Zukunft entgegen.
    McGee und Rennon schickten mich wieder zu den andern. Als ich die Kanzeltür mit gemischten Gefühlen hinter mir schloß, vernahm ich einen krächzenden Schrei. Meine Kopfhaut zog sich zusammen.
    Das war Vicky!
    Ich rannte los, schlug den blaßblauen Vorhang zur Seite und sah, wie Vicky aus ihrem Sitz hochschnellte. Ihr Gesicht war kreidebleich. Sie wankte. Sie riß die Augen weit auf und japste verzweifelt nach Luft.
    Sie faßte mit beiden Händen an ihren Hals, und es schien mir, als fühlte sie sich von einer unsichtbaren Hand gepackt und gewürgt. Barbara Fenton wollte dem Mädchen helfen.
    Vicky schlug wie von Sinnen um sich. Ich eilte zu ihr. Mr. Silver wollte meinem Mädchen ebenfalls beistehen. Vicky drehte sich verzweifelt um die eigene Achse. Sie hustete.
    Ich erreichte sie. »Vicky! Um Himmels willen, Vicky, was hast du?«
    Sie war schon nicht mehr richtig da. Sie verdrehte die Augen. Ihre Lippen wurden blau. Sie drohte zu ersticken.
    Mr.
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