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GK278 - Die Bestie

GK278 - Die Bestie

Titel: GK278 - Die Bestie
Autoren: A.F.Morland
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McGee mit breiten Leukoplaststreifen fesselte. Auf dieselbe Weise wollte ich anschließend Frank Sheene versorgen, damit auch von ihm kein Ärger mehr zu erwarten war.
    Als ich den Vorhang zur Seite schob, traf mich ein neuer Schock mit der Wucht eines Keulenschlages.
    Barbara Fenton wollte den Spieß umdrehen. Sie hatte das Messer des bewußtlosen Bordmechanikers an sich genommen, war jetzt über ihn gebeugt, hatte das Messer hochgehoben und wollte in diesem Augenblick zustechen!
    ***
    »Barbara!« schrie ich bestürzt.
    Die Stewardeß starrte mich mit gefletschten Zähnen an. »Er hätte mich umgebracht…«
    »Es ist ihm Gott sei Dank nicht gelungen!«
    »Aber er hat es versucht! Dafür soll er nun büßen!« sagte die Stewardeß heiser.
    Mich schauderte, als sie zustach. Ich flog auf sie zu, versetzte ihr einen harten Stoß und beförderte sie auf diese Weise von dem Bordmechaniker fort. Sie fiel auf den Boden, schnellte aber wie ein Gummiball sofort wieder hoch und funkelte mich mit haßglühenden Augen an.
    »Warum hindern Sie mich daran, diesem Miststück zu geben, was ihm gebührt!«
    »Sie dürfen ihn nicht umbringen, Barbara. Es wäre Mord!«
    »Gehen Sie mir aus dem Weg, Mr. Ballard!«
    »Geben Sie mir das Messer, Barbara.«
    »Sie kriegen es erst, wenn Sheenes Blut daran klebt!«
    »Mädchen, machen Sie sich nicht unglücklich.« Ich ging langsam auf Barbara Fenton zu. Sie wich vor mir zurück. Ich ahnte, daß jener verdammte Bazillus nun auch sie angesteckt hatte.
    Deshalb war sie so erpicht darauf, den Bordmechaniker umzubringen.
    Ich streckte meine Hand aus. »Das Messer, Barbara. Bitte.«
    Mr. Silver legte mir seine Hand auf die Schulter. »Laß mich das machen, Tony.«
    Ich sah, daß sich seine Haut mit einer glänzenden Silberschicht überzogen hatte. Barbara konnte jetzt getrost auf ihn einstechen, die Messerklinge würde ihn nicht verletzen. Der Ex-Dämon war geschützt.
    Er schob sich an mir vorbei.
    »Kommen Sie keinen Schritt näher, Mr. Silver!« warnte sie den Hünen.
    »Geben Sie ihm das Messer«, verlangte ich.
    »Sagen Sie ihm, er soll stehenbleiben, Mr. Ballard!«
    »Sie können ihm nichts anhaben, Barbara«, gab ich zurück. »Er hat sich abgeschirmt. Das Messer kann ihm nicht in den Leib dringen.«
    »Vielleicht doch!« sagte Barbara zornig.
    Mr. Silver kam auf Armlänge an sie heran. Barbara stach mit einem Wutschrei zu. Die Klinge durchdrang Mr. Silvers Anzug, traf dessen Bauch, ratschte über die Metallhaut und brach.
    Blitzschnell entwand der Ex-Dämon dem Mädchen das Heft des Messers. Er versetzte der Stewardeß anschließend einen kräftigen Stoß. Sie landete auf einem der Sitze, ohne sich noch mal zu erheben.
    »Tony«, sagte Mr. Silver mit dumpfer Stimme.
    »Ja?«
    »Die Leukoplastrolle, wenn ich bitten darf.«
    »Was haben Sie mit mir vor?« fragte Barbara erschrocken.
    »Ich werde Sie fesseln.«
    »Das… das dürfen Sie nicht!« schrie die Stewardeß.
    Mr. Silver zuckte gleichmütig mit den Achseln. »Nach alldem, was bereits vorgefallen ist, fragt keiner mehr danach, was man darf und was nicht. Außerdem, wenn ich Sie fessele, geschieht das nur zu Ihrem eigenen Schutz.«
    Ich warf dem Hünen die Leukoplastrolle zu. Barbara wehrte sich gegen ihn, doch sie war ihm nicht gewachsen. Innerhalb weniger Augenblicke war sie gefesselt.
    »Und jetzt den da«, sagte ich und wies auf Frank Sheene.
    Mr. Silver nickte mit zusammengezogenen Brauen. Ich beugte mich besorgt über Vicky. Sie regte sich immer noch nicht. Verflucht und zugenäht, ich hatte so eine Ahnung gehabt, als wir dieses Flugzeug bestiegen hatten.
    Ich hatte geahnt, daß wir London nicht erreichen würden. Mein sechster Sinn hatte mich nicht getrogen, obwohl ich gehofft hatte, daß dies der Fall sein würde. Die Reise ging mehr und mehr ins Ungewisse.
    Irgend jemand spielte uns einen Streich, der nicht zum Lachen war.
    Ich begab mich wieder in die Kanzel, um nach Mel Rennon zu sehen. Der Mann war ein Wrack. Aber er hielt sich tapfer. Er wußte, daß unser aller Leben in seinen Händen lag.
    Wenn er nicht durchkam, dann gute Nacht…
    »Wie sieht’s aus?« fragte ich und setzte mich auf Harry Mocktons Platz.
    Rennon wandte mir sein verschwollenes, mit Pflasterstreifen übersätes Gesicht zu. »Besch… scheuert, Mr. Ballard.«
    »Wieso?«
    »Kein Funkkontakt mehr. Ich kann mit keiner Bodenstelle mehr Verbindung aufnehmen.«
    »Ist das sehr schlimm?« fragte ich.
    »Wie man’s nimmt«, erwiderte Mel Rennon heiser.
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