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GK228 - Das Tribunal der Dämonen

GK228 - Das Tribunal der Dämonen

Titel: GK228 - Das Tribunal der Dämonen
Autoren: A.F.Morland
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Höllentempo über die Schienen. Mir war klar, wohin die Reise gehen sollte: geradewegs in die Hölle! Ich versuchte, nicht daran zu denken. Fauchend warf sich mir der Dämon entgegen. Er fing meinen vorschnellenden Arm ab und drehte ihn blitzschnell herum. Ich hörte jemanden aufschreien, ohne daß mir zur Besinnung gekommen wäre, daß ich es gewesen sein könnte.
    Mein Gegner verfügte über gefährliche Kräfte.
    Er wollte mir seine Zähne in die Halsschlagader drücken. Ich wand mich wie eine Schlange. Sein scheußliches Maul kam meinem Hals immer näher. Es gelang mir nicht, aus seinem schmerzhaften Griff freizukommen. Ich trat nach seinen dürren Beinen und brüllte ihm einen Bannspruch, der mir in der Eile einfiel, ins Gesicht.
    Damit erreichte ich, daß er zurückzuckte.
    Ich riß mich atemlos von ihm los.
    Einem plötzlichen Einfall gehorchend wich ich vor der Bestie zurück. Ich hoffte, daß die Finte klappen würde. Mr. Silver und ich waren seit langem aufeinander eingespielt. Er würde die Situation, die ich zu schaffen im Begriff war, sofort kapieren und sich blitzschnell in das Geschehen einschalten.
    Dann hatten wir Zodiacs Schergen in der Klemme.
    Und dann sollte es dem Monster an den Kragen gehen!
    ***
    »He!« brüllte Zodiac vorne auf der Lok. »He, ihr Brüder im Schattenreich! Legt euer Festgewand an! Ihr habt guten Grund, euch mit mir zu freuen! Ich liefere den gefährlichsten Dämonenhasser dieser Erde in der Hölle ab: Tony Ballard! Er ist mein Gefangener! Ich habe ihn zur Strecke gebracht! Kommt, und seht ihn euch an. Nun zeigt sich, wer in diesem harten Ringen der wahre Verlierer ist. Nicht Zodiac ist es, den Ballard und Silver in Pueblo Lobo vernichtet zu haben glaubten! Nein, sie sind es, die vermeintlichen Sieger! Hahaha! Ihre letzte Stunde hat geschlagen! Kommt Brüder und seht sie euch an!«
    Und sie kamen tatsächlich.
    Grauenerregende Fratzen tauchten in der wabernden Flammenwand auf, auf die der entführte Zug mit hoher Geschwindigkeit zuraste.
    Teufel, Hexen, Scheusale von schrecklichem Aussehen drängten sich am Höllentor. Mit glühenden Augen warteten sie auf den Zug, den ihnen Zodiac mit den Kräften des Bösen entgegentrieb.
    »Zodiac hat die Scharte ausgewetzt!« brüllte der Dämon. Er trommelte sich stolz auf die knöcherne Brust. »Niemand wird mehr sagen können, Zodiac wäre ein Versager! Ich habe meinen Fehler ausgebessert! Ihr könnt euch alle davon überzeugen!«
    ***
    Ich lockte den Dämon am Zugabteil vorbei. Er folgte mir mit haßerfülltem Blick. Enorme Mordlust glänzte in seinen schrecklichen Augen. Er fauchte wie ein Tier und leckte sich mit seiner grauen Zunge immer wieder die spröden Lippen. Seine Linke flog mir entgegen. Ich stieß sie zur Seite. Jetzt war sein gedrungener Körper ungedeckt. Ich schlug automatisch zu. Der Dämon jaulte auf.
    Ich rammte ihm meinen magischen Ring noch einmal gegen den Leib, um ihn zu schwächen.
    Er schrie wie auf der Folter.
    Und nun brüllte ich: »Silver!«
    Mein Freund und Kampfgefährte reagierte unverzüglich. Wie der Blitz kam er aus dem Zugabteil herausgewirbelt. Er warf sich von hinten auf den Dämon. Seine langen Arme umschlossen den stahlharten Körper des Unholds wie riesige Eisenklammern.
    Der Dämon spuckte einen heißen, brodelnden Brei nach mir.
    Ich zuckte jedoch reaktionsschnell zur Seite. Der Dämonenspeichel verfehlte mich und klatschte auf den Boden, wo er sogleich ein tiefes Loch in den Belag ätzte.
    Ich trat vor ihn hin. Er starrte mit aufgerissenen Augen auf meinen magischen Ring, mit dem ich ihm den Garaus machen wollte. Er winselte und flehte um Gnade, doch ich hatte kein Mitleid mit dieser gefährlichen Bestie.
    Heute weiß ich, daß es ein Fehler gewesen war, ihn zu töten.
    Es wäre klüger gewesen, ihn zunächst nur kampfunfähig zu schlagen, doch in der Minute dieses großen Triumphes dachte ich nicht daran, daß ich noch irgend etwas falsch machen konnte.
    Als ich zum tödlichen Schlag ausholte, kreischte der Unhold: » Nednief neresnu Dot! « Dann traf ihn meine Faust. Der magische Ring brachte sein unseliges Herz zum Stillstand. Er zerfiel. Grober Sand prasselte auf den Boden.
    Ich atmete erleichtert auf.
    ***
    Doch dazu hatte ich wahrlich keinen Grund. Nednief neresnu Dot! Was der Dämon kurz vor seinem Ende gebrüllt hatte, ging mir nicht aus dem Sinn. Ich fragte Mr. Silver, was das zu bedeuten hatte, und mein Freund sagte es mir: »Tod unseren Feinden!« Der verdammte Kerl hat uns vor
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