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GK228 - Das Tribunal der Dämonen

GK228 - Das Tribunal der Dämonen

Titel: GK228 - Das Tribunal der Dämonen
Autoren: A.F.Morland
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ein. Das Silber seiner Hände machte dem Höllenboten große Schwierigkeiten. Der Dämon war auf dem Rückmarsch. Silver stellte ihn in eine Ecke und hämmerte ihn da gnadenlos zusammen. Als das Scheusal auf dem Boden lag, faßte der Ex-Dämon blitzschnell zu. Seine Silberhände packten den Schädel des Unholds. Ein gewaltiger Ruck. Ein Knirschen. Der Dämon war erledigt und zerfiel innerhalb eines Herzschlags zu schäbigem Staub.
    ***
    Atemlos stürmte Jake Lorcy dem Zug entgegen.
    Da legte plötzlich Zodiac los. Ein Heulen, Krachen und Bersten erfüllte die Nacht. Mit einemmal schien der Bahndamm zu brennen. Die Soldaten stoppten jäh ihren Lauf. Es rumorte im Damm. Und in der nächsten Sekunde fing das dämonische Feuerwerk an. Aus der Erde flogen glühende Steine. Wie Meteore sausten sie durch die Nacht. So dicht gestreut, daß es den Soldaten unmöglich war, diesem Gluthagel zu entgehen. Dutzende sengend heiße Steine prallten gegen ihre Körper. Schnellstens traten sie den Rückzug an.
    Von weitem, aus sicherer Entfernung, mußte das ein gespenstisches Schauspiel sein: der Zug auf einem glühenden Bahndamm, aus dem rote Geschosse in alle Richtungen flogen.
    Jake Lorcys Ehrgeiz ließ eine so schmachvolle Niederlage nicht zu.
    »Weiter, Männer!« brüllte er. »Vorwärts!«
    Niemand hörte ihn. Auch seine Kleider standen in Flammen. Er schlug um sich, als wäre er verrückt geworden. Er warf sich auf den Boden und robbte mit verbissener Miene auf den Bahndamm zu. Seine Männer kehrten wankend um. Sie sahen ein, daß sie in ihr Verderben rennen würden, wenn sie den Sturm fortsetzten. Schwitzend, mit dreckigen Gesichtern, ausgepumpt zogen die Männer des Anti-Terrorkommandos sich zurück.
    Jake Lorcy hingegen machte allein weiter.
    Er begriff nicht, daß es für Zodiac ein leichtes gewesen wäre, ihn jetzt zu vernichten.
    Er dachte, es wäre seiner Härte und seiner Tüchtigkeit zuzuschreiben, daß er sich unbemerkt an den Bahndamm heranarbeiten konnte. Mit verkrampften Händen hielt er sein Schnellfeuergewehr.
    Ich muß mit diesen Teufeln fertigwerden! Ich muß! Muß! MUSS! schrie es in ihm.
    Zodiac ebnete ihm den Weg zum Zug.
    Jake Lorcy sprang auf, als er den glühenden Bahndamm erreicht hatte. Allmählich nahm das grelle Leuchten des Dammes ab. Es flogen kaum noch Steine durch die Luft. Der Angriff war zurückgeschlagen. Die Stärke war demonstriert. Das genügte Zodiac. Er war sicher, daß die Reporter es alle mitbekommen hatten. Die Bilder würden durch die gesamte Weltpresse gehen.
    Ein Triumph der Dämonen!
    Und nun wollte sich Zodiac noch den Anführer des Anti-Terrorkommandos schnappen.
    Lorcy hetzte geduckt über den Damm. Er erreichte den Zug, schnellte sich vom Boden ab, flog hoch, schleuderte die Tür zur Seite und stürmte mit in die Hüfte gestemmtem Schnellfeuergewehr in den Waggon.
    Mr. Silver und ich warfen uns in eines der Abteile. Lorcy riß den Stecher seiner Waffe durch, als er Zodiac und seinen Helfer erblickte. Die Feuerstöße rüttelten Jake Lorcy gewaltig durch. Sein Gesicht war wutverzerrt. Er fetzte alle Patronen in die beiden Dämonenleiber, doch zu seiner grenzenlosen Verblüffung konnte er damit so gut wie nichts erreichen.
    Als die Waffe leergeschossen war, flog Zodiacs Gehilfe auf den mutigen Mann zu. Er riß ihm das Gewehr aus den Händen und warf es zum Fenster hinaus. Ein gewaltiger Schlag riß Lorcy von den Beinen, und schon hockte der Dämon auf ihm.
    Doch Zodiac brüllte: »Halt! Laß ihm sein erbärmliches Leben noch für kurze Zeit. Er ist ein Held. Er hat es verdient, mit uns in die Hölle zu fahren!«
    Zodiacs Helfer ließ ein unzufriedenes Zischen hören.
    Er zerrte ihn hoch, schleppte ihn zu jenem Abteil, in dem wir uns befanden, und warf ihn mir verächtlich in die Arme.
    »Ich habe Sie gewarnt, Lorcy!« sagte ich ernst, jedoch ohne Vorwurf, denn damit wäre die Sache auch nicht mehr geradezubiegen gewesen. »Dieses Schicksal hätten Sie sich ersparen können. Jetzt werden Sie die Reise in den Tod mit uns antreten müssen.« Ich gab mich betont pessimistisch, weil ich wußte, daß Zodiac zuhörte. Er sollte denken, daß ich mir nunmehr keine Chancen mehr ausrechnete. Doch das stimmte nicht. Ich hoffte nach wie vor, das ungünstige Blatt wenden zu können. Immerhin war es uns gelungen, zwei von den Dämonen zu vernichten.
    Ein beachtlicher Teilerfolg.
    Statt mit vier, hatten wir es nur noch mit zwei Gegnern zu tun. Es schien mir noch lange nicht alles verloren zu
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