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GK217 - Die Geißel der Hölle

GK217 - Die Geißel der Hölle

Titel: GK217 - Die Geißel der Hölle
Autoren: A.F.Morland
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noch ein paar Einstellungen besprechen… Übrigens: Ihr Drehbuch ist super, Vicky.«
    Das blonde Mädchen lächelte bescheiden. »Ich danke Ihnen. Es ist nett, daß Sie das sagen.«
    »Ich würde es nicht sagen, wenn’s nicht stimmte.«
    »Das weiß ich.«
    »Kommen Sie doch heute abend mit Mr. Silver auf einen Drink zu mir.«
    »Furchtbar gern«, nickte Vicky, und Banks fing an zu grinsen.
    »Ist Tony Ballard immer noch der einzige Mann, der sich mit Ihnen die Bettdecke teilen darf?«
    »Daran wird sich auch in Zukunft nichts ändern«, erwiderte Vicky lächelnd.
    Banks zuckte die Achseln. »Ich warte trotzdem.«
    »Ich kann Sie nicht daran hindern. Ich kann Ihnen nur sagen, daß es sinnlos ist.«
    »So unsympathisch finden Sie mich?«
    »Sie wissen, wie sehr ich Sie mag, Kookie.«
    »Dann gibt’s vielleicht doch noch mal ein Happy End für uns beide. Ich gebe die Hoffnung jedenfalls nicht so schnell auf. Beharrlichkeit führt zum Ziel, sagt man.«
    »Nicht immer«, lachte Vicky.
    Banks öffnete die Wohnwagentür. Draußen flimmerte die Luft. »Gefällt es Ihnen in Pueblo Lobo?«
    »Soll ich ganz ehrlich sein?«
    »Ich bitte darum.«
    »Es gefällt mir hier absolut nicht.«
    »Mir auch nicht«, sagte Banks. »Waren Sie schon mal in einer Geisterstadt?«
    »Nein. Sie?«
    »Noch nie. Eine unheimliche Atmosphäre herrscht hier. Alle sind irgendwie bedrückt, ist Ihnen das schon aufgefallen?«
    »Ja. Die Atmosphäre wird unserem Film sehr zugute kommen. Schließlich drehen wir hier kein Lustspiel«, meinte Vicky Bonney.
    »Sie haben wie immer recht«, sagte Banks abschließend. Er sprang aus dem Wohnwagen, tippte sich grüßend an die Stirn und rief noch: »Bis später, Darling!« Dann klappte er die Tür hinter sich zu. Vicky lehnte sich im Sessel zurück und schloß für einen Moment die Augen. Die Klimaanlage surrte leise und unaufdringlich. Die Jalousien vor den Fenstern sorgten dafür, daß das grelle Sonnenlicht draußen blieb. Vicky schaute sich in dem kleinen Wohnzimmer um. Ihr Blick fiel auf das Funktelefon, und gleichzeitig dachte sie an Tony, der so entsetzlich weit von ihr entfernt war. Sie hatte in letzter Zeit zuviel um die Ohren gehabt. Sie hatte zuviel gearbeitet. Hollywood hatte auf ihr Drehbuch gewartet, und sie hatte den Termin nicht überziehen wollen. Aber bei dieser Hektik sollte es auf die Dauer nicht bleiben. Es war zwar schön und interessant, zu arbeiten, aber man durfte darüber nicht vergessen, Mensch zu bleiben.
    Schwere Schritte näherten sich dem Wohnwagen. Sie knirschten über den staubigen Boden. Augenblicke später wurde die Tür aufgeklappt, und ein massiger Mann setzte seinen Fuß auf den Spannteppich. Der ganze Wagen schaukelte unter dem Gewicht des Eintretenden.
    Mr. Silver.
    Er war mehr als zwei Meter groß, sah hervorragend aus, war muskulös und hätte für eine Herkulesstatue Modell stehen können. Das dichte Haar und die geschwungenen Brauen bestanden aus reinen Silberfäden. Mr. Silver war kein Mensch, sondern ein ehemaliger Dämon, den Tony Ballard aus dem zwölften Jahrhundert in die Jetztzeit herübergeholt hatte.
    Der Ex-Dämon verfügte in Situationen der Gefahr über Fähigkeiten, die jedermann verblüfften.
    Jetzt rollte er mit seinen perlmuttfarbenen Augen und fragte: »Hat Kookie Banks sich wie ein Gentleman benommen?«
    Vicky lachte. »Natürlich hat er das.«
    »Er ist ein Schürzenjäger«, knurrte Mr. Silver. »Kein Mädchen ist vor ihm sicher.«
    »Ich schon.«
    »Weil er weiß, daß ich ihm sämtliche Knochen im Leib breche, wenn er dich so anfaßt, wie’s Tony nicht haben will.«
    Vicky lachte wieder. »Du bist ein wunderbarer Wachhund, Silver. Tony kann stolz auf dich sein.«
    »Tony ist mein Freund. Wenn er dich verlieren würde, würde ihm das Herz brechen. Das könnte ich nicht ertragen.«
    »Silver, du bist wunderbar«, sagte Vicky und erhob sich. »Weißt du, was wir jetzt machen? Wir rufen Tony an, okay?«
    Vickys Hand war auf dem Weg zum Funktelefon, als es an die Tür klopfte. Gleich darauf steckte Allan Richardson seinen Kopf in Vicky Bonneys Wohnwagen. Er grinste von Ohr zu Ohr und rief: »Hallo! Darf man eintreten?«
    »Aber ja«, erwiderte das blonde Mädchen. Richardson kam nicht allein. Hinter ihm betrat ein Mann Vickys Wohnwagen, den sie in Pueblo Lobo noch nie gesehen hatte, und dabei bildete sie sich ein, bereits den gesamten Filmstab zu kennen.
    Der Mann war erschreckend häßlich. Seine Wangen waren faltig. Sie sanken unter den
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