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GK217 - Die Geißel der Hölle

GK217 - Die Geißel der Hölle

Titel: GK217 - Die Geißel der Hölle
Autoren: A.F.Morland
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der Mexikaner einsilbig. Dann kniff er die Lippen zusammen, holte Wasser, begann die Frontscheibe zu reinigen. Er ging in dieser Arbeit so sehr auf, als gäbe es für ihn nichts Wichtigeres als das.
    Todd grinste. Ganz klar. Der Mann hatte Angst vor der Legende, die die Geisterstadt sicherlich umwob. Todd kannte die Geschichte zwar nicht, aber daß es eine solche gab, stand für ihn fest.
    »Wir machen dort einen großartigen Film«, meinte Todd.
    »Sind Sie Schauspieler?« fragte der Tankwart, ohne den Amerikaner anzusehen.
    »Vielleicht werde ich mal einer. Vorläufig träume ich noch von einer solchen Karriere.«
    »Was machen Sie?«
    »Ich übernehme die Jobs, die für die Stars zu gefährlich sind. Waren Sie schon mal im Kino?«
    »Einmal im Monat kommt ein Wanderkino zu uns.«
    »Haben Sie mal einen amerikanischen Film gesehen?«
    »Einige.«
    »Vielleicht einen mit Kookie Banks in der Hauptrolle?« fragte Todd.
    »Ich glaube ja.«
    Todd nickte. »Für den halte ich die Rübe hin. Für ihn und für ein Dutzend anderer Weltstars.«
    »Eine gefährliche Arbeit.«
    »Eine interessante Arbeit«, meinte Todd. Die Frontscheibe war längst sauber, aber der Mexikaner hörte nicht auf, sie zu polieren. Grinsend erkundigte sich der Stuntman: »Sagen Sie, waren Sie schon mal in Pueblo Lobo?«
    Der Tankwart schüttelte erschrocken den Kopf. »Nein. Noch nie.«
    »Komisch. Obwohl es bloß zehn Meilen von hier entfernt ist.«
    »Alle Menschen, die in Pueblo Lobo gewohnt haben, sind von da weggegangen. Ich habe keine Veranlassung, dort hinzugehen.«
    »Welchen Grund hatten diese Leute, ihr Dorf zu verlassen?« wollte Todd wissen.
    »Keine Ahnung«, erwiderte der Mexikaner viel zu schnell und hörbar heiser.
    Todd bleckte die Zähne. »Sagen Sie mal, wie lange wollen Sie die Scheibe denn noch hearbeiten? Sie kommen ja schon fast durch.«
    Der Tankwart hörte mit dieser Arbeit auf. Mittlerweile war der Tank vollgelaufen. Nervös suchte der Mann den Verschluß des Einfüllstutzens. Todd drückte ihm die verchromte Kappe grinsend in die Hand. »Pueblo Lobo ist eine Geisterstadt, sagt man.«
    Der Mexikaner holte tief Luft. »Wir sprechen hier nicht gern über Pueblo Lobo, Señor.«
    »Warum nicht?« bohrte Todd.
    »Wir haben unsere Gründe.«
    »Geht es dort nicht mit rechten Dingen zu?«
    »Sie werden Ihre eigenen Erfahrungen machen, wenn Sie in Pueblo Lobo angekommen sind, Señor.«
    »Was erzählt man sich über die Geisterstadt?« fragte Virgil Todd. Er holte ein Bündel amerikanischer Dollars aus seinen Jeans, beglich zunächst die Benzinrechnung und nahm dann noch zusätzliche zwanzig Dollar von der Rolle, die er dem Mann ins offene Hemd stopfte.
    Aber der Mexikaner schüttelte furchtsam den Kopf und bat mit großen, ängstlichen Augen: »Behalten Sie Ihr Geld, Señor. Es ist nicht gut, über Pueblo Lobo zu sprechen.«
    »Dann ist es vermutlich noch weniger gut, dort einen Film zu machen«, sagte Todd.
    »Da haben Sie vollkommen recht, Señor. Es ist gefährlich, sich in Pueblo Lobo aufzuhalten. Niemandem aus dieser Gegend würde es einfallen, seinen Fuß in diese Geisterstadt zu setzen. Wir alle machen einen großen Bogen darum herum…«
    »Ihr haltet jene, die die Stadt vor ein paar Tagen betreten haben, wahrscheinlich für verrückt«, sagte Todd.
    »Jeder kann tun, was er will«, erwiderte der Mexikaner achselzuckend.
    »Welche Art von Gefahr droht demjenigen, der sich nach Pueblo Lobo wagt?«
    Der Mexikaner hob abermals die Schultern. »Das kann niemand so genau sagen… Es wird viel Unglück geben, Señor. Glauben Sie mir, es wäre besser, wenn alle von dort weggehen würden …«
    Todd schmunzelte. »Darauf habe ich leider nicht den geringsten Einfluß. Wenn der Drehort mal bestimmt ist, kann ein kleines Rädchen wie ich daran nichts mehr ändern. Ich kann nur akzeptieren oder ablehnen. Wenn ich ablehne, kriegt meinen Job jemand anderer, und ich bin aus dem Geschäft.«
    »Der Film wird nicht zustande kommen«, behauptete der Mexikaner ernst.
    Todd legte ihm die Hand auf die Schulter. »Wir werden sämtliche Schwierigkeiten meistern. Machen Sie sich um uns keine Sorgen. Und sollte uns ein Geist über den Weg laufen, dann können Sie Gift drauf nehmen, daß Allan Richardson, unser Regisseur, den Knaben vom Fleck weg engagiert. Das Ganze soll nämlich ein Horror-Streifen werden. Ein echter Geist wäre eine unbezahlbare Reklame für unseren Film.«
    Todd setzte sich in den Chevrolet.
    »Es werden furchtbare Dinge
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