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GK201 - Der Hexer von Colombo

GK201 - Der Hexer von Colombo

Titel: GK201 - Der Hexer von Colombo
Autoren: A.F.Morland
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Kreuz sinken. Im selben Moment sprang Landa ihn an. Ihr Schlag warf ihn nieder. Er war benommen. Kreischend warf sich die Hexe auf ihn. Mit beiden Händen packte sie seinen Kopf. Er begriff, was sie vorhatte. Erschrocken schlug er mit dem Kreuz zu. Sein Schlag war nicht einmal besonders kräftig. Das Kruzifix traf die Schläfe des Mädchens. Landa erstarrte, verdrehte die Augen und brach bewußtlos zusammen.
    Atemlos fesselte Matara der Ohnmächtigen die Hände mit einem rasch herbeigeholten Strick. Auch die Beine wollte er ihr binden, doch dann ließ er davon ab. Schnell lud er sich Landa auf die Schulter. Das metallene Kruzifix nahm er mit. Hastig verließ er die Wohnung. Er trug Landa zum Wagen, ließ sie auf dem Beifahrersitz rutschen und fuhr dann mit Vollgas ab.
    Sein Ziel war das Haus des Hexers…
    ***
    Um ein Haar hätte es Mimi geschafft.
    Ich konnte gerade noch rechtzeitig zurückspringen. Das Beil zischte an meinem Gesicht vorbei, nur wenige Millimeter von meiner Nase entfernt. Ehe Mimi Black erneut ausholen konnte, stürzte ich mich auf sie. Wir kämpften erbittert um das Beil. Mimi verfügte über unglaubliche Kräfte.
    Während ich mit beiden Händen versuchte, ihr das Beil aus der Rechten zu winden, faßte sie mit der Linken nach meinem Hals, um mich zu würgen.
    Da ließ ich das Beil los und setzte der alten Frau – ich tat es nicht gern, mußte mich regelrecht dazu überwinden – meine geballte Faust mit dem magischen Ring ans Kinn, und der Erfolg war so, wie ich es mir vorgestellt hatte. Die magische Kraft meines Ringes brach die Kraft des Hexers. Mimi wurde von meinem Kinnhaken durchgerüttelt und gegen die feuchte Kellerwand geworfen.
    Das Beil entfiel ihrer Hand.
    Benommen starrte sie mich an.
    Ich ergriff ihren Arm und riß sie mit mir aus dem Keller. Ich jagte mit ihr durch die Halle, befahl ihr, Rajasinha nicht anzusehen, und sie gehorchte.
    Der Hexer ließ ein wütendes Knurren hören.
    Ich ließ mich davon nicht beeindrucken. Mimi hinter mir herziehend, rannte ich die Treppe hoch. Die alte Frau zappelte mit ihren alten kurzen Beinchen, kam kaum mit, doch darauf konnte ich keine Rücksicht nehmen. Oben angelangt, sperrte ich sie in den erstbesten Raum, und den Schlüssel nahm ich sicherheitshalber an mich. Mimi wollte raus. Sie schlug mit ihren dünnen Händen gegen die Tür, rief meinen Namen, beschimpfte mich, denn Rajasinha bekam schon wieder Gewalt über sie, verfluchte mich, befahl mir, die Tür zu öffnen, sonst würde sie sie eintreten.
    »Das machen Sie mal!« rief ich grinsend zurück.
    »Ich tu’s wirklich!« schrie Mimi. Aber noch war sie geschwächt von der magischen Kraft meines Ringes. Ich war sicher; daß sie den Raum nicht verlassen konnte, ohne daß ich für sie die Tür aufschloß, und das kam vorläufig überhaupt nicht in Frage.
    Jetzt war es soweit.
    Jetzt wollte ich mir den Hexer kaufen…
    Da hämmerte jemand wie verrückt an die Eingangstür.
    Ich öffnete. Ein Mann stand draußen. Neben ihm stand ein Mädchen, so hübsch wie ein Engel. Der Mann nannte sich Dawir Matara. Das Mädchen hieß Landa. Ich wunderte mich, weil ihre Hände gefesselt waren. Matara erklärte es mir. Landa war eines von sieben Mädchen, die in der Walpurgisnacht in diesem Haus zu Hexen geweiht worden waren, und Matara wollte Rajasinha zwingen, Landa freizugeben.
    Ich nickte. »Treten sie ein!«
    Als Landa das Gobelinbild sah, fiel sie auf die Knie. »Herr!« schrie sie. »Gib mir die Kraft, diese beiden Männer zu töten!« Und sie bekam diese Kraft. Mit einem grellen Schrei sprang sie auf. Sie zerriß ihre Fesseln und warf sich auf Matara. Ein Glück, daß ich mit meinem Ring schnell genug zur Stelle war. Ich mußte insgesamt dreimal zuschlagen, um das rasende Mädchen zu bezwingen. Matara half mir, sie nach oben zu führen. Ich schloß auch Landa ein.
    Und dann war Rajasinha an der Reihe.
    ***
    Geist und Körper des Hexers – so hieß es – blieben jeweils für ein ganzes Jahr getrennt. Nur in der Walpurgisnacht vereinigten sie sich miteinander. Mir war klar, daß ich sie beide vernichten mußte, wenn es mit diesem Spuk vorbei sein sollte. Also den Geist und den Körper.
    Der Geist, das war meiner Meinung nach jenes lebendige Gobelinbild: Er bewachte das Haus während der körperlichen Abwesenheit des Hexers.
    Der Geist war also da. Aber wo war Rajasinhas Körper? Wie kam man an den heran? Während ich den Inhalt meiner Reisetasche durchwühlte, überlegte ich fiebernd: Wenn ich den Geist
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