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GK201 - Der Hexer von Colombo

GK201 - Der Hexer von Colombo

Titel: GK201 - Der Hexer von Colombo
Autoren: A.F.Morland
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schrie Landa ihren Verlobten an. »Töten? Mich willst du töten? Die Braut des Teufels? Hat dir denn noch keiner gesagt, daß das nicht klappt, daß das unmöglich ist, daß sich diese Absicht umkehren wird? Was du mir antun willst, wird dir geschehen!«
    Niedergeschmettert blickte Matara sein Mädchen an.
    Er konnte es nicht fassen. Seine Landa. Sein Leben. Sie gehörte dem Teufel.
    »Du hast«, sagte er ergriffen, »die Hexenweihe empfangen!«
    »Ja!« kreischte Landa, und sie lachte vor Begeisterung. »Und ich bin stolz auf diese Auszeichnung!«
    »Mich ekelt vor dir.«
    Matara zitterte vor Wut am ganzen Leib. »Ich werde dich vernichten, Landa!«
    »Denk an Para Bahu!« lachte Landa schadenfroh. »Ich wußte schon, bevor ich hierher kam, was ihm zugestoßen ist, aber ich wollte es von dir hören, und ich wollte das Leid in deinen Augen sehen, während du davon sprichst.«
    »Wer hat es getan?« fragte Matara erschüttert.
    »Duwa. Para war zu neugierig. Sie hat ihm das Genick gebrochen, und dasselbe werde ich mit dir tun!«
    Heiser stieß Matara hervor: »Das wird dir nicht gelingen!«
    »Der Teufel gibt mir die Kraft dazu!«
    »Diese Kraft werde ich brechen!« keuchte Dawir Matara. Schweiß brach ihm aus allen Poren. Sein Atem ging stoßweise.
    »Die Kraft der Hölle willst du brechen?« fragte Landa und schüttete sich aus vor Lachen. »Womit denn?«
    »Damit!« schrie Matara gehetzt. Mit einem Satz war er bei der Kommode. Über irgendwelchen Gegenständen lag ein weißes Tuch. Dawir Matara ergriff einen Zipfel und riß das Tuch zur Seite.
    Landa erstarrte.
    Auf der Kommode lagen eine Menge – religiöser Reliquien.
    Die Hauptreligion auf Ceylon ist der Buddhismus mit sieben Millionen Anhängern, gefolgt vom Hinduismus, zwei Millionen, Christentum, siebenhundertfünfzigtausend, und dem Islam, sechshunderttausend. Da Dawir Matara nicht wußte, womit er die Höllenkraft brechen konnte, hatte er von jeder Religion mehrere repräsentative Gegenstände beschafft – und darüber hinaus hing auch noch ein heidnisches Amulett um seinen Hals.
    »Das sind meine Waffen, Landa!« sagte Matara heiser. »Damit werde ich dich bezwingen.«
    Die Hexe wich fauchend zurück. Sie zitterte und bebte.
    »Bleib mir mit dem verdammten Zeug fern!« schrie sie, und Angst glitzerte in ihren großen Augen.
    Wahllos ergriff Matara einen Gegenstand, ohne hinzusehen. Sein Blick war auf Landa geheftet, während sich seine Finger um ein christliches Kruzifix schlossen. Es war schlank und aus Metall. Er hob es hoch und ging damit auf Landa zu.
    Die Hexe wich bis zur Wand zurück. Als sie sich in die Enge getrieben sah, fing sie fürchterlich zu schreien an. Allein der Anblick des Kreuzes peinigte sie so sehr, daß sie die seelischen Schmerzen kaum mehr ertragen konnte.
    »Weg!« schrie sie hechelnd. »Ich flehe dich an, Dawir, tu das verfluchte Ding weg!« Landa rang verzweifelt die Hände. Sie bäumte sich auf, schluchzte, heulte und weinte, daß davon Steine erweichten, doch Matara blieb hart, obwohl es ihm entsetzlich schwerfiel. »Bei unserer Liebe, Dawir! Tu es weg! Es schmerzt mich. Siehst du denn nicht, wie ich leide?«
    »Unsere Liebe ist tot, Landa!« sagte Matara schneidend.
    »Ich gehöre immer noch dir!«
    »Ich will dich nicht mehr haben! Du bist vom Bösen verseucht!«
    Landa versuchte es mit Lügen, mit Versprechungen, mit Lockungen. Sie schwor sogar, sich vom Teufel loszusagen, doch Matara glaubte ihr kein Wort. Er wußte, daß Landa diesen Schwur niemals halten würde, weil sie ihn einfach nicht halten konnte. Der Satan war in ihr. Es war ihr nicht möglich, sich von ihm zu trennen. Mit eigener Kraft schaffte sie das nicht.
    Matara hielt ihr das Kreuz vor die angstgeweiteten Augen. »Du wirst mir jetzt alles sagen, was ich wissen will!«
    »Ja!« stöhnte das Mädchen, während es sich zitternd gegen die Wand preßte. »Ja. Ich sage dir alles, was du hören willst! Alles!«
    »Sieben Mädchen wurden in der vergangenen Walpurgisnacht zu Hexen geweiht.«
    »Ja. Wie in jedem Jahr.«
    »Du und Duwa!«
    »Ja.«
    »Wer noch?«
    Landa nannte die Namen der anderen fünf Hexen. Matara kannte drei davon. Er staunte. Es handelte sich um Töchter von hochgestellten Persönlichkeiten.
    »Wo fand die Hexenweihe statt?« fragte der Reporter, das Mädchen weiterhin mit dem Kruzifix bedrohend. Landa sagte ihm auch das. Im Haus des Hexers also. Matara zischte scharf: »Wir werden jetzt zu ihm gehen! Er muß dich freigeben!« Matara ließ das
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