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GK099 - Das Bildnis des Samurai

GK099 - Das Bildnis des Samurai

Titel: GK099 - Das Bildnis des Samurai
Autoren: A.F.Morland
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mir.
    Er fegte mir die Schlinge vom Kopf. Erst jetzt wagte ich einen erleichterten Atemzug zu tun.
    Gerettet!
    Ich war wirklich gerettet!
    Ich schloss unter dem Galgen Vicky in die Arme.
    Ein Ghoul versuchte uns anzugreifen.
    Ich schlug ihn mit meinem magischen Ring nieder, warf mich auf ihn und drosch mit dem Ring so lange auf ihn ein, bis das Scheusal nur noch eine zuckende, breiige Masse war.
    Mr. Silver räumte inzwischen unter den Dämonen gehörig auf.
    Er riss den Kreaturen die Glieder aus, zertrümmerte ihnen die Schädel.
    Kommissar Nobunagas Männer wehrten die Angriffe der blutgierigen Scheusale beherzt ab.
    Trotzdem starben einige Polizisten eines grausamen Todes.
    Überall war Blut.
    Ich raffte alles zusammen, was an Kräften noch in mir steckte, um Mr. Silver im Kampf gegen die Bestien zu unterstützen.
    Einer der Polizisten ließ sein ganzes MP-Magazin in den Leib eines Werwolfs rattern.
    Das Untier stieß ein fürchterliches Fauchen aus und schlug mit der krallenbewehrten Pranke nach dem tapferen Mann, zerfetzte ihm die Kehle.
    Blutüberströmt brach der Mann zusammen.
    Ehe der Wolf mehr Schaden anrichten konnte, verjagte ich ihn mit meinem Ring.
    Ich trieb ihn vor mir her. Mit kurzen und weit hergeholten Schlägen.
    Und ich trieb ihn Mr. Silver genau in die Arme.
    Silver machte kurzen Prozess mit ihm. Seine Silberhand durchstieß den Leib der Bestie, trat blutverschmiert im Rücken wieder heraus.
    Schließlich waren fast alle Horrorpuppen vernichtet.
    Fast alle! Denn einige waren uns entkommen.
    Und mit ihnen auch der Puppenmacher Akihito Togo!
    ***
    Als wir den unterirdischen Raum verließen, glich das einer Trauerprozession. Die Polizisten schleppten ihre getöteten Kameraden nach oben.
    Wir traten aus dem alten Tempel.
    Ich reichte Kommissar Nobunaga die Hand und drückte sie fest.
    »Vielen Dank für die rasche Hilfe!«, sagte ich.
    »Danken Sie nicht mir!«, wehrte der Kommissar schwach lächelnd ab. »Danken Sie Miss Bonney und Mr. Silver. Die beiden haben mehr für Sie getan, als ich jemals werde tun können.«
    Ich nickte schmunzelnd. »Die kommen später dran.«
    Da meine Kleider völlig zerfetzt waren, bekam ich eine Decke von den Polizisten. Dann ordnete der Kommissar an, man solle mich, mein Girl und Mr. Silver nach Hause bringen.
    Wir erregten ziemliches Aufsehen, als wir vor dem Hilton aus dem Polizeiauto kletterten. Ich sah mit meiner Decke wie ein alter Indianer aus.
    Der Mann an der Rezeption grinste.
    Idiot! dachte ich. Er hatte keine Ahnung, was ich mitgemacht hatte, sonst hätte er nicht gegrinst. Keiner von denen, die jetzt hinter meinem Rücken lachten, hätte auch nur das Gesicht verzogen, wenn er das erlebt hätte, was ich soeben überstanden hatte.
    Auf dem Zimmer schaute sich Vicky meine unzähligen Wunden an. Sie verarztete mich und verordnete mir Bettruhe, was ich grimmig zur Kenntnis nahm.
    Mr. Silver brachte etwas zu trinken.
    Dann kam James Mey, der von meinem seltsamen Auftritt vor dem Hotel erfahren hatte.
    Ich hätte ihm von Werwölfen, Wertigern, Vampiren, Ghouls und allen möglichen anderen Spukgestalten erzählen können. Vielleicht hätte er mich dann verstanden. Aber ich hatte nicht die Kraft, ihm auseinanderzusetzen, in was für einer Hölle ich gewesen war.
    Ich bat ihn, nicht böse zu sein, wenn ich ihn nun bäte, zu gehen.
    Er sah die tiefen Furchen in meinem Gesicht und nickte verständnisvoll.
    Ich rief ihm mit dünner Stimme nach: »Wir werden morgen gemeinsam einen zur Brust nehmen, okay?«
    Wieder nickte der Amerikaner.
    »Ich nehme Sie beim Wort, Mr. Ballard.«
    »Das können Sie«, erwiderte ich, und dann war er draußen.
    ***
    Heulend lag Akihito Togo in jenem finsteren Kellergewölbe auf dem nasskalten, dreckigen Boden. Seine Stirn berührte wie stets die Erde. Er wagte den Kopf nicht zu heben.
    Aus der transparent gewordenen bröckeligen Wand trat nun die mumifizierte Gestalt eines Grauen erregenden Monsters.
    »Gnade, Herr!«, winselte Togo. »Ich flehe um Schonung!«
    »Ich habe dir gesagt, ich lasse dir die Haut abziehen, wenn du noch einen Fehler machst!«, fauchte der unheimliche Dämon, dessen graue Haut über dem teilweise skelettierten Kopf seltsam knirschte, wenn er den Mund bewegte.
    »Es hätte geklappt!«, jammerte Togo. »Es hätte geklappt, wenn dieser verdammte Silver nicht dazwischengekommen wäre.«
    »Wenn! Wenn! Wenn!«, brüllte der Dämon mit hallender Stimme. »Für dich wird es immer ein Wenn geben, Togo!«
    »Nun nicht mehr,
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