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GK047 - Die Höllenbrut

GK047 - Die Höllenbrut

Titel: GK047 - Die Höllenbrut
Autoren: A.F.Morland
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Engstelle passiert haben, trage ich Sie wieder, okay?«
    »Gehen Sie allein weiter, Inspektor. Lassen Sie mich hier!«
    »Kommt nicht in Frage.«
    »Ich bin zu schwach…«
    »Wenn Sie hier bleiben, bedeutet das Ihren sicheren Tod!«
    »Ich bin alt…«
    »Kommen Sie! Fangen Sie bloß nicht an, sich zu bemitleiden. Sie können doch jetzt nicht aufgeben! So kurz vor dem Ziel!«
    Tony redete aufgeregt auf Davies ein.
    Er musste schreien, denn ein wahnsinniges Dröhnen erfüllte den Gang. Endlich hatte er den Professor so weit. Tony kroch als Erster durch den engen Spalt.
    Zehn Meter weit musste er kriechen.
    Dann wurde der Gang wieder breiter.
    »Nun Sie, Professor!«, schrie Tony Ballard zurück.
    Er sah Edgar Davies. Der alte Mann kroch auf allen vieren zwischen den eng stehenden Mauern hindurch. Als er die Hälfte des beschwerlichen Weges zurückgelegt hatte, passierte etwas, das Tonys Herz beinahe zum Stillstand brachte.
    Die Mauern pressten sich auf einmal eng zusammen. Das Gesicht des Professors wurde rot. Er stieß einen grellen Schrei aus. Als der Schrei abriss, war er tot.
    Die Mauern hatten den alten Mann erdrückt.
    ***
    Fassungslos starrte Tony Ballard auf den toten Begleiter. Nun war er allein.
    Plötzlich begannen ihn furchtbare Zweifel zu quälen. Handelte er richtig?
    Gnadenlos den Hexen ausgeliefert. War ein wahnwitziger Mensch wie er wirklich in der Lage, den allmächtigen Hexen etwas anhaben zu können?
    Die Mauern, die sich auf Befehl der Hexen bewegt hatten, waren ein beredtes Zeugnis von ihrer grenzenlosen Macht.
    Konnte ein Mensch diese Macht brechen?
    Das Heulen verstummte. Der Sturm flaute ab. Stille folgte. Sie war weit unheimlicher als der dröhnende Lärm vorhin.
    Unentschlossen stand Tony Ballard da. Allein. Nun konnte er mit keiner Hilfe mehr rechnen. Der Plan des Professors war verloren gegangen. Das konnte unter Umständen zur Folge haben, dass sich Tony in diesem Gewirr von Gängen verirrte und langsam zugrunde ging.
    Ein fürchterlicher Schrei ließ das Blut in seinen Adern gerinnen. Aus seinen Gedanken gerissen, schnellte er herum. Ein Mädchen schrie. Ein Mädchen! Vicky!
    Wahrscheinlich Vicky. Der Schrei war so schrill, dass man ihn nicht ohne weiteres identifizieren konnte. Doch Tony fühlte, dass nur Vicky diesen gequälten Schrei ausgestoßen haben konnte.
    Mit weiten Sätzen rannte er durch den Gang. Der Boden hatte sich beruhigt, bebte nicht mehr.
    Immer lauter, immer furchtbarer, immer schriller wurden die Schreie des Mädchens. Keuchend hetzte Tony Ballard durch den finsteren Gang.
    »Vicky!«, brüllte er entsetzt. »Vicky!«
    Er stieß sich an Mauervorsprüngen, stolperte über Bodenunebenheiten, strauchelte, fiel hin, rappelte sich wieder hoch, hetzte weiter.
    »Vicky!«, schrie er.
    Alles war ihm egal. Sollten ihn die Hexen vernichten. Es machte ihm nichts aus, wenn er Vickys Leben damit retten konnte.
    Seine Lungen brannten, als hätte man flüssiges Blei hineingegossen. Der Sturmlauf kostete ihn unendlich viel Kraft. Wild hetzte er durch den finsteren Gang, der allmählich breiter wurde. Auch heller wurde er.
    Vickys Verzweiflungsschreie wurden immer lauter, immer gellender.
    »Vicky!«, brüllte er erneut.
    Mehrere Gänge taten sich vor ihm auf.
    Welchen sollte er wählen? Unschlüssig stand er vor den hohen Öffnungen. Er keuchte und hustete. Vickys schreckliche Schreie schienen aus allen Gängen zu gellen.
    Tony hielt das nicht länger aus. Er rannte einfach weiter. Es musste der richtige Gang sein, den er gewählt hatte.
    Er musste es einfach sein.
    Erschöpft und mit weichen Knien wankte er dem Ende des Ganges entgegen.
    Zähneknirschend sprang er in den großen, hohen unterirdischen Raum hinein.
    Er sah Vicky. Sie war nackt, hing an einem Eisenring, wand sich, ihr Körper bäumte sich in wilder Verzweiflung auf.
    Er war blutüberströmt.
    »Vicky!«, schrie Tony entsetzt, als er die schweren Verletzungen sah, die ihr die grauenvollen Bestien zugefügt hatten.
    Stöhnend fiel das gepeinigte Mädchen in diesem schrecklichen Moment in Ohnmacht.
    Die Monster ließen von ihr ab und wandten sich dem neuen Opfer zu.
    Tony riss seine Waffe aus der Schulterhalfter. Er hatte sie weggesteckt, als er zwischen den Mauern hindurch gekrochen war.
    Die Bestien hatten ihn erwartet.
    Es war ekelerregend und abscheulich, wie sie nach Verwesung stanken. Sie hatten ihn erwartet, denn nun war die Stunde seines Todes gekommen…
    ***
    »Ich weiß leider nicht, wo sich Inspektor Ballard
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