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GK0200 - Das Todeskarussell

GK0200 - Das Todeskarussell

Titel: GK0200 - Das Todeskarussell
Autoren: Jason Dark
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schon Flügel haben müssen. John hoffte darauf, daß auch der Körper vernichtet worden war, als er den Kopf getötet hatte.
    John Sinclair befand sich noch in Höhe der Friedhofsmauer, als er das Geräusch hörte.
    Es war ein irres Kichern und Lachen, das bei dem Geisterjäger eine Gänsehaut erzeugte.
    Und es kam von dort, wo der Platz begann.
    John lief die letzten zwanzig Schritte, erreichte den Platz mit den abgestellten Buden und dem Karussell und sah, was geschehen war. Es war ein Schock für ihn.
    Bürgermeister Wilson tanzte vor dem Karussell. Er führte groteske Bewegungen aus, lachte, kicherte und sang in einem. Vor ihm lag der kopflose Körper des Dämons.
    John Sinclair wußte nun, daß Bürgermeister Wilson den Verstand verloren hatte.
    Ein grausames Ende einer Rache.
    Wilson hatte den Schock nicht überwunden. Sein Verstand hatte den Anblick nicht verkraften können.
    John Sinclair ging langsam näher.
    Der Wahnsinnige sah ihn an. »Dämon!« kreischte er. »Komm nur her, Dämon. Ich habe keine Angst mehr. Nein, nein, nein…« Plötzlich schluchzte Wilson auf, dann sank er in sich zusammen und begann zu weinen. In der Hocke blieb er sitzen, dicht neben dem kopflosen Körper.
    Der Mond beleuchtete die schaurige Szene, und er zeigte auch den Zerfall des Torsos zu Staub. Minutenlang stand John Sinclair auf dem Platz, den Blick auf das Karussell gerichtet.
    Welches Geheimnis mochte es bergen? Bevor John Sinclair das nicht gelöst hatte, war der Fall für ihn nicht beendet.
    Schritte schreckten John auf.
    Es war der Pfarrer, der auf ihn zukam. Er blieb stehen und starrte den immer noch am Boden hockenden Bürgermeister an. »Was ist mit ihm?«
    »Er ist wahnsinnig geworden«, erwiderte John rauh.
    »Mein Gott!« Der Pfarrer rang die Hände. Dann warf er einen scheuen Blick auf das Kleiderbündel neben dem Bürgermeister. »Wissen Sie, wer dieser Mann war?« fragte er.
    »Vielleicht.«
    »Es war Tatum Wilsons Onkel!«
    »Ich hatte es mir fast gedacht«, erwiderte John. »Sie sind verflucht worden und können keine Ruhe finden. Schwarze Magie hält sie am Leben. Es ist grausam. Ich muß diesen Chandra stellen, Herr Pfarrer, damit das Morden aufhört. Bis jetzt waren nur die Wilsons dran, Ken Kovac mal ausgenommen, aber wer wird der nächste sein?«
    »Fragen Sie mich das nicht, Herr Oberinspektor. Nur – was machen wir mit Tatum Wilson?«
    »Vielleicht können Sie auf ihn achtgeben«, schlug John Sinclair vor.
    Der Pfarrer nickte. »Geht in Ordnung. Aber Sie, was haben Sie vor, Herr Oberinspektor?«
    »Ich werde versuchen… Nein.« John schüttelte den Kopf. »Ich sage es Ihnen nicht. Tun Sie mir einen Gefallen und lassen Sie mich allein. Und halten Sie auch Inspektor Fenton zurück. In einer halben Stunde ist Mitternacht. Ich hoffe, bis dahin das Rätsel des Zigeunerfluches gelöst zu haben.«
    Der Pfarrer blickte John sehr ernst an.
    »Ich vertraue Ihnen«, erwiderte er leise. »Der Herrgott möge Ihnen beistehen.«
    Dann ging er. Und er nahm Tatum Wilson mit. Wie ein kleines Kind führte er ihn an der Hand.
    ***
    Es war eine Welt, die ein Sterblicher normalerweise nicht zu Gesicht bekommt. Sie lag jenseits der normalen Welt, in einer anderen Zeit – in einem anderen Raum.
    Das Reich war grauenhaft, erfüllt von ewigen Schrecken. Und doch gab es überall Tore zu dieser Welt. Dimensionstore, versteckt zwar, aber nicht unauffindbar. Das konnten Spiegel sein, Mauerbrüche oder auch Stollen. Wege, um ins Dämonenreich zu gelangen, gab es genug. Nur finden mußte man sie. Und wenn es jemandem wirklich gelungen war, in die andere Welt zu gelangen, dann gab es so gut wie kein Zurück mehr. Dann hielten ihn die Dämonen fest, und der Besucher mußte bis ans Ende der Zeit Pein, Qual und Schmerz empfinden. Besonders sensible Menschen aber hatten die Schrecken der jenseitigen Reiche manchmal in ihren Träumen erlebt. Meist waren es Maler oder Schriftsteller. In ihren Bildern und Schriften hatten sie dann die Eindrücke festgehalten und sie so der Nachwelt überliefert. Die schrecklichsten Gestalten tummelten sich in dem Dämonenreich. Alptraumgeschöpfe, wie sie sich die menschliche Phantasie kaum vorstellen konnte.
    Da gab es Monster mit drei oder auch vier Köpfen. Dann Kreuzungen zwischen Tier und Mensch. Vampire, Werwölfe, Dämonen, Schattenwesen – alles war vertreten und tanzte den höllischen Reigen. Oberster Führer der Dämonenwelt war Asmodis – John Sinclairs Todfeind.
    Über Asmodis selbst stand
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