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GK0172 - Die Killerpuppen

GK0172 - Die Killerpuppen

Titel: GK0172 - Die Killerpuppen
Autoren: Jason Dark
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worden«, sagte Rick Torkano.
    »Ach.« Diana Torkano ging zu einem Sessel, setzte sich, holte aus ihrer Handtasche ein Zigarettenetui hervor, und ehe einer der Männer ihr Feuer geben konnte, hatte sie sich das Stäbchen schon angezündet. John beobachtete die Frau von der Seite. Sie war eine unterkühlte Schönheit. Ihre Nase war ein wenig gebogen, dafür war das Kinn weich und die Lippen voll und dunkelrot. Das beigefarbene Sommerkostüm kontrastierte phantastisch zu dem lackschwarzen Haar, das in einem Pagenschnitt den Kopf umrahmte. Die Augenbrauen waren wohl rasiert und mit sanften Schwung der Stirn entgegengezogen. Eine braune Bluse, dazu die passenden Schuhe sowie Handtasche vervollständigten den eleganten Gesamteindruck. Diana Torkano war eine selbstbewußte Frau, die sicher mit den Schwierigkeiten des Lebens fertig werden konnte.
    John wunderte sich nur, daß sie einen Mann wie Rick Torkano geheiratet hatte.
    War es Absicht gewesen, steckte dahinter vielleicht ein bestimmtes System, oder hatte Torkano die Ehe nur einer Jugendtorheit seiner jetzigen Gattin zu verdanken?
    »Weiter!« forderte Diana Torkano ihren Mann auf. »Dir scheint ja trotz deiner Kopfverletzung nicht viel passiert zu sein.«
    »Nein, zum Teufel, ist mir auch nicht. Aber…« Torkana schluckte den nächsten Satz hinunter. »Erzählen Sie es ihr, Oberinspektor.«
    »Oberinspektor?« Diana Torkano drehte sich und wandte John ihr Gesicht zu. Der Geisterjäger vermeinte, ein spöttisches Lächeln um ihre Lippen zucken zu sehen, er konnte sich aber auch getäuscht haben.
    »Ja, Madam, ich bin von der Polizei, und in diesem Haus ist ein Mord geschehen.«
    »Das wird ja immer schöner«, erwiderte die Frau. Sie zeigte nicht einen Funken von Erschrecken oder gar Panik, nein, sie blieb eiskalt und gelassen.
    »Ein junges Mädchen namens Fay Ranson ist umgebracht worden«, erklärte John. »Der Mörder hat das Fenster eingeschlagen und Miß Ranson auf bestialische Weise getötet.«
    »Wie kam sie denn hier ins Haus?« wollte Diana Torkano wissen.
    »Ich glaube, das kann Ihnen Ihr Mann besser erklären.«
    Die Frau lachte hart. »Ich weiß schon, Rick hat wieder eines von den jungen Dingern mitgebracht. Tja, mein Lieber, einmal mußte es ja so enden.«
    »Wie kannst du nur so reden!« schrie Rick Torkano.
    »Soll ich weinen? Um eine fremde Person? Rick, tu mir das doch nicht an. Du kennst mich.«
    »Ja, verdammt, ich kenne dich.«
    »Entschuldigen Sie, wenn ich mich einmische«, sagte John, »aber etwas seltsam finde ich Ihr Benehmen doch.«
    »Was wissen Sie denn, Polizist. Sicherlich hat der schöne Rick auch Ihnen Sand in die Augen gestreut. Schauen Sie mal hinter seine Fassade, dann werden Sie genug Schmutz finden, Würde mich nicht wundern, wenn er selbst die Kleine umgebracht hat.«
    »Diana!« Rick Torkano bekam nur dieses eine Wort heraus. Die Abgebrühtheit seiner eigenen Frau hatte ihm die Sprache verschlagen.
    Ehe der Dialog zu einem Ehestreit ausarten konnte, sagte John: »Ich möchte Sie doch beide bitten, sachlich zu bleiben. Mit Emotionen ist uns nicht viel geholfen.«
    »An mir soll es nicht liegen«, entgegnete Diana Torkano.
    »Sie waren in Europa?« fragte John.
    »Ja.«
    »Weshalb sind Sie früher zurückgekommen?«
    »Soll das ein Verhör sein? Verdächtigen Sie mich etwa, Mister…«
    »Sinclair, Oberinspektor Sinclair«, sagte John. »Jeder ist verdächtig. Ihr Mann wäre es auch gewesen, wenn ich nicht zufällig den Mörder gesehen hätte.«
    »Das wird ja immer besser. Und weshalb haben Sie ihn nicht festgehalten?«
    »Ich bin kein Supermann, Mrs. Torkano. Außerdem war es kein Mensch.«
    »Was denn? Ein Geist?« Die Frage klang spöttisch.
    »Eine mordende Puppe, Madam, wenn Sie es genau wissen wollen.«
    Diana Torkano sah John an wie einen Geisteskranken. »Glauben Sie an das, was Sie da sagen?«
    »Ja. Und nun möchte ich Sie bitten, mir meine Fragen exakt zu beantworten. Ich kann Sie auch zu einem Verhör ins Yard-Building bestellen, wenn Ihnen das lieber ist.«
    »Okay, Herr Oberinspektor, ich höre.«
    »Wann sind Sie in London eingetroffen?«
    »Vor ungefähr zwei Stunden!«
    »Mit welcher Maschine?«
    »Tut mir leid, Herr Oberinspektor, aber ich bin mit dem Zug gekommen. Mit der Fähre haben wir über den Kanal gesetzt, und dann bin ich bis zur Victoria-Station gefahren und habe dort meinen Wagen abgeholt, den ich vor Beginn der Reise da abgestellt hatte.«
    »Gut.« John nickte. »Wo haben Sie sich auf dem Festland
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