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GK0172 - Die Killerpuppen

GK0172 - Die Killerpuppen

Titel: GK0172 - Die Killerpuppen
Autoren: Jason Dark
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überall aufgehalten?«
    »Ich war in Deutschland. Im Rheinland genauer. In dem Dreieck zwischen Köln, Bonn und Aachen. Wir sind als Gäste eingeladen worden um an Ausgrabungen teilzunehmen.«
    »Dann interessiert Sie auch die römische Geschichte?«
    »Selbstverständlich.«
    »Ich dachte, Sie hätten ein Faible für Ägypten.«
    »Hat Ihnen das mein Mann gesagt?«
    »Ja.«
    »Da gebe ich ihm sogar zu einem gewissen Teil recht. Ich habe mich mal sehr für die ägyptische Geschichte interessiert, aber ich kann das Klima in dem Land nicht vertragen und habe es vorgezogen, meine Forschungen in Europa zu betreiben.«
    »Sie haben einen Abraxas?«
    »Ja.« Diana Torkano zog das Wort ein wenig in die Länge. Ihre Augen hatten sich verengt. In ihrem Zustand erinnerte sie John an eine sprungbereite Katze.
    »Darf ich ihn mal sehen?« fragte der Geisterjäger höflich.
    »Ich gebe ihn nicht gern aus der Hand.«
    »Sie glauben demnach an die magische Wirkung dieses Talismans?«
    »Ja und nein. Als ich ihn sah, gefiel er mir eben.«
    »Bitte, zeigen Sie ihn mir.«
    Diana Torkano hob die Schultern und nestelte an den beiden oberen Knöpfen ihrer Bluse. John sah eine goldene Kette schimmern. Diana löste sie von ihrem Hals und zog den Abraxas aus dem Ausschnitt hervor.
    »Bitte sehr, Herr Oberinspektor.« Sie legte John den Talisman in die geöffnete Hand.
    Der Abraxas war aus einem seltsamen Material. Es sah aus wie Stein, leuchtete aber, wenn das Licht darauffiel, wie Metall. Er war von einer grünbraunen Farbe und fühlte sich warm an. Die geringelte Schlange, die sich selbst in den Schwanz biß, war in den Stein gemeißelt worden, und was John sofort auffiel, waren die beiden winzigen Augen der Schlange. In den Öffnungen steckten kleine Diamantsplitter, die das Licht brachen und dadurch funkelten. John wog den Abraxas in der Hand. Er war sich nicht ganz sicher, ob dieser Stein nun magische Fähigkeiten barg, doch es war zumindest eine phantastische handwerkliche Arbeit, und Diana Torkano mußte für ihn ein kleines Vermögen bezahlt haben.
    »Zufrieden?« fragte die Frau.
    »Ja.« John gab ihr den Abraxas zurück, und die Torkano hängte ihn sich wieder um den Hals.
    Sie lächelte John bei dieser Bewegung an und meinte: »Sie halten nicht viel von mir, Herr Oberinspektor?«
    John lächelte zurück. »Darauf brauche ich Ihnen keine Antwort zu geben.«
    »Das ist nicht sehr galant von Ihnen. Schließlich will ich nicht als eine Mörderin dastehen.«
    »Hatten Sie denn ein Motiv?«
    »Ja. Zum Beispiel Eifersucht. Sie kennen ja die Eskapaden meines Mannes.«
    »Das war abgesprochen, Diana«, rief Rick Torkano. »Jeder konnte in unserer Ehe seine eigenen Wege gehen.«
    »Das ist richtig – nur hast du deine amourösen Abenteuer mit meinem Geld bezahlt.«
    »Ich pfeife auf dein Geld!« schrie Rick Torkano. »Und damit du es weißt, ich ziehe aus, heute noch.« Er sprang aus seinem Sessel, verzog das Gesicht, weil ihm diese Bewegung heftige Kopfschmerzen bereitete, und ging aus dem Zimmer.
    »Er wird wiederkommen«, sagte die Torkano zu John Sinclair.
    »Das glaube ich kaum.«
    »Sie würden nicht so handeln, ich weiß«, sagte Diana Torkano. Dann wechselte sie das Thema. »Haben Sie die Ermordete gesehen, Herr Oberinspektor?«
    »Ja, Madam, und sie sah schrecklich aus. Hier hat wirklich eine Bestie gewütet. Und eins sage ich Ihnen, ich werde den Täter stellen. Oder vielmehr, denjenigen, der dahintersteckt.«
    »Ich wünsche Ihnen auf jeden Fall viel Erfolg«, sagte Diana Torkano. Dann wandte sie den Kopf, weil ihr Ehemann wieder den Raum betrat. Er hielt in der rechten Hand einen Koffer aus Schweinsleder.
    »Ich werde die nächsten Tage in einem Hotel wohnen«, erklärte er.
    »Ich kann dich nicht daran hindern, Rick«, meinte seine Gattin achselzuckend.
    »Geben sie mir die Adresse des Hotels, Mister Torkano«, sagte John. »Wir werden sicherlich noch einige Fragen haben.«
    »Piccadilly-Hotel, ich habe dort bereits telefonisch ein Zimmer bestellt.«
    »Gut, Mister Torkano.«
    Rick Torkano nickte John und Bill noch einmal zu. Seine Frau bedachte er mit keinem Blick. Er stieg ebenfalls kurzerhand durch das zerbrochene Fenster. Wenig später brummte der Motor eines Autos auf.
    John und Bill hatten sich erhoben. »Ich darf Sie bitten, Mrs. Torkano, sich ebenfalls zur Verfügung zu halten. Wir werden uns sicherlich noch wiedersehen«, erklärte der Geisterjäger.
    »Darf ich die Stadt verlassen?«
    »Ja, aber informieren Sie uns
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