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GK0148 - Der Voodoo-Mörder

GK0148 - Der Voodoo-Mörder

Titel: GK0148 - Der Voodoo-Mörder
Autoren: Jason Dark
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schmerzhaft das Gesicht. Dann erzählte er weiter.
    »Ich kehrte wieder zurück nach England, hatte mir jedoch geweihte Dämonenerde mitgenommen und fühlte mich als Herr über Leben und Tod. Ich erhielt die Stellung an der Universität und lebte einige Zeit wieder ganz normal. Doch dann fühlte ich wieder den bösen Trieb in mir, ich mußte mich wieder beweisen. Aber meine Kunst sollte mir auch Geld bringen. Ich nahm Kontakt mit einem gewissen Inselstaat auf, berichtete von meinen Künsten, und die Leute waren so angetan, daß sie mich mit einer Terroristengruppe zusammenbrachten. Gemeinsam klügelten wir einen Plan aus. Er war teuflisch, das gebe ich zu. Ich nahm Studentinnen mit, betäubte sie und fertigte Puppen nach ihrem Ebenbild an. Wenn die Mädchen erwachten, wunderten sie sich, daß angeblich mit ihnen nichts geschehen war. Sie ahnten allerdings nicht, daß sie den Tod in sich trugen.«
    »Und weshalb haben Sie das getan?« fragte John Sinclair.
    »Moment, Oberinspektor, lassen Sie mich ausreden. Wir warteten auf einen günstigen Zeitpunkt. Die Vorbereitungen waren also getroffen. Aber nicht nur in England, sondern auch in Frankreich und Deutschland. Die Terroristen wollten das Chaos. Sie brauchten die lebenden Leichen, um an die Leute heranzukommen, die sie töten wollten. Vor einigen Tagen gab man mir grünes Licht. Alles war schon vorbereitet. Sie benötigten nur die Zombies. Und England sollte den Anfang machen. Ich weiß nicht, was mit den anderen drei Leichen geschehen ist, aber Nelly Parker und Jane Archer sind durch meine Beschwörung den Gräbern entstiegen. Sie kamen zu mir nach Hause. Und dort merkte ich, daß ich mir zuviel vorgenommen hatte. Nicht ich dirigierte die beiden, sondern es war umgekehrt, sie gaben mir die Befehle. Doch vorher hatten Sie mich ja aufgesucht, Oberinspektor. Ich verlor die Nerven und rief eine gewisse Telefonnummer an. Man versprach mir, Sie aus dem Weg zu räumen. Inzwischen hatte ich völlig die Kontrolle über die beiden Zombies verloren. Ich mußte mit ihnen zu einer stillgelegten Fabrikhalle fahren, und dort versuchten die beiden dann, die anderen drei Toten aus den Gräbern zu holen. Ob es ihnen gelungen ist, weiß ich nicht. Ich jedenfalls hatte plötzlich die Nase voll und wollte aussteigen. Die Zombies ließen es nicht zu und fuhren mich mit meinem eigenen Wagen halbtot. Ich schleppte mich dann aus der Halle und wurde zufällig von dem Fahrer eines Lieferwagens gefunden, der mich hierher brachte.«
    »Was ist mit den beiden Untoten?« wollte John wissen.
    Victor Jory blickte den Oberinspektor an. John erkannte in den Augen des Bibliothekars jenen trüben Schimmer, der den endgültigen Tod ankündigte.
    »Die beiden…« Victor Jory hatte jetzt Mühe zu sprechen. »Sie – sie sollen heute nachmittag den Innenminister umbringen. Es wird der Anfang sein in einer langen Kette von Morden.«
    John Sinclair und Kommissar Mallmann blickten sich an. Der Inspektor der Flußpolizei war kreidebleich geworden. Alle drei Männer wußten, was die Glocke geschlagen hatte. Es war ein gigantisches teuflisches Spiel, in das die Terroristen eingestiegen waren. Lebende Leichen wurden auf Männer des öffentlichen und politischen Lebens gehetzt. Zombies, die immun gegen normale Kugeln waren. Eine grauenhafte Vorstellung. Aber nicht nur für England. Auch in den anderen Staaten Europas warteten Tote darauf, aus ihren kühlen Gräbern geholt zu werden. Und sie würden Erfolg haben, wenn nicht…
    »Wann soll das geschehen?« fragte John Sinclair, dessen Gesicht zu einer Maske erstarrt war.
    »Am Nachmittag«, kam Jorys schwache Antwort.
    »Ja. Aber wann genau?«
    »Ich weiß es nicht. Der Innenminister wird zu einer Konferenz fahren. Und vorher…«
    »Schon gut«, sagte der Geisterjäger und blickte auf seine Uhr.
    Es war noch fast eine Stunde Zeit, um Gegenmaßnahmen einzuleiten. Verdammt wenig.
    Victor Jory bäumte sich plötzlich auf. Ein Schrei entrang sich seinem offenstehenden Mund.
    John Sinclair kniete sich hin. Ganz nah brachte er sein Ohr an den Mund des Sterbenden.
    »Jory«, sagte er mit beschwörender Stimme. »Wie kann man diese Untoten endgültig töten?«
    Mit einer letzten Kraftanstrengung drehte Victor Jory den Kopf. Röchelnde Laute und rasselnder Atem entrangen sich seiner Kehle. »Die Tasche – die Tasche – Sinclair. Denken Sie an – ahhh…«
    Jory wimmerte und schrie gleichzeitig. Dann lag er völlig still.
    Oberinspektor Sinclair fühlte nach dem Puls des
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